China steht dem Bedingungslosen Grundeinkommen (BGE) positiv gegenüber

Es wäre nicht erstaunlich, würde China als erstes Land der Welt das Bedingungslose Grundeinkommen konsequent 'durchdrücken'. Da China nur ein Einparteien-System hat, kann keine Opposition Beschlüsse der Partei konterkarieren. Was die Partei bestimmt, das ist gut und das wird gemacht. Kritik ist zwecklos. Einmal mehr liegt daher die Hoffnung auf China, dass unsere Welt eine bessere werden kann, gerechter, friedlicher, sozialer.

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Kaum ein Thema polarisiert so wie das BGE. Finnland, Kanada, Holland, Schweiz - in diesen Ländern laufen oder liefen Testversuche, halbherzig, zögerlich. Auch in Kenia gibt es Bemühungen.

https://www.stern.de/wirtschaft/news/grundeinkommen-kenia-erfahrung-7601294.html

Die Frage nach der ausbleibenden Arbeitsmoral stellt sich nicht mehr, sondern nur noch die nach der Finanzierung. Wer kommt für die Zahlungen auf? Wer kann sich das leisten? Wer finanziert in der Zukunft das Leben von Millionen Menschen, wenn es keine Arbeit mehr gibt? Bei der Beantwortung dieser Frage dürfte China die geringsten Probleme haben.

Der Blick in die Zukunft verrät sogar noch mehr: Würde China an die Europäer, das wären in dem Fall alle innerhalb der Union lebenden Bürger mit europäischer Staatsbürgerschaft, etwa eine halbe Milliarde Menschen, ein Bedingungsloses Grundeinkommen auszahlen, könnte es im Gegenzug alle Zinsen für seine Kredite streichen. Was auf den ersten Blick wie ein schlechtes Geschäft für China aussähe, wäre nichts anderes als Chinas politischer Einstieg in Europa. Europa ist für China nicht ganz so wichtig wie Afrika und der Nahe und Mittlere Osten, doch führt kreuz und quer durch Europa Chinas Neue Seidenstraße zu den wichtigsten Häfen und Knotenpunkten in Nord- und Südeuropa. China muss Europa befrieden, ein Europa, in dem das wachsende Prekariat immer mehr zum gesellschaftlichen und politischen Problem wird. Das Prekariat zieht den Rechtspopulismus an, mit dem es sich nicht vernünftig verhandeln lässt. Man will zwar Geld, ist aber nicht bereit zu einer Gegenleistung. Am sinnvollsten erscheint es daher, tiefer zu fassen, die Europäer finanziell auf einer soliden Basis zu unterstützen und eben auch das Prekariat zufriedenzustellen, indem man es existenziell absichert. Monatlich tausend Euro für jeden Bürger bedingungsfrei, ohne Bedürftigkeitsprüfung, wären auch ein effektives Bekämpfungsmittel gegen Wut und Hass im Netz, Gefühle, die oftmals innerer Frustration entspringen. Kann man sich ein schönes Kleid oder einen schönen Anzug kaufen, ist die Wut auf den Migranten nicht mehr so groß, der dies alles angeblich geschenkt bekommt.

Damit stünden China alle Wege offen. Schweigegeld, Trostgeld oder Hilfsgeld, wie man es auch nennt - es erleichtert vielen das Leben und darauf kommt es an. Es hilft uns, die Schwelle unversehrt zu überschreiten. Auch Gutverdiener wären für einen geschenkten Tausender dankbar.

https://www.sueddeutsche.de/politik/internationale-beziehungen-china-entfesselt-europa-gelaehmt-1.4046612

China muss Europa unterstützen. Persönlich sehe ich keinen anderen Weg. Der andere Weg wäre: Armut und Versklavung. Für Menschen des 21. Jahrhunderts wäre das eine undenkbare Lösung. Die Gefahr ist immer gegeben, dass nach einem Machtwechsel oder dem Zusammenbruch der Wirtschaft das Prekariat versklavt wird. Ein rechtzeitig ausgezahltes Bedingungsloses Grundeinkommen kann das verhindern. Es bewahrt dem Menschen am unteren Ende der sozialen Leiter seine Lebenswürde und macht ihn unantastbar für Missbrauch.

Niemand ist mehr Sklave, als der sich für frei hält, ohne es zu sein. (Goethe)

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