Man erinnert sich an 2001: Nach den Anschlägen in New York sind drei Videos von Osama bin Laden um die Welt gegangen. Es war interessant, sich diese Videos aufmerksam anzusehen und genau auf die Stimme, die Mimik und Gestik des 'Terrorpaten' zu achten, der in den Videos alles andere als terroristisch wirkte, sondern eher sanft und zahm - jedoch wild entschlossen, es den USA heimzuzahlen. (Man findet die Videos leider nicht im Netz!)
Was wollte Osama bin Laden den USA heimzahlen?
Osama bin Laden verachtete die Zusammenarbeit seines Heimatlandes Saudi-Arabien mit den Amerikanern. Er sah 'rot', wenn er über die Militärbasen vor seiner Haustür stolperte. Er empfand die saudischen Herrscher als habgierige Heuchler. Selbst lebten sie im Überfluss, waren korrupt, forderten aber religiöse Besinnung in der Bevölkerung.
2003, Lesedauer 7 Minuten:
https://www.welt.de/print-wams/article103597/Pakt-mit-dem-Teufel.html
Das andere war der Palästina-Konflikt, an dem seine Wut sich entzündete. 60 Jahre Besatzung hatten ihre Spuren in der palästinensischen Bevölkerung hinterlassen und junge Palästinenser immer mehr radikalisiert.
http://www.focus.de/politik/ausland/osama-bin-laden-aufruf-zur-befreiung-palaestinas_aid_302115.html
Diese zwei Gründe, die Scheinheiligkeit des saudischen Königshauses und die Schikanen den Palästinensern gegenüber, die er als seine Glaubensbrüder betrachtete, reichten für Osama bin Laden aus, den Amerikanern den Untergang zu wünschen. Er wünschte ihnen nicht nur den Untergang, er prophezeite ihn auch.
Osama bin Laden meinte, dass Amerika das Böse verkörpere und dass alle, die mit Amerika zusammenarbeiteten, ebenfalls das Böse verkörperten. Damit meinte er auch alle Organisationen, die von Amerika gegründet wurden oder die mit Amerika irgendetwas zu tun hatten. Dabei fiel ein ganz bestimmter Satz, der bis heute in meinem Langzeitgedächtnis hängenblieb: Die UNO sei (ebenfalls) ein Werkzeug des Bösen.
Nun habe ich vor zwei oder drei Tagen diesen Satz wieder gelesen - Kim Jong-un soll ihn gesagt haben. Er hat ihn wiederholt. Kim Jong-un soll gesagt haben, dass die UNO ein Werkzeug des Bösen sei.
Zufall oder Schicksal? Warum sagte der Nordkoreaner diesen Satz? Er knüpfte damit bewusst oder unbewusst an Osama bin Laden an. Macht er sich nun ebenfalls zum Werkzeug, dem des Hasses?
Abgesehen davon, dass es nichts bringt, den Feind zu schlagen, weil dieser Feind sich ohnehin von innen heraus auflöst, würde die praktische Umsetzung des Bin-Laden-Wunsches auch verheerende Folgen für die Welt haben. Zumindest eine Atombombe käme zum Einsatz - schlimm genug für die umliegenden Länder!
Ein solcher Vernichtungsschlag wäre höchst ungerecht, weil Millionen von Amerikanern in Amerika leben, die mit der psychopathischen Politik ihrer Präsidenten nichts zu schaffen haben.
Aber auch ein 'Präventivschlag' gegen Nordkorea wäre verheerend. Ich kann nicht verstehen, dass einige Zeitgenossen dies toll fänden! Das kann man in verschieden Foren lesen!
Hoffen wir, dass Nordkorea nur im Auftrag Chinas die Muskeln spielen lässt. China kann es ja ganz gut gebrauchen, wenn die USA sich fürchten. Angst lähmt die Sinne. Angst ist ein Rückwärtsmotor. Man kann aus Angst auch sterben, man erstarrt einfach.
Übrigens, weil es gerade passt: Donald Trump hat in einem Interview behauptet, dass Barack Obama Osama bin Laden NICHT getötet habe. Wenn es stimmt, würde es mich kaum wundern. Die Geschichte von Bin Ladens Tod durch die Hand der Amerikaner klang ohnehin wie ein Märchen.