Anderen geht es doch viel schlimmer! Reiß dich endlich zusammen! Depression, Borderline & Co
Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt.(A. Schopenhauer (1788 - 1860), deutscher Philosoph)Schmerz muss nicht körperlich sein. Kein gebrochenes Bein, kein Bandscheibenvorfall, keine Raucherlunge. Er ist unsichtbar. Auf keiner Röntgenaufnahme zu sehen. Versteckt. Und nur man selbst weiß von seiner Existenz. Nur die eigene Seele weint. Er zwingt deine Seele in die Knie. Du schreist. Doch niemand kann dich hören. Und niemand will es hören. Dich hören. Nein, ich möchte den körperlichen Schmerz nicht klein reden, seine Qualen nicht schmälern. Schmerz ist Schmerz. Aber der Mensch an sich ist nur für das Sichtbare, das Greifbare zugänglich. Menschen, die außerhalb unseres normalen Nachvollziehens ver-rückt sind, können wir nicht verstehen. Weil sie anders sind. Entweder wir versuchen sie unseren Werten anzupassen oder wir laufen letztlich weg.Hinter dieser viel zitierten und hochgepriesenen Normalität liegt die Wahrheit. Hier liegt die Realität; vielleicht auch nur eine Wirklichkeit. Eine von vielen. Wer weiß das schon genau.Wir fallen tief und stehen doch wieder auf. Wir zerren uns an den eigenen Haaren aus dem Sumpf. Wir sind es gewohnt, allein zu gehen. Es wird nie jemand verstehen. Nicht bevor er selbst ein Teil unserer abnormalen Welt wird. Die Menschen, die uns am lautesten mit Sprüchen zutexten, sind es, die uns nie ihre Hand reichen würden, wenn wir fallen. Denn sie merken es nicht. Sie wollen es gar nicht wissen.„Es wird nie so heiß gegessen wie gekocht.“„Nach jedem Regen folgt Sonnenschein.“„Du schaffst das schon, du bist stark.“„Anderen geht es noch viel schlimmer.“„Schau endlich, dass du deinen Arsch hochbekommst.“„Stell dich nicht so an.“„Du bist nur faul.“„Du bist nur egoistisch.“„Du denkst nicht an andere.“„Reiß dich endlich zusammen.“Jedes Wort ist wie ein scharfes Messer, das mich tief verletzt. Jede dieser Aussagen macht mich wütend und zornig. Sie zwingen mich dazu, mich zurückzuziehen, zu verzweifeln. An mir zu zweifeln. Doch ich will mich nicht rechtfertigen. Nicht mehr. Vielleicht haben die Stimmen ja auch Recht. Ja, was ist, wenn sie Recht haben? „Es ist alles in deinem Kopf!“ Ja, mein Gott, natürlich ist alles in meinem Kopf. Ich bin krank, jedoch nicht verrückt. Noch kann ich unterscheiden. Nur es ändert nichts, weil es NUR in meinem Kopf ist. Ich weiß, dass die Monster sich nicht unter meinem Bett verstecken. Sie lauern in meinem Kopf.
Fragt mich nicht, ob es mir gut geht, ob ich okay bin, sonst könnte ich etwas Dummes machen. Könnte erzählen, wie es mir geht.
Wie es ist, die Dunkelheit zu lieben, wie es ist, zur Dunkelheit zu werden.
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Danke!
Wie es ist, zu fallen, am harten, kalten Boden aufzuschlagen.
Wie es ist, wenn frische Wunden aufgerissen werden.
Ich würde erzählen, wie es ist, von Monstern gejagt zu werden. Welche Gestalt sie annehmen können, um mich zu täuschen. Wie es ist, wenn einem die Luft wegbleibt. Wenn man sich wehrt, trotz dem innigen Wunsch, loszulassen. Wie es ist, den Schmerz zu lieben, weil er der Einzige ist, auf den ich mich verlassen kann. Er ist immer für mich da.
Weißt du, wie es ist, innerlich tot zu sein, aber zu lebendig, um zu sterben? Weißt du wie es ist, zu lächeln, wenn dich der Schmerz in deinem Inneren zum Wahnsinn treibt? Du am liebsten einfach nicht da wärst, unsichtbar. Willst du das alles wissen? Oder willst du nur ein „Es geht mir gut“ hören? „Ich bin okay.“ Dann kannst du mich mit beruhigtem Gewissen verlassen. Ich lächle dich an, doch ich weine innerlich. Unsichtbare Tränen aus Blut. Mein Schmerz wächst. „Verschwinde, geh weg“, denke ich. „Lass mich in Ruhe.“