Heute morgen schmeckte der Kaffee etwas fremd, als ich sah, wie der Papst mit dem Weltall telefonierte.

Ich finde es grundsätzlich toll, wenn sich religiöse Menschen für den technischen Fortschritt öffnen. Es könnte ihnen helfen, das Dogma der Religion zu überwinden und Gott neu zu (er)finden. Denn Gott, das ist gewiss, muss nicht nur mit der Wissenschaft, sondern auch mit der Technik Schritt halten können. Manche Gläubige dürften immer noch hoffen, dass eines Tages zwischen den Sternen eine alter Mann mit Rauschebart hervortritt, sichtbar, greifbar? So ähnlich aussehend wie Franziskus vielleicht?

Etwas stimmte bei dem fortschrittlichen Telefongespräch ins All nicht, ja, es war so grotesk, so absurd, fast schon 'kafkaesk', dass sich sogar die Kaffeetasse überlegte, ob sie nicht hinter der Tischkante verschwinden sollte.

Da saß doch wirklich Franziskus und ihm gegenüber stand eine Gruppe mutiger Männer, Astronauten, die den Papst 'Eure Heiligkeit' nannten. Eure Heiligkeit! Das ist nicht zu fassen! Ich wartete darauf, dass Franziskus prompt sagen würde: Nennt mich doch einfach Gorge Mario, so heiße ich! Aber nichts dergleichen geschah.

Ist es Scheinheiligkeit oder was ist es sonst? Eingeschränktes Bewusstsein? Autoritätshörigkeit? Ich kann es nicht fassen, mir ist es so fremd. Es müsste doch umgekehrt sein? Der Papst müsste die Astronauten heilige Männer nennen! Mutige Männer, die für den Fortschritt das Risiko wagen! Was tat und tut hingegen Franziskus? Er dient einer verlogenen Teufelsmacht, die den Menschen an den Boden seiner primitiven, geistigen Existenz nagelt und ihm zugleich vorgaukelt, dass er ein fortschrittlicher Mensch Gottes sei. Was für eine Lüge! Ich dachte, sie sei längst gestorben. Aber sie ist immer noch da, diese riesige Lüge.

Die Geschichte vom guten Hirten fällt mir wieder ein. Psalm 23: Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser. Er stillt mein Verlangen, er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen. Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht. Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl, du füllst mir reichlich den Becher. Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.

Der Papst glaubt von sich, dass er jener gute Hirte sei, der die Schafe auf grüne Auen führe. Er ist sozusagen der Oberhirte, die Priester sind die Unterhirten, die Gläubigen die Schafe.

https://de.catholicnewsagency.com/story/wie-man-ein-guter-hirte-ist-papst-franziskus-anleitung-fur-priester-0847

Das Symbol des Hirten bezieht sich auf das Nomadentum im Alten Testament und hat im europäischen Christentum eigentlich nichts zu suchen. Der europäische Christ ist kein Nomade, der mit seinen Herden durchs Land zieht.

Die Hirten der alten Zeit waren auch Könige, David war ein solcher Hirte und König zugleich. Erkennend, dass reiche Männer viele Schafe haben und arme Männer nur ein einziges Schaf, sagte David eines Tages: "Jetzt will ich meine Schafe selber suchen und mich selber um sie kümmern. Wie ein Hirt sich um die Tiere seiner Herde kümmert an dem Tag, an dem er mitten unter den Schafen ist, die sich verirrt haben, so kümmere ich mich um meine Schafe und hole sie zurück von all den Orten, wohin sie sich am dunklen, düsteren Tag zerstreut haben."(Ez 34,11-12)

David, der angehende König, differenziert also schon zwischen seinen Schafen, die er führt, und anderen Schafen. Das verwundert nicht weiter, denn ein Herr kann kein Hirte sein, zumindest kein guter Hirte. Ein guter Hirt versetzt sich in die Position seiner Schafe, achtet auf ihr Wohlbefinden und weitet die Herde nicht unnötig aus, was schlechte oder falsche Hirten gerne tun. Die Größe ihrer Herde soll ihre Macht kundtun.

Wir haben heute überall auf der Erde falsche Hirten, Herren, Könige, denen es um Macht und nicht um ihre Herde geht. Der Papst ist auch ein solcher, da es ihn offensichtlich nicht stört, mit 'Eure Heiligkeit' angesprochen zu werden.

Zum Teufel mit der Heiligkeit! Sie hat sich immer mit dem Faschismus ins Bett gelegt. Papst Pius XI, auch ein Hirte im Auftrag der Kirche, war ein großer Mussolini-Versteher.

orf

http://religion.orf.at/stories/2792772/

Es ist hinlänglich bekannt, dass der Klerikalfaschismus mit dem Nazifaschismus kooperierte.

Wenn sich ein Mensch 'Eure Heiligkeit' nennen lässt, trägt er Tendenzen zum Faschismus in sich. Faschismus meint immer eine Herrschaftsform. Es herrschen die einen über die anderen, die Herrenmenschen, die Könige, die falschen Hirten über die Untermenschen, die Knechte und Sklaven, die dummen Schafe. Dem Faschismus Tür und Tor zu öffnen bedeutet, am Ende selbst ein Opfer des Faschismus zu werden.

Schaut euch eure Hirten daher gut an! Ein guter Hirte hat niemals einen offenen Führungsanspruch und er wird niemals behaupten, dass er die Welt verändern oder gar retten könnte. Er geht neben seinen Tieren her, manchmal mitten unter ihnen, er ist ein Teil der Herde. Daran erkennt ihr ihn, auch wenn ihr ihn nicht seht.

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