BirdLife Österreich
Am 19. März 2020 wurde zwischen 8:22 und 8:32 Uhr in Gunskirchen/Oberösterreich im Bereich Oberriethal mutmaßlich ein Kaiseradler getötet. Es handelt sich um den von BirdLife Österreich besenderten Kaiseradler Alois. Er war erst vier Jahre alt und wäre heuer erstmals brutfähig gewesen. Ende Mai 2019 war er geschwächt bei St. Pölten aufgefunden, anschließend in der EULEN- UND GREIFVOGELSTATION Haringsee gesund gepflegt und im Juni 2019 wieder in die Wildnis entlassen worden.
BirdLife Österreich Flugroute
Seither hat BirdLife Österreich seine Flugrouten kontrolliert. Zuletzt ist Alois westlich bis Bayern geflogen, so weit, wie noch nie zuvor. Am Rückflug durch Oberösterreich, nachdem er die 13.000 Kilometer-Marke geknackt hatte, ist ihm sein Ausflug zum Verhängnis geworden. Er wurde vermutlich durch einen Schuss getötet. Der Sender wurde Tage später an einer anderen Stelle in der Traun gefunden.
Der Kaiseradler ist weltweit in seinem Bestand gefährdet und streng geschützt. BirdLife Österreich hat daher Anzeige erstattet.
Seit 2011 hat BirdLife Österreich 27 junge Kaiseradler mit einem Sender versehen. Davon wurde 1/3 Opfer illegaler Verfolgung, 1/3 ist verschollen oder an anderen Todesursachen verstorben und lediglich 1/3 lebt noch. Nun ist auch der Kaiseradler Alois tot!
BirdLife Österreich hofft nun wenigstens auf einen Ermittlungserfolg der Polizei und bittet die Bevölkerung um Hinweise zum Täter über die Meldeplattform www.kaiseradler.at und die APP birdcrime sowie telefonisch unter 0660/869 23 27 sowie an den Dauerdienst des LKA OÖ unter 059133 40 3333.
Ich hoffe sehr, dass die Erhebungen so ernsthaft durchgeführt werden, dass sie auch rasch zur Aufklärung führen. So schwer kann es nicht sein, den kleinen Personenkreis herauszufinden, der in diesem sehr begrenzten Gebiet in dieser kurzen Zeitspanne mit einem Gewehr unterwegs war. Hoffentlich wird nicht die Honorigkeit des mutmaßlichen Täters einer Ermittlung entgegen stehen!
Es wundert mich nicht, dass Jagdverbände noch immer allgemein an den Pranger gestellt werden, wenn diese nicht in der Lage sind, ihre eigenen Mitglieder zur Einhaltung von Gesetzen zu bewegen.
Dem Täter wünsche ich die dafür vorgesehene Höchststrafe von zwei Jahren Haft, die gesellschaftliche Ächtung und noch Einiges mehr!
Von den Jagdverbänden wünsche ich mir, dass nun endlich und endgültig aufgeräumt wird mit diesem Sauhaufen aus gewissenlosen, kriminellen und gemeingefährlichen Vollidioten in ihren Reihen!