Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in diesem Artikel geht es um die ausführliche Skizze von Blogbuchprojekten, die in keinem Arbeits- oder Businessplan fehlen darf. Darf die Kurzbeschreibung oder der Steckbrief als Haken zum Fischen von Lesern und Kooperationspartnern an einer passenden Stelle im Blog selbst stehen, so sollte die Skizze nur dem Arbeitsplan beigefügt werden. Wie immer Ihr es nennt, ob Skizze, Lay Out oder Exposé, die ausführlichere Darstellung des Blogbuchprojekts ist ausschließlich als Leitfaden für die eigene Arbeit und als Entscheidungshilfe für mögliche Partner wie Verlage gedacht. Denn sie möchten genau wissen, worum es in Deinem Projekt geht, was das Ziel der Arbeit ist, wie dieses Ziel erreicht werden soll etc. So wird in meinem Lay Out zum Felicitasroman, den ich im achten Kapitel dieser Serie bereits erwähnt habe, selbstverständlich ausgeführt, ob Felicitas in ihre Heimat zurückkehrt. Den Leserinnen und Lesern möchte man das Ende nicht verraten, da das die Spannung nimmt. Ein Verlag muss aber wissen, worauf das Projekt hinausläuft, um sich für einen Vertrag entscheiden zu können.

Ein Lay Out oder eine Projektskizze sollte über eine Länge von zwei bis drei Seiten verfügen. Diese Aufzeichnung sollte darüber hinaus in zwei oder drei sinnvolle Absätze untergliedert sein. Pointierte Überschriften sind nützliche, kleine Helfer für diese konzentrierte Kurzdarstellung des Projekts. Bezogen auf den Inhalt der Abschnitte und die gewählten Überschriften gilt, sinnvoll und zweckmäßig geht vor Originalität. Man übernimmt sich leicht! ;)

Um am „lebenden“ Beispiel zu bleiben, muss ich sagen, dass mir für die Skizze des Felicitasprojekts nichts Besseres einfiel, als die beiden Abschnitte mit den Namen der beiden Protagonistinnen, Tamara Sänft und Felicitas Haechmanns, zu betiteln. Das war alles Andere als originell. Aber es erwies sich von Anfang an als zweckmäßig und sinnvoll. Im Roman wechselt die Perspektive von Tamara Sänft zu Felicitas Haechmanns und umgekehrt. Durch die Orientierung an den beiden Hauptpersonen war es recht einfach den speziellen Ton der beiden Protagonistinnen aufzuzeigen, obwohl es sich lediglich um eine Grundskizze handelt. Das spiegelt wie selbstverständlich noch weitere Aspekte wider, die für das Buch charakteristisch und bedeutsam sind. Die Erlebniswelten von Tamara Sänft und Felicitas Haechmanns prallen aufeinander, zeitliche Spannungen werden deutlich etc.

Eine Blogbuchskizze von maximal drei Seiten Länge ist zwar nur ein grobes Gerüst. Aber mehr soll sie auch nicht sein. Du wirst sehr schnell merken, ob sie gelungen ist und welchen Wert sie für Deine Arbeit hat. Wenn Du sie z. B. zur Hand nimmst und feststellst, dass sie Dir dabei hilft, Dich inspiriert, wenn Du einzelne Kapitel näher charakterisieren möchtest, dann hast Du gute Vorarbeit geleistet. Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob Deine Skizze etwas taugt, lass sie einfach nach der Anfertigung ein paar Tage unbesehen in der Schublade oder auf der Festplatte und schau Dir dann mit zeitlichem Abstand an, ob sie Dich inspiriert, ob Du vielleicht etwas Wesentliches vergessen hast usw. Vielleicht kennst Du auch jemanden, der sich mit einem ähnlichen Thema befasst wie Du, dann nimm diese Person als Testleser. Selbstverständlich kannst Du Deine Blogbuchskizze jeder Zeit bearbeiten. Aber Du solltest das nur tun, wenn Dir bei der Lektüre des Lay Outs oder bei einer anderen Arbeit an Deinem Blogbuch spontan eine Verbesserungsmöglichkeit einfällt. Ständige „Krittelei“ hält Dich auf und stellt darüber hinaus schnell eine „Verschlimmbesserung“ dar.

Die Skizze Deines Blogbuches hilft Dir auch bei den nächsten Schritten, die für den Arbeitsplan wichtig sind, und die im nächsten Kapitel behandelt werden, Recherche nach ähnlichen Veröffentlichungen, Werbemöglichkeiten und Rechtshinweisen.

Liebe Grüße

Texthase (Paula Grimm)