Wie die Medien aktuell berichten, dürfte die Katze nun aus dem Sack sein, jene 'Katze', auf die man eigentlich gewartet hat, ohne die es praktisch nicht an den Start gehen kann. Es wäre töricht gewesen anzunehmen, dass China seine Milliarden bedingungslos der Welt schenken würde. Ein Geschenk sind diese Milliarden allemal, auch wenn dafür gearbeitet werden muss, auch wenn Unternehmen dafür ihre Eigentümer wechseln müssen. Es ist ein Geschenk des Ostens, ohne das unsere Wirtschaft nicht mehr weiterarbeiten kann. Wir sind am Ende. In jeder Hinsicht. Mario Draghi befindet sich in einer Sackgasse, die er 2019 verlassen wird. Sein Nachfolger, vermutlich ein deutscher Banker, wird sich mit China um den Yuan streiten müssen. Dafür öffnet sich zwar die Sackgasse, aber der Euro wird voraussichtlich keine Leitwährung mehr sein.

Politisch blicken wir in Europa auf Überlebensregierungen, deren Zeit begrenzt ist. Bildhaft gesprochen, 'hanteln' wir uns nur noch so lange weiter, bis China das Kommando übernimmt und uns neue Perspektiven eröffnet. Die ganze Hoffnung liegt auf einer neuen, sozialen Marktwirtschaft, die sich zwar an der Globalisierung orientiert, nicht aber am Neoliberalismus, diesem Gespenst, das von der Gier einiger Gruppen gelenkt wird. Diese soziale Marktwirtschaft wird es ermöglichen, dass Arme reicher werden - und Reiche ärmer. Mehr Gerechtigkeit wird einkehren auf dem Planeten. Einer Zeit imperialistischer, westlicher Kriege wird eine Zeit asiatischer 'Friedensherrschaft' folgen. Alles wird anders werden. Man wird unsere Welt nicht mehr wiedererkennen.

Aber zurück zur 'Katze', die aus dem Sack schlüpft: Wer am Milliardenprojekt der Neuen Seidenstraße teilhaben will, muss eine Absichtserklärung unterzeichnen, er muss (sinngemäß) mit Chinas neuer Weltordnung einverstanden sein.

Dummheit kann man China nicht unterstellen. Dumm mag der Westen sein, der auf ein falsches Pferd gesetzt hat und nun China braucht. Doch so einfach ist das auch nicht. Alles ist einem Wandel unterworfen. Ohne Wandel kein Leben. Alles kommt und geht. Völker kommen und gehen, Ideen kommen und gehen, Mächte kommen und gehen. Keine Festung der Welt kann den Zulauf neuer Völker nach Europa aufhalten. Aus dieser Erkenntnis muss man das Beste herausarbeiten. Europa wird nicht 'untergehen', wenn es transformiert. Dazu muss es aber bereit sein!

Die neue Absichtserklärung aus Peking ist sanfte Erpressung. Man liefert sich China praktisch aus. Aber negativ ist diese 'Erpressung' dennoch nicht zu bewerten. Manchmal muss man Menschen zu ihrem Glück zwingen. In diesem Fall geschieht es im Interesse vieler Menschen, fast der globalen Menschheit, könnte man sagen, denn im Umkreis der Neuen Seidenstraße und ihrer Ausläufer werden an die fünf Milliarden Menschen wohnen und leben, darunter unzählige verarmte Menschen, für die die Neue Seidenstraße Hoffnung bedeutet. Man wird zwar nicht 'reich' sein, aber auch nicht arm. Wann ist ein Mensch denn reich? Ist er reich, wenn er viel Geld hat?

Peking präsentiert bereits stolz eine Liste von 80 Staaten, die mit Chinas neuer Weltordnung einverstanden sind und unterzeichnet haben, darunter auch osteuropäische Länder.

https://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/5384673/China-will-neuen-Typ-internationaler-Beziehungen

Nur Westeuropa benimmt sich 'störrisch', was eine interessante Beobachtung ist. London hat bereits die Unterschrift verweigert. Das ist paradox, bedenkt man, dass England längst den direkten Schienenweg nach China nutzt, um seine Wirtschaft neu zu beleben.

https://www.ft.com/content/3e79ae14-0681-11e8-9650-9c0ad2d7c5b5

Es ist verständlich, dass jene westeuropäischen Staaten, die einst mächtig waren, die Kolonien unterhielten und sich als Weltherren aufspielten, nun ein Problem haben, sich China unterzuordnen, besonders die Briten! Einst haben die Briten China zum Opiumhandel gezwungen, nun werden die Briten gezwungen, sich China anzuschließen - wobei China selbst nie jemanden zwingen würde. Europa hat sich selbst in diese missliche Lage gebracht.

Wenn China in diesem Tempo weitermacht, werden wir den Zeitplan mit 2020 erfüllen können. 2020 - das Jahr, in dem alles anders aussehen wird, das Jahr, in welchem sich die ersten Konturen der neuen Welt sichtbar für jedermann abzeichnen.

Mario Draghi, unser 'Koma-Arzt', der jahrelang Geld druckte und 'schmutzige' Anleihen kaufte, um uns über Wasser zu halten, wird dann nicht mehr da sein. Nordkorea und Südkorea werden auf dem Weg zu einem Korea sein - so wie es war, bevor der Kriegsgott unsere gemeinsame Welt spaltete. Streit, Hass, Krieg, Spaltung, Abtrennung, Zerwürfnis - all das sind Attribute des alttestamentarischen Kriegsgottes. (Andere Kulturen kennen das nicht in diesem Ausmaß!) Die zwei Hälften, die sich gegenseitig bekriegen, links und rechts, West und Ost, die sich gegen Ende hin immer stärker bekämpfen, müssen letztlich einem harmonischen Ganzen weichen. Links und rechts, West und Ost versöhnen sich. So will es die neue, multipolare Weltordnung.

Die atemberaubenden Veränderungen, die mit dieser neuen Weltordnung einhergehen, lassen sich nur bruchstückhaft andenken. Aber so viel kann gesagt werden: Die neue Welt liegt in einem strahlenden Licht, in jenem Licht des Ostens, das symbolisch für Erneuerung steht, und diese Zeit jetzt, in der wir noch leben (müssen), wird uns rückblickend wie eine finstere Epoche erscheinen. Eurasien als bunter, pulsierender, friedlicher Kontinent wird links von seiner Mitte Europa tragen.

Noch tobt aber in Syrien der Weltordnungskrieg (das ist kein Bürgerkrieg), der die Weichen dahin oder dorthin stellt. Dieser Krieg müsste spätestens 2020 zu Ende sein.

https://www.eurasischesmagazin.de/artikel/Der-Syrienkrieg-als-Weltordnungskrieg/20130805

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