Katzenjammer.
Endlich zuhause angekommen, fiel ich erschöpft ins Bett und ließ meinen Tag Revue passieren. Es kann sich doch nur um einen schlechten Scherz handeln. Dieser Abend war doch ein Witz. Eduardo... das ist echt merkwürdig. Wie kommt es, dass ich ihn genau heute treffe? Ich setzte mich auf und ging zu meinem Schreibtisch. Vorsichtig klappte ich meinen Laptop auf und öffnete Youtube. Ich fing an zu tippen. Da war es. Es existiert noch. Ich drücke aufby save net"> Play und es ertönte eine mir sehr bekannte Melodie. Auf dem Bildschirm sah man Eduardo (damals noch ohne Vollbart) mit seiner Gitarre auf einem Stuhl sitzen. Im Hintergrund erkannte ich sein Wohnzimmer mit dem Elefantenposter an der Wand. Dieses Poster war eines der Gründe warum ich ihn so sympathisch fand (Elefanten sind meine Lieblingstiere).
Die Melodie wurde etwas sanfter und er fing an zu singen. "Just thinking about your eyes... your big green eyes." In diesem Moment musste ich schmunzeln. Dieses Lied entstand in unserer rosaroten Phase (sprich: die Zeit bevor er zum Höhlenmenschen wurde). Er komponierte es an einem Wochenende wo ich verreist war und überraschte mich bei meiner Rückkehr damit. Seitdem war es offensichtlich gewesen, dass wir nun ein Paar waren. Wir verbrachten viel Zeit miteinander (dies beinhaltete auch das Absetzten und Abholen meiner Wenigkeit mit seinem kleinen blauenby save net"> Auto) und ich hatte ihn sehr gern. Ein 28-jähriger, selbständiger, mobiler Musiker mit eigener Wohnung, was will man mehr?
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Die Monate vergingen und wie bei fast allen Pärchen, verflog unsere rosarote Phase ziemlich schnell. Ich konzentrierte mich auf mein Studium und er auf seine Musik. Bandproben zogen sich bis in späte Abendstunden während meine Ausbildung immer mehr von der Tageszeit in Anspruch nahm. Die Momente wo wir zusammen waren, hielten sich kurz und meist unter Zeitdruck. Ich hatte Angst langsam das Interesse zu verlieren und auch von ihm aus merkte ich deutliche Distanz. Eines Nachmittags, als ich gerade auf dem Weg zu ihm war, bekam ich eineby save net"> Nachricht ich solle ihn bei einer bestimmten Adresse treffen. Glücklicherweise lag sie am Weg zu seiner Wohnung (genauer gesagt wirklich nur einen Katzensprung weit entfernt). Er wartete auf der Straße und führte mich in ein Haus. "Wir können heute in der Wohnung von meiner Mutter abhängen, sie ist verreist." (Erm.. okay.) Die Wohnung war riesig. Er schien sich sehr wohl zu fühlen und fing an mir von seiner Kindheit zu erzählen. "Ich war schon immer ein Tierfreund gewesen. Einmal kauften mir meine Eltern ein kleines Kätzchen. Das war der schönste Tag meines Lebens. Warte vielleicht finde ich ein Foto von ihr". (War kein guter Zeitpunkt um ihm zu sagen, dass ich Katzen nicht mochte.) Er verschwand und fing an zu suchen. Währenddessen bemerkte ich einen großen Sack voller Wäsche im Gang und meinte einige seiner Hemden darin zu erkennen (soweit ich mich erinnere hat er doch eine Waschmaschine daheim).
Er kam mit einem Foto in der Hand zurück. "Das ist Sissy." Die Katze war fett und sah ein wenig abgestanden aus. "Lieb." Mehr brachte ich nicht heraus. "Sie war mein Ein und Alles. Weißt wie gescheit sie war, immer wenn sie Hunger hatte kratzte sie an der Küchentür" (Das dürfte wohl sehr oft vorgekommen sein). Er verblieb mit seinen Augen auf dem Bild und schien sich darin zu verlieren. Mit einer Hand fing er an den Bilderrahmen zu streicheln. (Was passiert gerade?) "Hast du deine schmutzige Wäsche mit hierher genommen?" Ich deutete auf den Sack. Er folgte meinem Blick. "Oh, ja. Erm... wenn meine Mutter nicht da ist das wasche ich sie hier. Ihre Maschine ist viel größer als meine. " Ich nickte zustimmend und küsste ihn.by save net"> Nach einem netten Abendessen, setzten wir uns vor den Fernseher. Ich legte meinen Kopf auf seinen Schoß und er fing an meine Haare zu streicheln. Auf einmal hörte ich einen Laut. Es war fast kaum zu hören aber dennoch eindeutig. "Miau." Ich rührte mich nicht. Mein erster Gedanke war dass sich immer noch eine Katze in diesem Haushalt befand von der ich offensichtlich nichts wusste. Nach ein paar Sekunden wieder: "Miauuu." Vielleicht doch die Nachbarskatze oder so. "Du bist meine Schmusekatze!" Eduardo streichelte immer noch meiner Haare und seine Stimme war ganz entspannt. "Miau."
Ich setzte mich auf und musste lachen. Sein Gesicht war ernst. "Ich bin nicht deine Katze." Ich lachte immer noch. "Ohja du bist meine Schmusekatze!" Er küsste mich. Irgendwie fand ich es süß. Dieses "Miau" war ein wenig nervig aber der Kosename gefiel mir. Der Moment wurde durch seinen Handyklingelton unterbrochen. Er schaute kurz auf den Display und stand auf. "Ist einer aus der Band. Dauert nicht lang." Ich nickte und blieb auf der Couch, nutzte jedoch bald die Gelegenheit um schnell mal das Örtchen aufzusuchen. Als ich fertig war, kam ich am Arbeitszimmer seiner Mutter vorbei in welchem er immer noch telefonierte. Ungewollt schnappte ich ein paar Teile des Gespräches auf. "Nein nicht in der Kommode. Im Badezimmer, dort neben dem Spiegel. Jaaaa genau." (hä? Sein Badezimmer? Sein Spiegel? Worüber reden die bitte?) "Und die Küche? Oh super danke! Ohne dich wär ich verloren. Lieb dich, muss jetzt los."
Ich setzte mich mit einem Pokerface schnell wieder auf die Couch und war mehr als verwirrt. Wen liebt er da aus seiner Band? Es passiert. Er betrügt mich. Mit irgendeiner Bassistin, oder Pianistin oder noch schlimmer, einer nuttigen Sängerin die bestimmt auch Lieder für ihn komponiert. "Alles gut mit der Band?" (du elender Mistkerl). "Oh ja... klar. Alles okay." Warum lügt er mich an? Ich bin eine junge erwachsene Frau. Das lass ich nicht mit mir machen. "Verabschiedest du dich von allen deinen Bandmitgliedern so?" Schmusekatze wurde zur Raubkatze. Er schaute mich geschockt an. "Oh... nein eigentlich nicht. Das war...." Ich sah wie das Blut aus seinem Gesicht wich. "Ich schlage vor du hörst jetzt sofort auf mich anzulügen sonst spaziere ich hier raus und du siehst mich nie wieder!" Er nahm meine Hand. "Sorry echt, das war nicht so gemeint. Also eigentlich war das niemand aus der Band amby save net"> Telefon." Jetzt kommts.
Er hat noch eine andere und ist einer von diesen alternativen Menschen die glauben es ist normal zwei Frauen gleichzeitig zu lieben und natürlich ist auch nichts abartig daran. "Das war meine Mama." Bitte was? "Warum sagst du das nicht gleich?" Ich kam mir blöd vor, aber immer noch skeptisch. "Also... sie ist gar nicht verreist. Sie ist in meiner Wohnung." Wow. Das ist also die erste Lüge gewesen. Lauf Schmusekatze. Lauf weg. "Erklärung bitte." Ich atmete tief ein. Eine Chance bekommt er. Nur eine. " Sie putzt meine Wohnung. Ich bin ja so viel beschäftigt mit der Band und sie ist Pensionistin. Es macht ihr nichts. Sie tut das gern für mich." Aha. "Oh. Okay gut. Heißt das sie wäscht auch deine Wäsche?" Ich starrte ihn nieder. "Ja. Immer." Also war eigentlich DAS die erste Lüge. Lauf weeeg. "Es war mir peinlich. Ich hoffe du verstehst das. Nicht böse sein." Okay, Okay. Ich bin kein Unmensch. Ist irgendwie verständlich.
Ein erwachsener Mann, der seine Mutter ausnutzt, damit sie seine Wohnung putzt. Ist schon irgendwie peinlich. "Ja ich versteh das schon, aber du brauchst mich nicht anlügen bei sowas. Ich hasse Lügen! Die machen alles kaputt." Er nahm wieder meine Hand. " Tut mir leid." Er sah mich mit seinem Hunde... ich meine Katzenblick an. "Ich weiß wie ich es wieder gut machen kann." Nun stand er auf und kam mit einer Gitarre aus einem anderen Zimmer zurück. Bis auf diesen kleinen Zwischenfall setzte sich der Abend weiterhin nett fort. Ich hatte wirklich was für ihn übrig und nach ein paar selbstgeschriebenen Liedern war die ganze Sache auch schon vergessen. Was ich damals nicht wusste war, dass dies der erste von vielen Zwischenfällen gewesen war, welche ich nicht so leicht vergessen würde....
..by save net"> Fortsetzung folgt.