Georg Kreisler war Schriftsteller, Musiker, Komponist und einer der bedeutendsten österreichischen Kabarettisten. Sein tiefschwarzer Humor und seine satirischen Milieustudien haben mir immer sehr imponiert. Die guten, treffsicheren Texte sind es immer wieder wert, aufmerksam gehört zu werden!
In Wie schön wäre Wien ohne Wiener verarbeitete er seine Hassliebe gegenüber seiner Geburtsstadt, aus der er mit seiner jüdischen Familie 1938 in die USA emigriert war. Ab 1943 war er US-amerikanischer Staatsbürger und blieb es auch bis zu seinem Tod. Denn niemand war seit seiner Rückkehr nach Europa 1956 auf die Idee gekommen, ihm seine österreichische Staatsbürgerschaft zurückzugeben.
Zitat: „Aber auf keinen Fall bin ich Österreicher, denn im Jahre 1945, nach Kriegsende, wurden die Österreicher, die 1938 Deutsche geworden waren, automatisch wieder Österreicher, aber diesmal nur diejenigen, die die Nazizeit mitgemacht hatten. Wer unter Lebensgefahr ins Ausland geflüchtet wurde, also auch ich, bekam seine österreichische Staatsbürgerschaft nicht mehr zurück....“
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Das populäre Lied vom Tauben vergiften hat er möglicherweise von Tom Lehrers "Poisoning Pigeons in the Park" plagiiert:
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Dieses Lied wurde in der Folge noch öfter neu getextet und der Zeit angepasst, zB Spielen wir Unfall im Kernkraftwerk. Georg Kreisler nannte dies "Tauben vergiften für Fortgeschrittene".
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Zur Telefonbuchpolka erklärt er: "Alle meine Freind stehn drin und zwar auf Seite V: Vondrak, Vortel, Viplaschil, Voytech, Vozzek, Vimladil, Viora, Vrabel, Vrtilek, Viglasch, Vrazzeck, Vichnalek, Vregga, Vrba, Vikodill, Vrablic, Vutzemm, Viskocil ..."
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Ziemlich deftig ist der Text des Liedes Der Furz:
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Genau so, wie die Liebe wohl eine Französin sein muss, so muss der Tod ein Wiener sein:
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Auch wenn seine Lieder damals im biederen Nachkriegsösterreich zeitweise nicht im Rundfunk gesendet werden durften - heute wird Georg Kreisler gefeiert.