alle Jahre findet wieder ab 7. Juli das wohl hinverbrannteste Festival der Welt statt.
Durch Hemingway sozusagen zu Ehren gekommen, wurde aus dem einen von vielen üblen Festivals der Tierquälerei in Spanien eines mit besonderen Weihen. Vermutlich wäre das San Fermin Fest schon längst vergessen, hätte Hemingway nicht so eine vertrottelnde Wirkung auf derartig viele Dummköpfe weltweit mit seinen Stierkampf-Elogen gehabt.
Ich will den Blog nützen, ein paar Legenden, die Bullshit sind zu zerlegen.
Wer San Fermin war, weiß niemand so recht. Sein eigentlicher Verehrungsort ist Amiens in Frankreich und sein Tag ist der 25. September. In Pamplona wurde einfach, weil der Sommer geiler als wie der Herbst ist, das Fest als 7. Juli festgelegt.
Das meiste an Kostümierung und Rituale, die während der Sanfermines zelebriert werden, sind jüngeren Datums.
Die Rakete, die den Start des Encierro einläutet, wurde erst 1931 das erste mal gezündet. Es war ein Werbegag eines lokalen Tabakwarenherstellers.
Die weisse Kleidung mit dem roten Schal ist ebenfalls erst jüngerem Datums. Vorher lief man mit normaler Strassenkleidung. Sie kam erst so nach dem WK2 mit Beginn des Massentourismus auf. Heutzutage kann man die massenhaft in Textil-Diskonter um Pamplona billig kaufen, und hergestellt sind die sicherlich nicht im Baskenland.
Weder die originalen Bars noch das Hotel, die Hemingway frequentierte, sind heute noch erhalten. Alles, was Dir pfiffige Gastronomen als Orignalschauplätze andrehen, sind entweder späteren Datums oder H. ist dort nie eingezogen. Dummköpfe, die dafür dennoch zahlen gibt es genug (schaut nur nach Salzburg und sucht die Plätze, wo Mozart sicherlich nie war!).
Die Bronzestatue mit Hemingways Konterfei steht in einer Bar, die erst nach seinem Tode errichtet worden war. Die Statue steht dort erst seit 1968!
Entgegen lokaler Legenden werden dort keine Stiere von lokalen Züchtern "verbraten", sondern es sind meist Miura Stiere, die aus Andalusien hergekarrt werden.
Auch sind die wenigsten Toreros Lokalmatadore. Die werden gegen viel Geld von überall her, manchmal auch aus Frankreich oder sogar Portugal hergebracht.
Der Encierro ist überhaupt nicht so gefährlich wie getan. Seit Beginn der Aufzeichnungen von 1910 sind erst 16 Menschen beim Lauf gestorben. Die Stiere wollen nicht kämpfen, sie wollen instinktiv fliehen, weil sie die Menschenmassen für eine Horde von hetzenden Predatoren halten. Wären sie ein bisschen intelligenter, könnten sie ein Blutbad unbeschreiblichen Ausmaßes anrichten. Supertrottel in unendlichen Mengen hätten sie als Zielscheiben mehr als genug. Leider sind sie halt nur Pflanzenfresser, und daher mit ihrem Fight and Flight Verhalten berechenbarer als wie Fleischfresser.
Pamplonas Encierro ist KEIN alte ehrenwerte Tradition. sie war vor Hemingway nur eine unter vielen üblen Volksbelustigungne in Spanien. Durch Hemingways hirnamputierten und verlogenen Pathos wurde sie zu einer Tourimsusattraktion ähnlich verlogen wie viele andere Destinationen. Das wäre mir eigentlich wurscht, würde damit nicht sinnlos diese Tierquälerei und Folterei aus purer Dummheit n perpetuiert werden.
Abschließen will ich mit dem Zitat aus einem hervorragendem Artikel in "El PAis"
"So it’s your problem if you ignore this advice and come anyway. You risk spending nine days and nine nights partying non-stop, drinking and eating far beyond what you thought your digestive system could take, singing songs you thought you didn’t know, and dancing dances you felt you couldn’t dance, running into strangers who soon become your best friends, speaking with them in strange languages you thought you couldn’t speak, finding legions of bullfighting haters sitting in the bullring, atheists taking part in the Saint Fermin procession, and teetotalers drinking at all the bars."
https://elpais.com/elpais/2015/07/06/inenglish/1436177768_816212.html?rel=mas
https://elpais.com/elpais/2018/07/07/inenglish/1530940084_333406.html
https://elpais.com/elpais/2018/07/04/inenglish/1530705165_316971.html?rel=mas
https://elpais.com/elpais/2017/09/11/inenglish/1505129025_557485.html?rel=mas
Nachtrag: der Überhamer ist bei den jetztigen SanFermines ist, dass die Stadtverwaltung wegen der gehäuften Vergewaltigungen auf #metoo Kampagnen setzt.
Da wird eine Woche lang ALLES wegen Umsatzsteigerung getan, um möglichst viele Menschen zu enthemmen. Da wird gesoffen und gefressen, und möglichst viele Menschen damit auf engem Raum das Geld abgenommen, was ja auch kein gutes Mittel zum Aggressiosnabbau ist. Dann wird durch den Sadimsus dieser unfassbar skandalösen Tierquälerei noch mächtig der Testosteronpegel nach oben gedrückt und da hofft man mit einer #metoo Kampagne das schwelende Damoklessschwert der Vergewaltigung festzuknoten?
Klingt wie wenn ich in einen Ferrari steig mit dem rechten Fuss auf Vollgas und mit dem linken auf Vollbremse drücke.
Blöder geht's wohl nimmer!
https://derstandard.at/2000083064395/Eine-Stadt-fuer-Stierhatz-und-gegen-sexuelle-Gewalt