Dieses Wochenende habe ich mit einem Freund getroffen mit dem ich schon seit Jahren keinen Kontakt mehr habe. Zufällig haben wir uns im Internet wieder getroffen und uns verabredet. Ich weiß gar nicht mehr, warum wir keinen Kontakt mehr hatten, wahrscheinlich haben wir einfach geglaubt, wir seien erwachsen geworden. Aber egal, auf jeden Fall gab mir dieses Treffen viel Bestätigung in meinem Sein.
Ich habe im Schnelldurchgang erzählt was sich so bei mir getan hat: nach der Matura ein Jahr in Norwegen, dann noch mal zwei Jahre Schule, dann einige Monate in der Schweiz, danach mit dem verdienten Geld auf Weltreise, dann nach Salzburg dann Interrailing und jetzt arbeite ich nur zwei Stunden von zu Hause in einem von meinen Traumjobs.
„Hast ja schon viel gesehen und immer Action bei dir“ - jap Gott sei Dank, sollte es in meinen besten Jahren anders sein? Ich mache halt was mir Spaß macht und wonach mir der Sinn steht. Wenn es mir heute hier nicht mehr gefällt bin ich morgen halt irgendwo anders. „Und wie ist es dann später mit der Pension?“ – fragte mich ein Mitte 20-jähriger. Hmmmm mal überlegen, auf jeden Fall habe ich schon mal ein Vorsorgekonto, und wer weiß ob es überhaupt noch eine Pension gibt bis es bei mir so weit ist. „Und immer noch alleine, ach ich hätte schon so gerne Kinder.“ – jap und ich nicht! Für alle anderen mag das ja die Erfüllung pur sein, sich fortzupflanzen, aber ich habe schon alle meine Hände voll zu tun mit mir selbst. Also nein. Noch keine Kinder. In 10 Jahren vielleicht. Wenn ich gesetzt bin und den Richtigen gefunden habe. Und ja ich bin noch alleine – also nein eigentlich bin ich nicht alleine ich habe nur keinen Partner. Ich habe eine wundervolle Familie und einen stabilen und gut ausgesuchten Freundeskreis. Und ich finde es ist es wert zu warten bis der Richtige kommt (da bin ich noch naiv und blauäugig). Wie viele Menschen haben aus Angst vorm alleine sein einen Partner. Mir fallen da auf Anhieb ein paar ein.
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„Schon arg, was das für eine Flüchtlingskrise ist in Österreich momentan. Die sollen endlich die Grenzen dicht machen und das ganze Gesindel nach Hause schicken!“ – am liebsten wäre ich aufgestanden und gegangen! Und das ist schon die gekürzte und geschönte Version von seinem Reden. Erstens gibt es in Österreich keine Flüchtlingskrise sondern eher eine Mitgefühlskrise. Gerne könne wir die Grenzen dicht machen, gerne dann von beiden Seiten, mal schauen wie lange du es aushältst ohne deinen Kaffee aus Süd-Amerika. Ach ja und das mit dem nach Hause schicken wird kompliziert. Warum? Weil es kein zu Hause gibt zu dem diese Menschen zurückkehren könnten. Kontrolle schön und gut und noch immer darf jeder seine eigene Meinung haben. Aber jeder der hetzt gehört in die Schranken gewiesen und hat somit sein Recht auf Meinungsäußerung bei mir verspielt.
Im Nachhinein hat es richtig gut getan mit jemanden zu reden, der mir einmal nahe stand und jetzt nichts mehr mit meinem Leben zu tun hat. Ich wurde darin bestätigt, dass ich zwar mein Leben nicht immer auf die Reihe bekomme und noch viel ausprobieren muss, aber auf jeden Fall bin ich zu einem Menschen geworden den ich jeden Morgen mit guten Gewissen und mit einem Lächeln in den Spiegel schauen kann. Ich bin froh, dass ich diesem alten Bekannten viel zu erzählen und entgegen zu setzen hatte. Jeder soll um Gottes Willen sein Leben leben wie er oder sie das gerne hätte. Aber es gibt keine Pauschale zum glücklich sein – manchmal schade, aber ist die Suche nach dem Glück nicht schon Grund zum glücklich sein genug?