Xi Jinping, der freundliche Weltdiktator oder Die Botschaft des Pandabären

Dieser Tage, beim 19. Kongress der Kommunistischen Partei Chinas, einem Kongress, der alle fünf Jahre stattfindet, wurde Xi Jinping von den knapp 80 Millionen Parteimitgliedern auf eine Stufe mit Mao Tse-tung gehoben.

https://www.welt.de/politik/ausland/article169976739/China-hebt-Xi-Jinping-auf-eine-Stufe-mit-Mao-Tse-tung.html

http://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/5308310/Chinas-Kommunisten-heben-Xi-Jinping-auf-eine-Stufe-mit-Mao

http://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_82559632/china-hebt-xi-jinping-auf-eine-stufe-mit-mao-tsetung.html

https://www.nzz.ch/international/chinas-kommunisten-heben-xi-jinping-auf-eine-stufe-mit-mao-tsetung-ld.1323713

Dieser Schritt ist historisch bemerkenswert.

Xi Jinpings Amtszeit würde 2022 enden, er scheint jedoch seine Arbeit so zur Zufriedenheit der Partei zu erledigen, dass sich diese gar nicht erst viel anstrengt, einen Nachfolger zu finden.

http://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/5308975/Kein-Nachfolger-in-Sicht_Xi-Jinping-baut-seine-Macht-aus

Auch das ist bemerkenswert, weil die Partei die Auffassung vertritt, dass zu viel Machtzentrierung nicht gut wäre. Im Falle Xi Jinpings erlaubt sie aber offensichtlich diese Zentrierung der Macht rund um (s)eine Person. Das ist neu seit Mao. Dem Personenkult wird damit Tür und Tor geöffnet. Ob Personenkult im 21. Jahrhundert noch eine reelle Chance hat, ist allerdings mehr als fraglich. Langsam kommt es aus der Mode, noch irgendwelche Götter anzubeten.

Sympathisch finden darf man Xi Jinping aber. Eines ist schon jetzt klar: Selbst wenn China mit seinem Plan bis 2020 scheitern würde, hätte Xi Jinping bereits jetzt seinen sicheren Platz in den Geschichtsbüchern. Er ist eine schillernde Transformationsfigur, auch wenn er selbst äußerlich eher wie ein gemütlicher Teddybär wirkt. (Man soll sich von gutmütig wirkenden Teddybären nicht unbedingt täuschen lassen!) Er versteht es, sich dem Westen zuzuwenden, ohne das östliche Ziel, Chinas Ziel, aus den Augen zu verlieren. Das hat noch niemand vor ihm geschafft. Beim letzten Weltwirtschaftsforum in Davos war er der Star und eröffnete das Forum mit einer Rede, in der er vor Abschottung warnte. (!)

https://www.nzz.ch/wirtschaft/weltwirtschaftsforum-in-davos-xi-jinping-breitet-die-arme-aus-ld.140238

Den wirtschaftlichen Fortschritt verdankt China Xi Jinpings Vorgänger, doch den eigentlichen Schritt nach Westen setzt Xi Jinping. Er kommt im Westen gut an. Das mag keine Kunst sein. Der Westen ist in jeder Hinsicht schon so abgesackt, dass ihm jeder Heilsbringer recht sein könnte. Wenn nur wieder das Kapital fließt! Alles andere ist egal. Fließt das Kapital aus und nach China, dann bauen wir eben Brücken und Straßen dorthin. Kein Problem! Diese bauen wir ja schon die ganze Zeit - mit Chinas Hilfe und Unterstützung.

http://www.n-tv.de/wirtschaft/China-Fonds-wechselt-Strategie-article4874446.html

China muss sein Geld loswerden und der Westen braucht es. Auch Russland ist pleite! Die ganze Welt ist pleite, nur China nicht!

Wie konnte es eigentlich passieren, dass ein kommunistisches Land nicht pleite ist? Diese Frage wird man sich in Zukunft noch öfters stellen müssen! Wie haben die Chinesen das nur geschafft?

Faktum ist, dass nichts mehr Europa wirtschaftlich und finanziell retten kann außer China.

Die Amerikaner werden natürlich nichts unversucht lassen, damit China nicht Weltmacht wird. Das ist klar. Doch ist die Zeit einmal abgelaufen, dann ist sie das. Dann können Ideen noch so gut sein, unter normalen Umständen wären sie das; aber die Zeit hat sich schon anderen Aufgaben zugewandt. Man muss dann transformieren, um als Mensch, als Idee oder als Sache zu überleben. China tut das schon die ganze Zeit. China zeigt es vor und transformiert mit großem Erfolg. Das dürfte Chinas offenes Geheimnis auf dem Weg zur Weltmacht sein, diese von Erfolg gekrönte Transformation. Man erinnere sich nur, dass China von der kommunistischen Planwirtschaft zur sozialistischen Marktwirtschaft überging - eine Leistung für das kommunistische Land! China ist seit 1992 eine sozialistische Marktwirtschaft!

https://prezi.com/njuia_5jkl4b/china-wandel-von-kommunistischer-planwirtschaft-zu-sozialistischer-marktwirtschaft/

Die Linken, die Sozialisten, die Grünen - sie mögen sich alle ein wenig gedulden und auf China warten. Auch für sie gilt das Jahr 2020 als Wendepunkt in Politik und Gesellschaft.

China wird niemals rechtsgerichtete Politik betreiben, in den nächsten 1000 Jahren sicher nicht. China strebt offene Grenzen zwischen Peking und Hamburg an. Es betreibt keine Abschottungs- und Ausgrenzungspolitik. China bekämpft die Armut in Afrika durch Milliarden an Investitionen, die ärmeren Chinesen wie ärmeren Afrikanern gleichermaßen zugutekommen: Man hat wieder Arbeit. Das Selbstbewusstsein steigt. Man ist wieder jemand, der sich etwas kaufen kann. (Sich etwas kaufen zu können, hat für einen armen Menschen enorme Bedeutung!)

Was die Zukunft der Grünen betrifft: Für Xi Jinping ist Umweltschutz sehr wichtig. Die grüne Idee wird wieder eine Rolle spielen. Möglicherweise wird das sogar eine sehr große Rolle sein, da die Grünen in Europa unter chinesischem Einfluss nicht mehr politisch bedroht werden. Sie werden sich frei entfalten können.

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article166231727/Fuer-eine-bessere-Welt.html

http://diepresse.com/home/wirtschaft/boerse/5221072/Profit-mit-Umweltschutz_China-entdeckt-seine-gruene-Ader

http://derstandard.at/2000054854612/Volksrepublik-China-buhlt-um-Investoren

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