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Wie passt das zusammen? Gar nicht. Es zeigt nur, dass es auch dem Handel langsam, aber sicher an den Kragen geht.
Ich bin keine, die jeden Cent dreimal umdreht, bevor sie ihn ausgibt. Noch muss ich das nicht tun. Dennoch fällt mir auf, dass immer wieder, quasi über Nacht, Produkte teurer geworden sind. Es fällt mir auf, weil ich diese Produkte laufend kaufe. Da merkt man sich zwangsläufig den Preis. Die genannten Produkte wurden gleich um 20 oder 30 Cent teurer. Ohne jede Vorwarnung.
Diese stillschweigenden Teuerungen scheinen Normalität geworden zu sein. Gegenüber früheren Zeiten, wo uns exakt mitgeteilt wurde, wann zum Beispiel Milch und Brot teurer werden, finde ich diese heimlichen Teuerungen brutal. Ja, ich finde es brutal, auch wenn es mich finanziell nicht belastet – noch nicht. Aber das kann ja noch kommen. Wer weiß, wo das alles noch enden wird? Die Mitarbeiterin eines Supermarktes hat mir anvertraut, dass immer am Montag alles teurer sei und dass sie selbst die Teuerung der Teebutter von 1,69 Euro auf 2,20 Euro mitverfolgt habe.
Wenn jemand behauptet, dass die Preise stabil blieben (kürzlich hier gelesen), dann schickt er wahrscheinlich seinen Butler einkaufen und dieser muss ihm keine Rechnung bringen? :)
Vor einiger Zeit habe ich gelesen, dass sich 34 Prozent der Europäer keinen einwöchigen Urlaub mehr leisten können.
Dann habe ich (auch) diesen Bericht aus Athen gesehen und ich war ziemlich schockiert: Die Armut greift dort um sich wie eine wütende Krake. Die Schlangen vor den Suppenküchen werden immer länger.
Athener erzählen, dass sie lieber essen und trinken gehen und dafür auf Anschaffungen und andere Vergnügungen verzichten. Das hat mich an Krieg erinnert. Wenn Krieg war, gingen die Menschen auch fressen und saufen (Verzeihung!), um die Bomben nicht zu hören. Auch das Rotlichtgewerbe hatte Hochsaison.
Ein Sprichwort sagt: Besser ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende.
Der Meinung bin ich auch. Das Warten auf den Tag X ist ermüdend. Ich springe lieber gleich ins kalte Wasser, dann habe ich es hinter mir. Ich wünschte, schon morgen hätten alle Banken geschlossen, beim Einkauf funktionierten die Karten nicht mehr, die Zulieferer der Supermärkte bekämen Lieferprobleme und Mario Draghi fiele endlich vom Stuhl. :)
Dann wird es ein paar Tage nichts zu kaufen geben (man hat hoffentlich zu Hause ausreichend gebunkert!) und dann fängt endlich eine neue Zeitrechnung an. Eine neue Marktwirtschaft, ein neues Finanz- und Zahlsystem, eine neue Ordnung und wohl auch eine neue Philosophie.
Dieses abrupte Ende wird es aber nicht geben. Wir werden kein Telegramm nach Peking schicken, die Erlöser werden nicht mit den Milliarden geritten kommen, sondern der Übergang wird ein schleichender und zermürbender sein - zermürbend für ungeduldige Menschen, die auf schnelle Lösungen setzen.
Unbemerkt von der normalen Bevölkerung, die keine Finanzblätter liest, wird China wöchentlich ein Stück mehr von Europa kaufen, so lange, bis die chinesische Wirtschaftsmacht bei uns den Ton angibt. Europa hat kein Wachstum mehr. Es ist schon längst auf China angewiesen.
2013 bereits:
Es war zuerst Europa, das nach Afrika und dann nach China griff.
Europa hat lange von der Billigproduktion in China profitiert. Nun hat der Wind sich gedreht und China greift nach Europa und Afrika.
Natürlich blickt China auch nach Griechenland. Den Hafen von Piräus hat es im Vorjahr gekauft (Mehrheitsanteile), und da ist noch mehr:
https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2017/05/13/millionen-chinesen-wollen-nach-griechenland/
Leider wird der chinesische Tourismus nicht ausreichen, Griechenlands internationale Gläubiger zu befriedigen.
Die Armut wird also noch eine Weile andauern... :(
Die Armut wird auf andere Länder überschwappen, zuerst im Süden, auf Italien, Spanien, dann im Osten. Im Westen haben wir noch die feudalen Sozialsysteme - der Preis für sie ist eine weitere Staatsverschuldung. :(
Italien:
https://deutsch.rt.com/europa/54159-italien-armut-innerhalb-von-zehn-verdreifacht/
Spanien:
Europa:
http://diepresse.com/home/ausland/eu/5103100/Fast-jeder-vierte-EUBuerger-lebt-in-Armut
Das einst so wohlhabende Europa ist nicht mehr wiederzuerkennen. Nun, wo wir selbst am Ende sind, kommen die Armen dieser Erde und erwarten sich von uns Unterstützung. Das ist eine Rechnung, die niemals aufgehen kann.