Was 2011 als gewöhnlicher Messenger-Dienst innerhalb Chinas begann, hat sich binnen kurzer Zeit zu einem Multimilliarden-Projekt ausgeweitet, dem Facebook, Google & Co. hektisch nacheifern, betrieben von der chinesischen Firma Tencent Holding Ltd. (die ihren Rechtssitz auf den britischen Kaiman-Inseln hat!)
https://de.wikipedia.org/wiki/Tencent
Die Geburtsstunde der Super-App, die alles kann, liegt demnach nicht in Silicon Valley in Kalifornien, sondern im chinesischen Shenzhen bei der Tencent Holding. Der eifrige Nutzer des Facebook-Messengers weiß nicht, dass er eine chinesische Erfindung nutzt. Demnach spricht Mark Zuckerberg nicht fließend Mandarin, weil er eine chinesische Frau hat, sondern weil er
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IT-Marktneuheiten der Chinesen kontinuierlich abkupfert und im Westen zu Geld macht. Hierfür muss man die Sprache perfekt beherrschen. Zuckerberg hält auch Vorträge in Mandarin.
Irgendwann wird sich vielleicht noch klären lassen, wozu Herr Zuckerberg 16 Leibwächter braucht?
https://kurier.at/stars/warum-hat-mark-zuckerberg-16-bodyguards/181.358.363
Seit bekannt ist, dass der Facebook-Messenger mehr oder weniger eine Kopie des chinesischen Weixin ist, lässt sich die Phantasie kaum noch zügeln!
Als Facebook 2016 in den USA für seinen Messenger-Dienst die Werbetrommel rührte und ziemlich viel Wind darum machte, dass man mit dem Messenger nun Autos bei Uber bestellen oder Geld verschicken kann, da konnte dies Weixin in China schon längst!
Was kann WeChat? Alles - und noch viel mehr als das! WeChat ist die Super-App der Zukunft, sie macht jede andere App und digitale Plattform überflüssig.
Seit Ende 2017 ist das Ministerium für Öffentliche Sicherheit in China von WeChat hell begeistert. Denn seitdem müssen Nutzer der App damit einverstanden sein, dass Tencent ihre Daten „aufbewahrt, preisgibt und heranzieht“. Tencent macht aus seiner Verbindung zu den chinesischen Behörden kein Geheimnis. Was Facebook, Google & Co. im Verborgenen tun, nämlich ihre Nutzer ausspionieren, damit hält China gar nicht erst lange hinterm Berg. China geht im Ausspionieren seiner Bürger aber einen positiven Schritt weiter als die USA: Das Wissen über die Aktivitäten des digitalisierten Menschen dient dem Aufbau des chinesischen Sozialkreditsystems. China möchte den 'besseren Menschen' schaffen. Dieser ist nach dem Sozialismus chinesischer Prägung ein Mensch, der sich an soziale Vorgaben hält. Gut ist, wer sozial ist. Nicht gut ist, wer unsozial oder asozial ist.
Während die USA ausspionieren, um Vorteile für sich daraus zu ziehen nach dem Motto 'Wissen ist Macht', überwacht China die Bürger, um eine bessere Welt zu schaffen.
In unserer Welt gilt es heute noch als normal, kriminell zu sein, andere Menschen zu betrügen, sie zu bestehlen, auszurauben, ja, sogar zu ermorden. Kriminalität gehört zu unserem Alltag. Die kriminelle Energie einer Gesellschaft sagt viel über ihren Entwicklungsstand aus. Nur eine Gesellschaft ohne nennenswerte Kriminalität ist eine gut entwickelte Gesellschaft. China ist heute so reich und wirtschaftlich so tonangebend in der Welt (laut IWF ist es seit 2014 die führende Volkswirtschaft), dass es eine Überwachung der Bürger zum Zweck staatlicher Eitelkeit nicht (mehr) nötig hat.
Die einfachen Menschen in China sehen 'Onkel Xi' bereits als eine Art neue, buddhistische Gottheit an. Während bei Mao noch das Chaos regierte, will Xi alles ordnen und rechtlich absichern. (Unter Xi findet der größte Kampf gegen Korruption in Chinas Geschichte statt.)
http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-10/china-xi-jinping-korruption-politiker-xhinhua-strafen
Xi Jinpings Gedankengut wurde in die Verfassung aufgenommen. Das bedeutet theoretisch: Wer Xi Jinping kritisiert, verstößt in China gegen die Verfassung.
https://www.srf.ch/news/international/gedankengut-in-verfassung-alle-macht-fuer-xi-jingping
"Das Zeitalter des Xi Jinping hat für die Welt begonnen." (Johnny Erling, 11.3.2018)
https://derstandard.at/2000075805726/Xi-Jinping-Der-roeteste-Rote-hat-keine-Zeit-zu-verlieren
Übrigens geistert ein Lied namens 'Onkel Xi liebt Tante Peng' seit 2014 durch das chinesische Internet, ohne die Zensoren im geringsten zu stören.
Mit Chinas Weltherrschaft wird man wohl auch den Diktatur-Begriff neu überdenken müssen - oder ganz verwerfen?