Beim Volksaufstand in Ungarn im Herbst 1956 haben rund 2.700 Menschen ihr Leben verloren, an die 200.000 sind in den darauf folgenden Monaten geflüchtet. Sie alle haben wegen ihrer revolutionären Aktivitäten, ihres Glaubens und ihrer politischen Überzeugung oder einfach in der Hoffnung auf ein besseres Leben die Heimat verlassen.
Österreich war für die Flüchtlinge erstes Asyl und nahm zu dieser Zeit seine Funktion als "Auffang"- bzw. Transitland unumstritten wahr. Etwa 18.000 "'56er-Ungarn" sind bei uns geblieben.
Im Feature von Ursula Scheidle und Elisabeth Stratka erinnern sich emigrierte Flüchtlinge und Zeitzeugen an den spontanen Freiheitskampf, die Flucht, die Ankunft in Österreich und an die große Solidarität mit den Ungarnflüchtlingen. "Man konnte ja nicht in die Kärntnerstraße zum Palmers gehen und Unterwäsche kaufen, die haben dir ja alles geschenkt. Die haben dich nicht bezahlen lassen. Wir waren einfach so beliebt."
Zu Wort kommen
ein Ehepaar aus der "Ungarnsiedlung" in Wien-Floridsdorf
ein ehemaliger Jesuit
eine Antiquitätenhändlerin
eine Psychiaterin adeliger Herkunft
ein Grafiker
http://oe1.orf.at/player/20161022/446375
Kostenlos nachzuhören bis 29.10.2016 9 Uhr.