Die politische Situation in Deutschland wird zunehmend brenzlig, weil die Randgruppen anfangen, in rassistischen Bahnen zu denken. Der Mangel an Selbstreflektion und Menschenkenntnis führt zu einer Ablehnung von allem Fremden. Die Flüchtlinge und Ausländer werden unterschwellig zu konkurrierenden Lebewesen auf dem Arbeitsmarkt und den Sozialleistungen. Der Asylant wird zum Hassobjekt obgleich er natürlich unschuldig an seiner Situation ist. Politiker werden zu Volksverrätern ausgerufen und rangieren in ihrer Glaubwürdigkeit auf dem Niveau von dem Baron, na sie wissen schon. Dem Gegenüber steht eine ungemein starke Bewegung, die unbeirrt an der multikulturellen Phrase einer Integrationspolitik zu säkularen Bedingungen festhalten möchte. Unter permanenter Leugnung von unüberbrückbaren kulturspezifischen Entwicklungsproblemen werden fortschrittliche Denkansätze seit den 90. Jahren schon unterminiert.
Zwischen den sozialistischen und kapitalistischen Lebensvorstellung hat man keinen Raum gesehen und gedacht sich der Religion ohnehin entledigen zu können. Diesen kapitalen Denkfehler zu glauben dem Mammon folgend, straflos Waffen in die ganze Welt exportieren zu können und ein ökonomisches Gewicht ohne Ethik und moralische Orientierung aufzubauen bestraft sich jetzt zunehmend selber. Diese beiden oberflächlich betrachteten Widersprüche aus den politischen Lagern sind nicht etwa eine identitätslose Sicht zu den Gegebenheiten sondern eine Verallgemeinerung um ein ganz Grundsätzliches Problem aufzuzeigen. Wo ziehen wir die Grenze zwischen Gut und Böse? Zwischen Nationen, Rassen, Religionen oder ideologischen Weltbildern?
Der Psychologe Erich Fromm hat in seinem Buch „Wege aus einer kranken Gesellschaft“ es einmal so formuliert:
“Ich glaube, dass die Erkenntnis der Wahrheit nicht in erster Linie eine Sache der Intelligenz, sondern des Charakters ist. Dabei ist das Wichtigste, dass man den Mut hat, nein zu sagen und den Befehlen der Machthaber und der öffentlichen Meinung den Gehorsam zu verweigern; dass man nicht länger schläft, sondern menschlich wird; dass man aufwacht und das Gefühl der Hilflosigkeit und Sinnlosigkeit verliert.”
Erich Fromm hat damit sagen wollen, dass Recht und Unrecht kein Oben und Unten, Links oder Rechts kennt sondern aus der Situation heraus geboren wird. Was es braucht ist den Mut sich gegen die Konvention der eigenen Gruppe zu stellen wenn nötig. Was es braucht ist ein höheres Maß an sensibilität im Umgang miteinander, ganz ohne Vorurteile, sehr wohl aber im Sinne einer fortschrittlichen Entwicklung und Individuation. Nicht Staaten sind gefragt, Charaktere brauchen wir.
Nicht Nationen müssen zusammenstehen sondern die Vernunft muss unser Band sein. Quer durch alle Nationen und Völker muss die Gewalt als solches Ächtung finden. Aber was ist Gewalt, wann fängt sie an und wo beginnt die akzeptable Notwehr? Diese Frage ist mit Sicherheit hochsensibel und nur von Fall zu Fall zu beantworten. Grundsätzlich aber kann man davon ausgehen das für die psychische Gesundheit bestimmte Faktoren förderlich sind und andere kontraproduktiv. Bewusstheit und das ist ganz sicher kreatürlich verträgt kaum Fremdbestimmung und Manipulationen an der Persönlichkeit.
Die Über Ich Entwicklungen müssen abgebaut werden statt zunehmender staatlicher Reglementierungen gegenüber zu stehen. Wege aus einer Kranken Gesellschaft brauchen sicher einen langen Prozess aber wenn etwas alternativlos ist dann das denn wo die Reise ohne diese Auseinandersetzung hin führt kann man ganz ohne prophetisches Vermögen am Fernsehen verfolgen.