Financial Tribune
Im Zuge seines wirtschaftlichen Höhenfluges, mischt sich nun China erstmals auch politisch in einen Konflikt ein, wobei es sich hinter die Regierung von Myanmar stellt. "Wir unterstützen die Bemühungen Myanmars bei der Wahrung von Frieden und Stabilität im Bundesstaat Rakhaing", hieß es im chinesischen Außenministerium.
Man braucht nicht viel Phantasie, um sich gut vorstellen zu können, dass erstens auch dieser Konflikt künstlich inszeniert wurde (und zwar vom Westen!) und dass zweitens wieder einmal die Muslime den Schwarzen Peter zugespielt bekommen, wie es derzeit üblich ist. Ohne Feindbild geht gar nichts. Das Feindbild des renitenten Moslems, der mit Bomben und Messern im Gürtel herumläuft, wurde in mühevoller, jahrzehntelanger Arbeit von den USA und Israel aufgebaut. Man kann nicht abschätzen, wer federführend war und ist und wer nur Gefolgsmann; klar ist aber, dass beide Länder ein großes Interesse daran haben, die Muslime 'aus der Welt zu schaffen' und sich ihre Länder anzueignen. Israel wollte alle Feinde im Nahen Osten loswerden, was teilweise gelungen ist, und die USA brauchen die Bodenschätze und die geopolitische Vorherrschaft mehr denn je.
"Erstens ist das ein Spiel gegen China, denn China hat sehr große Investitionen in Arakan (Rakhine) getätigt. Zweitens zielt der Konflikt darauf ab, den muslimischen Extremismus in Südostasien anzufachen. Drittens ist es ein Versuch, Zwietracht in der ASEAN zu säen.“ (Dmitri Mosjakow, russische Akademie der Wissenschaften)
Es ist kein Geheimnis, dass Myanmar wirtschaftlich enorm wichtig für China ist. Die chinesische Pipeline nach Myanmar soll Chinas Gasbedarf für die nächsten Jahrzehnte decken.
https://en.wikipedia.org/wiki/Sino-Myanmar_pipelines
http://www.hydrocarbons-technology.com/projects/myanmar-china-pipelines/
China verhält sich lange still, mischt sich nicht ein, plustert sich nicht auf (wie der Westen es gerne tut), doch wenn jemand seine Kreise empfindlich stört, wird China ungemütlich. Niemand hat das Recht, die Beziehung China-Myanmar zu stören.
Der Drei-Stufen-Plan Chinas soll die Ordnung in Myanmar wiederherstellen:
1. Schritt: Waffenstillstand und Wiederherstellung von Ordnung und Stabilität in der Region, was teilweise schon umgesetzt ist.
2. Schritt: Abkommen zwischen Myanmar und Bangladesh zur Rückkehr der Flüchtlinge.
3. Schritt: Armutsbekämpfung. China sieht die Armut als Hauptursache allen Übels.
Mit weiteren politischen Einmischungen ist zu rechnen und zwar überall dort, wo China wirtschaftliche Interessen hat und wo Agenten, Querulanten und Brandstifter glauben, sie könnten die Ordnung auf den Kopf stellen und die Interessen Chinas stören.
Bedenkt man, dass die neue Seidenstraße sich wie ein riesiger Drache durch den Nahen Osten und Europa wälzen wird und zwei Drittel der Weltbevölkerung ernähren wird, erahnt man, wieviel Arbeit noch auf China wartet. Denn die Welt liegt im Chaos, und wo sie nicht im Chaos liegt, dort liegt sie in Scherben.