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Der logisch denkende Mensch wird aus den derzeitigen Umständen nicht ganz schlau. Er zermartert sich täglich sein Gehirn darüber, warum der Staat es zulässt, dass die Medien eine breite Masse der Bevölkerung verhetzen, aufstacheln, die Wut der einfachen Bürger anheizen? Warum macht man das? Warum züchtet man sich 'das Volk' zum eigenen Feind heran? Ist es nur ein Zeichen von Unbedachtheit, Unbekümmertheit, von fortgeschrittener, politischer Demenz, oder steckt ein Plan dahinter?
Die Berichte der Medien, ob wahr oder gefälscht, verfehlen ihre Wirkung nicht: Der Rassismus blüht und wächst in schwindelnde Höhen. Es ist der Rassismus der einfachen Leute, wie man ihn von Stammtischen her kennt. Einem gesund empfindenden Menschen wird geistig und moralisch übel, wenn er für ein paar Stunden in diese Kloake des Hasses und Zorns eintaucht. Entweder wendet er sich angewidert ab oder er wird selbst zum Hasser und Hetzer - der Mensch ist ein beeinflussbares Wesen.
Mit 'Meinungsfreiheit' hat dies alles nichts zu tun, das wissen wir doch. Die Meinungsfreiheit und auch die Pressefreiheit müssen heute für jeden Schmutz herhalten.
Eine breite Masse der Bevölkerung ist mäßig intelligent, mäßig gebildet, reflektiert ihr Tun und Denken wenig bis gar nicht, kann nicht komplex denken und nicht differenzieren. Warum gibt man solchen Mitbürgern Informationen in die Hand, die eine hochbrisante Wirkung haben? Das ist doch keine Demokratie, das ist staatlicher Selbstmord!
Es wird längst nicht jeder Vorfall an die Presse weitergegeben. Pressesprecher wissen das. Man braucht sich nur mit ihnen zu unterhalten. Es wird immer vorher abgewogen, welche Informationen reif für die Öffentlichkeit sind und welche nicht. Was nützt, was schadet es dem Unternehmen oder der Institution, wenn man dieses oder jenes weitergibt? Würde alles weitergegeben werden, wäre das Chaos perfekt. Nicht jeder Vorfall geht die Bevölkerung etwas an! Da hätte man auch viel zu tun, denn es passieren tagtäglich unzählige Dinge! Nur ein Bruchteil dessen gelangt überhaupt an die Öffentlichkeit.
Bis vor einiger Zeit war alles noch ganz anders: Man hat sich davor gehütet, die Nationalität von Straftätern bekanntzugeben, eben weil man weiß, wie eine breite Masse reagiert, dass sie ganze Menschengruppen in einen Topf wirft.
Nun ist die Weisung eine andere. Man geht einen konträren Weg. Das tut man bestimmt nicht, um die neugierige Bevölkerung zu befriedigen. Ich weiß nicht, wie es in anderen Ländern Europas gehandhabt wird, hierfür müsste man recherchieren; doch die deutschsprachigen Medien betreiben eindeutig rassistische Volksverhetzung. Nicht alle Medien tun es. Auch hier müsste man recherchieren, welche Medien es genau sind, für wen sie schreiben, wer die Chefredakteure sind, welchen Verlagshäusern sie angehören, wer also der Big Boss hinter dem Ganzen ist.
Man muss weder die Religionszugehörigkeit noch die Nationalität eines Straftäters nennen - wozu denn? Es reicht, wenn man zwecks Statistik interne Listen führt. Dabei muss einem aber auch klar sein, dass Kriminalität nicht von Religion oder Nationalität abhängt. Kriminalität ist ein soziales Problem. Sind die Täter Psychopathen ohne Empathie und Gewissen, dann ist Kriminalität ein medizinisches Problem. Nie ist Kriminalität ein kulturelles Problem!
In erster Linie sind es die Billigblätter und die Boulevardmedien, die ohne Unterlass hetzen, die Schreiberlinge beschäftigen, die nicht einmal die gängige Orthographie beherrschen. Ihnen hätte man schon längst auf die Finger klopfen können. Weiters sind es jene Medien, die mit der Politik kooperieren. Das erstaunt doch etwas. Haben die erste, die zweite und die dritte Gewalt des Staates die 'vierte Gewalt' nicht mehr im Griff? Galoppiert diese vierte Gewalt im Staat wie von Sinnen mit der Bevölkerung im Würgegriff auf einen Abgrund zu? Ist man schon so begierig auf eine emotional hochgeschaukelte Leserschaft, dass man nicht erkennt, wie sehr man selbst von destruktiven Kräften geleitet wird? Gibt es längst schon eine fünfte Gewalt, die heimlich über die vierte Gewalt herrscht und ihr den Garaus macht, ohne dass sie es merkt? Wer oder was könnte die fünfte Gewalt im Staat sein? Es muss nach logischem Ermessen eine fünfte Gewalt geben, wenn die vierte sich nicht mehr unter Kontrolle hat. Gewalt kann nur der ausüben, der sich selbst in der Gewalt hat, der über sich herrscht, sich beherrscht, der weiß, was er tut. Glaubt die vierte Gewalt, diese Journaille, dass sie nach dem von ihr angezettelten Supergau ihren guten Ruf wiederherstellen kann? Einfach so? Karl Kraus fällt einem wieder ein und sein Fackel-Artikel über 'die Verwüstung des Staates durch die Pressmaffia'.
http://www.genius.co.at/index.php?id=773
Vieles ist wieder so wie damals. Der Mob in den Gassen ist wieder wütend. Damals die Juden, heute die Moslems - irgendwen trifft es immer; mittendrin ein machtloser, sich zersetzender Staat, umringt von Meuterern und Brandstiftern.
Wann spricht endlich jemand ein Machtwort?