Gestern las ich hier im Zuge einer Meinungsverschiedenheit den Ausdruck 'zartbesaitet'. Man sei zartbesaitet, wenn man beispielsweise üble Nachrede für einen verstorbenen Menschen nicht erträgt, wenn einem das gegen den Strich geht, oder ähnliche Dinge.
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Des öfteren spotten sogenannte 'Hartgesottene', die sich um die Gefühle anderer wenig bis gar nicht scheren, über die Zartbesaiteten.
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Das ist genauso ein Unding wie die Hartgesottenen selbst - evolutionär gesehen - ein Unding sind.
Es sind nicht die Hartgesottenen, wie man meinen möchte, sondern die Zartbesaiteten, die scheinbaren Mimosen, die hochsensiblen Menschen und Tiere unter uns, die die Evolution und den Fortschritt vorantreiben. Es ist eine kleine, elitäre Gruppe, die stetig wächst.
Die Hochsensiblen sind Liebkinder der Evolution. Ihr vegetatives Nervensystem filtert weniger als bei durchschnittlich sensiblen Menschen. Die Umwelt wird verstärkt, wird intensiver wahrgenommen. Das ermöglicht auch intensivere Erfahrungen, die weit über das hinausgehen, was weniger empfindsame Lebewesen erleben können.
In unserer Geschichte war die Taktik, vor dem Handeln immer alles gründlich abzuwägen, Gefahren abzuwenden und Misserfolge zu vermeiden, stets von existenzieller Bedeutung. In diesem Zusammenhang war wichtig, dass es neben den weniger sensiblen Vertretern unserer Art auch jene hochsensiblen gab, die zu Vorsicht und vorausschauendem Denken mahnten. Hochsensible und weniger Sensible ergänzten sich gut. In alten Zeiten wurden hochsensible Menschen als Heiler, Seher und Visionäre geschätzt.
Heute als hochsensibler Mensch zu leben, gleicht indes einem Spießrutenlauf. Da die HSP (hochsensiblen Personen) sich den üblichen Normvorstellungen nicht anpassen können, ecken sie oft an, gelten als schwierig, werden ausgegrenzt oder gar verspottet.
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Ich würde deshalb gerne einen Appell an die weniger Sensiblen richten, an die Hartgesottenen, in einer stillen Stunde ihr Verhalten zu überdenken.
Wir befinden uns in einer massiven Umbruchsphase. Vieles wird neu gedacht, alte Werte sind überholt, die Systeme lösen sich auf, Fragen nach dem Sinn des Lebens tauchen wieder vermehrt auf - mehr denn je sind wir heute auf die Hochsensiblen unter uns angewiesen, die uns den richtigen Weg zeigen, den Weg der geringsten Gefahr bei möglichst hohen Chancen für uns.
Die hochsensiblen Menschen spüren diese Umbruchsphase sehr stark, sie sind mit allen Sinnen gefordert, oft überfordert, dann erfolgen die falschen Worte und die Tür fällt zu.
Daher müssen die HSP von den weniger Sensiblen motiviert und geleitet werden. Ihre Begabung muss zum Geschenk für uns werden. Nur so kommen wir weiter, nicht durch Spott und Häme.
Die Hochsensiblen sind in der Lage, ein Bewusstsein für die Veränderung zu schaffen - wir müssen ihnen dabei helfen, ihre Persönlichkeit zu festigen und zu stärken, damit wir alle gemeinsam diesen neuen Weg gehen können.
Blickt euch einmal in eurem Umfeld um, wie viele hochsensible Menschen ihr kennt und knüpft Kontakt zu ihnen! Es lohnt sich sicher.
Ob man selbst zu den HSP gehört, kann man hier prüfen:
http://www.xn--agenturfrhochsensible-gic.de/Hochsensibilitaet-HS/Wie-erkennen-Sie-HS/
http://mymonk.de/hochsensibel-anzeichen/
http://mymonk.de/gaben-hochsensible/
An die Hochsensiblen hätte ich auch gerne ein Wort gerichtet: Bitte, erkennt eure Begabung und macht die vermeintliche Schwäche zu eurer Stärke! Oft weiß man selbst nicht, dass man eine HSP ist und leidet unter Symptomen, die man nicht einordnen kann. Man hält sich für krank, verrückt, gestört, ohne zu wissen, dass man eigentlich ein sehr wertvoller Mensch ist - ein Liebling der Evolution eben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hochsensibilit%C3%A4t
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