... und das seit über 50 Jahren, in denen mich die unzähligen, vielfältigen, oft subtilen, manchmal lustigen, oft melancholischen und gelegentlich auch rustikalen Lieder begleitet haben.

Ailura, CC BY-SA 3.0 AT https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6c/20141121_BestOfAustria_Wolfgang_Ambros_5937.jpg

Man muss Wolfgang Ambros eigentlich nicht vorstellen. Er zählt zu den bedeutendsten österreichischen Musikern der Gegenwart und gilt als einer der Begründer des Austropops. Wegbegleiter, die ihn wirklich kennen, bezeichnen ihn als hilfsbereit, bodenständig, zielstrebig und vor allem authentisch.

Aufgewachsen im Wienerwald als Sohn eines Volksschuldirektors und einer Lehrerin brach er seine Ausbildung zum Siebdrucker ab und jobbte als Schreibmaschinenmechaniker, Auslagenarrangeur und Plattenverkäufer in Wien und London.

Bei seinem Debüt mit der Single Da Hofa landete er sofort einen Sensationserfolg. Der Text war seinem Freund Joesi Prokopetz beim Spachteln während einer Ferialpraxis in der Semmelweisklinik eingefallen. Daheim schrieb er ihn in einer dreiviertel Stunde nieder. Ambros vertonte die Verse dann in 20 Minuten.

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An diesen Erfolg konnte er mit Alles andere zählt net mehr (mit dem wunderschönen Liebeslied Du bist wia de Wintasun, das sehr viel vom wahren ambros zeigt), Kagran und I drah zua zunächst nicht anschließen.

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Erst 1973 sorgte er mit Tagwache wieder für großes Aufsehen. Das Lied richtet sich gegen das österreichische Bundesheer und wurde daher vom Rundfunk boykottiert.

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Ambros arbeitete zu Beginn seiner Karriere oft mit Joesi Prokopetz und Manfred Tauchen zusammen. Das bekannteste Werk des Trios ist das Konzeptalbum Der Watzmann ruft (1974).

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Mit dem Album Es lebe der Zentralfriedhof (1975) - inspiriert wurde er durch ein Plakat "100 Jahre Zentralfriedhof" - schaffte Ambros 1975 den endgültigen Durchbruch. Spätestens ab diesem Zeitpunkt etablierte er sich zum Star der österreichischen Musikszene. Der gleichnamige Song daraus zeigt die Gleichheit der Menschen auf und gilt damit als Friedenshymne unter Ambros-Fans.

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Auch die ausgekoppelte Single Zwickt’s mi war wieder ein Nummer-1-Hit.

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Ebenfalls ein Ohrwurm, der gute Laune macht, ist Hoit, do is a Spoit‘:

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1976 gelang ihm mit Schifoan eine weitere Hymne. Darin schwärmt er vom Schifahren im Stubaital und in Zell am See als „des Leiwandste, was ma si nur vorstö'n kann“. Kein Wunder, dass das Lied bald beim Après-Ski in Skihütten und Diskotheken sehr beliebt war.

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Auch in der ersten Hälfte der 80er-Jahre waren sowohl seine Singles als auch seine Alben große Erfolge. Gemeinsam mit André Heller nahm er mehrere Titel auf, etwa den von Bob Dylan gecoverten Hit Für immer jung.

Woifal! Di soll's geb'n, solang's die Welt gibt, und die Welt soll's immer geb'n, ohne Angst und ohne Dummheit, ohne Hochmut sollst Du leb'n. Zu de Wunder und zur Seligkeit is' dann bloß a Katzensprung und wann du wüist, bleibst immer jung!

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In der zweiten Hälfte der 1980er machte Ambros dann eher mit privaten Skandalen Schlagzeilen. Mit der Veröffentlichung des Albums Die größten Hits aus 20 Jahren (1992) erinnerte er sich an alte Erfolge zurück und konnte damit auch wieder an diese anschließen. Danach folgten die Alben Äquator, Wasserfall oder Verwahrlost aber frei, die jeweils Top-Ten-Platzierungen erreichten.

Das Live-Album Hoffnungslos selbstbewusst (2002) und die folgenden Alben Namenlos (2003) und Steh grod (2006) waren ebenfalls unter den Top Ten der Album-Charts.

Ab 2004 wurde Der Watzmann wiederaufgeführt. Geplant waren zunächst lediglich rund 20 Vorstellungen auf der Seebühne am Chiemsee. Doch wegen des Riesenerfolges wurden in den darauffolgenden Jahren zahlreiche weitere Termine in Deutschland und Österreich absolviert.

2005 bestieg er gemeinsam mit dem bayrischen Musiker und Fernsehmoderator Werner Schmidbauer den Watzmann:

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Einen Meilenstein in Sachen Wienerlied setzte Wolfgang Ambros 2005 mit Ambros singt Moser: Der alte Sünder und 2007 mit Ambros singt Moser: Die 2te ... Er interpretiert Wienerlieder, die Hans Moser und Paul Hörbiger populär gemacht haben. Er singt jedoch ohne zu nuscheln oder zu granteln, sondern mit seiner eigenen unverwechselbaren Stimme und mit seinem eigenen „Schmäh“.

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2008 erschien Ambros pur! II und stieg sofort in die österreichischen Musikvideocharts ein und blieb mehrere Wochen an der Spitze.

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Legendär sind auch seine zahlreichen Konzerte und seine Auftritte auf dem Wiener Donauinselfest - etwa 2008, als das Licht auf der Bühne ausfiel und 2009 mit dem Sinfonieorchester der Vereinigten Bühnen Wien.

A Mensch möcht i bleiben und Gezeichnet für's Leben am Donauinselfest 2019:

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Ende April 2012 erschien sein 27. Studioalbum mit dem Titel 190352, das eigentlich „Geburtstag“ heißt. In den 15 Liedern beschäftigt er sich unter anderem mit überstandener Krankheit und seinen Zwillingen Sebastian und Rosalie:

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Wolfgang Ambros wollte halb so berühmt sein wie Mozart, aber dafür doppelt so alt werden. Nun feiert er seinen 70. Geburtstag.

Damit geht für den "halben Wunderknaben", als den er sich selbst bezeichnet, ein im Lied Wolfgang Amadeus Mozart geäußerter Wunsch in Erfüllung:

Trotz meiner zahlreichen Beschwerden

Würde ich gerne älter werden

Das Beste für mich wäre halt

Halb so berühmt und doppelt so alt –

Leb' ich so lang, vielgeprüfter Amadeus Wolfgang?

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Alles Gute zum Geburtstag!

Auch alles Gute für die Jubiläumstour "50 Jahre live". 50 Jahre, in denen er zu den wichtigsten Songschreibern und Musikern Österreichs gehörte.