Vegetarismus - vom Urfrieden zum Weltfrieden

Der Urfriede gilt als Sinnbild für den paradiesischen Zustand, ein Glücklichsein ohne Ende im blühenden Garten Eden.

In unseren Büchern steht geschrieben: "Gott schuf also den Menschen als sein Abbild, als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen. Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen. Allen Tieren des Feldes, allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, was Lebensatem in sich hat, gebe ich alle grünen Pflanzen zur Nahrung. So geschah es. (Gen 1,27-30)

Dann erfolgten der Sündenfall, die Trennung von Gott, die Vertreibung aus dem Paradies, die Sintflut brach über die Erde herein und der Mensch begann Tiere zu essen.

Während Adam noch vegetarisch lebte, trat Abel als erster Viehhirte auf und schlachtete Tiere.

Doch der Mensch hat den Traum von der Rückkehr ins Paradies nie aufgegeben.

Im messianischen Frieden, der Zeit der Erlösung von allem Übel der Welt, wird eindrucksvoll der Tierfrieden beschrieben: "Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein, Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten, Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander ... das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange."

(Jes 11,6-8)

Friedensreich (Peaceable Kingdom), Edward Hicks, um 1834.

Im Vordergrund die Vision vom Tierfrieden nach Jes 11,6-8, im Hintergrund links ein Friedensschluss zwischen indigenen Amerikanern und europäischen Siedlern.

Im Goldenen Zeitalter, das von Platon, Ovid, Virgil und anderen vor ihnen als Idealzustand der Welt betrachtet wurde, herrscht Harmonie zwischen Mensch und Tier.

Tieropfer oder Fleischverzehr fanden keinen Platz im goldenen Zeitalter. Selbst der Ackerbau gehörte nicht zur idealen Welt. Stattdessen lebten Mensch und Tier von den Früchten, die die Erde bereitwillig und im Überfluss zur Verfügung stellte. Zudem wurden die Menschen des goldenen Zeitalters von einem instinktiven Gerechtigkeitssinn geleitet. Gesetze waren nicht nötig, um ein friedliches Zusammenleben zu regeln.

Lucas Cranach, Das Goldene Zeitalter, 1535

Die Anzahl der Vegetarier und Veganer steigt langsam, aber kontinuierlich. Ernährten sich in Österreich 2012 nur drei Prozent der Bevölkerung vegetarisch, so waren es 2016 neun Prozent.

Die Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, drücken insgeheim ihre Sehnsucht nach dem Paradies aus. Sie hoffen auf eine Welt, in welcher der Löwe neben dem Lamm ruht und das Lamm sich nicht fürchten muss.

Es kann nicht falsch sein, von dieser Welt zu träumen.

Begegnet man im Netz Videos wie dem folgenden, dann wächst die Hoffnung, dass das Paradies nicht mehr fern ist, in dem alle Geschöpfe sich verstehen und keines mehr das andere (fr)essen muss.

Künstlich hergestelltes Fleisch in den verschiedensten Variationen und Geschmacksrichtungen wird alle Geschöpfe ernähren können.

Er will Schlachthäuser für immer schließen:

http://www.huffingtonpost.de/2017/05/03/silicon-valley-vegan-labor-fleisch_n_16292782.html

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