Erst, nachdem du ein paar Mal gestorben bist, beginnst Du richtig zu leben.
Ich konnte mich nur mehr lückenweise an meinen Traum der vergangenen Nacht erinnern. Nur dieser Satz. Dieser eine Satz... Er blieb mir in Erinnerung.
Was hatte er zu bedeuten? Wie in Gottes Namen sollte ich in paar Mal sterben und warum überhaupt?
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Danke!
Um zu leben? Richtig zu leben? Ich war verwirrt. Nicht, dass das etwas Neues wäre. Mein Leben war total ohnehin verwirrt und verkorkst. Doch das Leben schaffte es immer wieder eine Schippe draufzulegen.
Natürlich, ich könnte den Traum vergessen, ihn absurdum führen, ihn ignorieren. Doch das konnte und durfte ich nicht. Ich hatte schon zu viel erlebt, um dies rechtfertigen zu können.
Ich konnte sehr wohl zwischen den Träumen unterscheiden. Meistens. Immer öfter ...
Doch das war nicht immer so. Diese Schule war hart, doch ich meisterte sie mit Bravour. Ich musste lernen, vieles zu akzeptieren, was nicht „normal“ war. Zumindest in den Augen dieser "normalen" Menschen.
Sie waren eigenartig ... diese "normalen" Menschen. Sie konnten nicht sehen und sie wussten es nicht. Sie wussten nichts von meiner Welt. Ich musste ihre Sprache lernen. Ich musste lernen zu verstehen. Doch leider - so sehr ich mich auch bemühte - ich konnte kein Wörterbuch finden.
Diese "normalen" Menschen... Sie wollten nicht verstehen. Sie sagten mir, ich würde mir meine Sprache nur einbilden. Ich solle doch endlich lernen, "normal" zu sprechen. Dann...
Dann würde man mich auch verstehen und ich müsste nicht so ein Theater machen.
Es war zu offensichtlich, dass mein Traum etwas zu bedeuten hatte. Wieder ein Puzzleteil. Doch leider stand nirgends geschrieben, wie vieler Puzzleteile es bedarf, um daraus ein vollständiges Bild zu machen. Natürlich wäre es auch nicht ganz verkehrt gewesen, eine annähernde Vorstellung davon zu haben, wie denn das fertige Bild aussehen würde. Wäre schon eine tolle Sache gewesen.
Nach diesen speziellen Träumen war ich immer sehr erschöpft und sehr aufgewühlt.
Noch Tage danach fühlte ich mich beobachtet. Ich sah Schatten, die scheinbar zufällig an mir vorbeihuschten.
Blitzschnell.
Wie Katzen schmiegten sie sich an Wände und Türen, nur um von einem Moment auf den anderen schnell in einem Versteck zu verschwinden.
Manchmal konnte ich sie auch nur aus den Augenwinkeln erkennen. Manchmal - so schien es - wollten sie nichts anderes als bloß spielen. Mit mir.
Auf jeden Fall gierten sie nach meiner Aufmerksamkeit. Sie wollten mir nichts Böses. Davon war ich überzeugt. Sie waren einfach da. Genauso wie ich da war. Nicht mehr aber auch nicht weniger.
Im Gegenteil, Sie nicht zu sehen, hätte mich beunruhigt. Seit frühester Kindheit verfolgten mich Schatten und Stimmen. Ich hatte schon immer diese Träume. Träume, die mir Botschaften übermittelten, oder es wenigstens versuchten. Oft waren es nur Angst und Entsetzen, die sie zurückließen. Doch das war in Ordnung. Wir waren schließlich eine Familie.
Damals war ich noch zu klein, um Traum und Wirklichkeit von einander zu unterscheiden. Zu klein, um zu verstehen, dass mir meine Träume nichts Böses wollten.
Mittlerweile denke ich, sie wollen mir einen Weg weisen. Schon immer. Warum hätten sie mich sonst begleiten sollen? Warum wären sie mir bis heute treu geblieben?
Ich nehme es nunmal an. Ich muss gestehen, dass sich mir ein näherer Sinn bis heute nicht erschlossen hat. Doch es gibt einen roten Faden: Diese Träume gehen nie spurlos an mir vorüber. Sie verfolgen mich so lange, bis sich schließlich das berühmte Aha-Erlebnis einstellt. Ich habe nichts anders zu tun, als zu warten und meine Augen und Ohren offen zu halten.
In diesem Spiel bin ich Beobachter. Nur der Beobachter ...