Auf der einen Seite sind da die täglichen Horrormeldungen von Flüchtlingen zu aber tausenden, von sexuellen Übergriffen und Raub sowie der ganz alltägliche Wahnsinn von Mord und Totschlag in der Welt. Der Mensch streitet um den richtigen Glauben, die politische Ausrichtung und Anlehnung, sowie die beste Gewinn versprechende Geldanlage. Die Kirchen biegen sich unter dem Zeitgeist von Morallosigkeit und stellen alles zur Disposition was man mit ihnen verbinden konnte. Der Staat als „Machtapparat“ verlangt sich selber keine Moralische Grenzen ab und scheint oft Getriebener seiner eigenen Geister, also der Finanz und Wirtschaftsgeflechte zu sein. Menschliches Leid und Gewalt scheint dieser Staat jedenfalls nicht zu verringern und dem Unrecht entgegenwirken zu wollen sondern er multipliziert es um ein vielfaches weil er selber keinen Weg der homogenen sozialen Entwicklung definieren kann. Zu Krank ist das System im Sinne einer unflexiblen Gestaltungsmöglichkeit und dem säkularem Weltbild.

Auf der anderen Seite meiner Seele ist dort aber ein tief verankertes Gefühl und ein Wissen um die Sinnhaftigkeit aller Geschehnisse. Ob jemand an meinen Gott glaubt oder nicht spielt dabei keine Rolle. Bevor das menschliche Leben überhaupt begann musste das Universum Bedingungen schaffen um so etwas wie Leben überhaupt zu ermöglichen.

Die irdische Atmosphäre alleine ermöglichte schon eine einzigartige universale Bedingung um unsere Basis von Wasser und biologischer Entwicklung voranzutreiben. Der Austausch von Kohlenstoffen und Sauerstoff im Verhältnis zu Energie und Temperatur tat ein übriges um die Evolution voranzubringen. Die ersten Aminosäuresequenzen konnten sich bilden und überlebensfähige Einzeller hervorbringen. Um die biologische Entwicklung nicht zu zerstören musste das Atmosphärische System mehrfach die Bedingungen verändern um nicht im ewigen Eis zu versiegen. Für uns den heutigen Homo Sapiens sind die Millionen von Jahre eine selbstverständliche wissenschaftlich erklärbare Entwicklung. Nur die Zeitabläufe sind uns in ihrer wirklichen Dimension verborgen. So unvorstellbar lang und gewaltig ist der Schritt von der Aminosäure zum Menschlichen Leben das mir ein Beispiel zur Veranschaulichung am besten erscheint. Wenn man ein Buch wie die Bibel mit rund 1300 Seiten als Vergleich nimmt, dann ist die Menschheitsgeschichte lediglich auf den letzten fünf bis zehn Zeilen vertreten. Dabei hat die biologische Evolution immer nur auf Bedürfnisse reagiert die das Leben und seine Bedingungen mit sich brachte. Die Lunge war also die Antwort auf die vorhandene Luft, die Beine das Resultat auf das Bedürfnis der Fortbewegung und so hat auch nicht der Mensch das Denken erfunden sondern die Natur ein Erkenntnis fähiges Organ. Und wenn Augen die Antwort auf die Lichtverhältnisse sind dann steht unserem Geist auch ein Universales Bewusstsein gegenüber, denn wie könnten wir heute all die Physikalischen und Mathematischen Gesetze kennen, wenn sie nicht Teil des Ganzen wären? Nun entsteht aber nichts aus dem Nichts, das es ohnehin im Universum nicht gibt. Ein anthropologisches Bewusstsein ohne vorangegangene Bewusstheit kann es nicht geben. Die Medizinische Wissenschaft weiß längst das der Mensch ein einzigartiger biologischer Organismus sind und das wir beinahe alles hervorbringen und schaffen können. Das was wir aber niemals Reproduzieren werden ist das menschliche Gehirn. Milliarden von Synapsen und Hirnwindungen die miteinander interagieren und in logischer Verbindungen zueinander stehen und dazu noch mit hormonellen Informationen Korrelieren. Nehmen sie es als Leser locker, aber sie sind ein wandelndes Wunderwerk. Die Menschheit hat, so lange es uns gibt schon frühzeitig philosophisches Denken und Wissenschaften definiert die unsere Existenz auf dem Planeten zu erklären versuchten. Kein geringerer als Charles Darwin selbst hat im 1900 Jahrhundert die Evolutionstheorie aufgestellt und den Beweis geführt. Er hat jedweder biologischen Existenz eine Sinn und Zweckgerichtete Aufgabe zugesprochen. Die biologische Evolution ist demnach Zielgerichtet, natürlich im Sinne der Arterhaltung und Fortentwicklung die durch Mutationen sprunghafte Veränderungen erfährt. Darwin entdeckte die Selektionsmechanismen nach denen die Natur entscheidet wer als gelungenes Exemplar den Wettbewerb der Auslese im Überlebenskampf gewinnt. Wer nach welchen Kriterien dabei der natürlichen Selektion unterliegt, bestimmt die Art Spezifische Vorgab und das Auslesemuster. Das so oft kritisierte, Recht des Stärkeren ist dabei nur eine der Fortpflanzungskriterien. Flexibilität und die schnellstmögliche Anpassungsfähigkeit an Umweltbedingungen sind, zumindest bei höher entwickelten Lebewesen, sehr viel wichtiger im natürlichen Ausleseprozess.

Lange Zeit vor Charles Darwin hat der griechische Philosoph Platon, rund 400 Jahre vor Christus, schon eine Ideenlehre hervorgebracht. Die Anthropologie, Ethik und Staatstheorien wurde in der Verbindung zur Weltseele entworfen. Kosmologie und Seelenlehre flossen in einer Metaphysik und Erkenntnistheorie zusammen. Seiner Lehre nach löst sich die Seele im Tod vom Körper, und das ewig Lebendige trennt und befreit sich von der nur durch die Seeleneinwirkung belebten Materie. Dieser Große Weise Mann hat maßgeblich an eine Gerechtigkeit als Grundtugend in seiner Ethik definiert und dem Mensch Vernunftbegabung zugesprochen. Zielgerichtet verläuft nach Platon die Reinkarnation der Seele um sich höher zu entwickeln. Heute im 21. Jahrhundert wissen wir viel über den Aufbau des Universums. Wir kennen den Lauf der Planeten und mathematisch berechenbare physikalische Gesetzmäßigkeiten. Es verbietet sich fast im Universum an einen Zufall zu glauben wo doch alles nach Gesetzmäßigkeiten verläuft und alles mit allem irgendwie verbunden ist. Wenn das aber so ist und der Mensch als Teil der Natur, eingebunden in diese Gesetze ist, warum schlägt dann in meinem Herz nicht nur diese eine Seele die Platon beschrieb und die Jesus Christus zum zentralen Gesetz seiner Lehre machte. Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst, war sein Gebot für das Zusammenleben aller Menschen. Was bitte empfinde ich aber wenn man die tausende Jahre Evolution ansieht und barbarische Kriege und indirekte und direkte Zerstörung ganzer Kulturen feststellt. Der Blick in die Evolutionslehre kann einen ja beruhigen denn danach verläuft alles normal. Das Töten und die kriegerische Selektion findet im Rahmen unserer biologischen Überlebensstrategie statt. Nach Darwin folgt auf jede Überpopulation der Art die natürliche Auslese, warum soll das nicht auch bei uns so sein. Alles Morden ganz normal also? In der Tat kann der Misanthrop hier auf die natürliche Auslese zurückgreifen und sein Gewissen beruhigen. Der Mensch geht im Überlebenskampf vor allem an seiner eigenen unreflektierten Dummheit, trotz der herausragenden Intelligenz zugrunde. Er lässt sich zu sehr von soziologischen Bindungen beherrschen statt sich auf kreatürliche Wesensmerkmale zu besinnen. Platon war dort weiter als wir es heute, in der großen Masse zumindest sind. Platon verstand den Tod als Teil des Lebens vor dem man nicht davon laufen muss sondern dem man zufrieden entgegen ging wenn man nur an sich und seiner natürlichen Lebensaufgabe gearbeitet hat. Jesus Christus hat das genau so gesehen und ist seinen Lebensweg unbeirrt gegangen auch dann wenn am Ende ein aberwitziges Martyrium stand. Zweifel im Sinne einer Auslese über den Tod hinaus kannten beide nicht. Der Misanthrop in mir, der sich an all dem Mord und Totschlag stört muss also schweigen lernen. Der Menschenfreund hat recht denn trotz der bösen Erfahrungen im Leben darf man nicht in ihnen leben sondern muss an ihnen reifen, sofern man noch genügend Lebenszeit hat natürlich.

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