Als ich noch der Waldbauernbub war hat man zu Whynachten gerne das Lied vom geflüchteten Pferd gesungen.

Ich mein, das Lied wird immer noch gesungen, schließlich ist es wunderschön. Aber wieso, so fragte ich mich als Bub, erzählt man die Geschichte eines entlaufenen Pferdes und was hat das mit Weihnachten zu tun?

Man kommt dem Rätsel teilweise auf die Spur, wenn man in Rechnung stellt, daß man bei uns in Niederbayern zum Pferd nicht "Ferd" sagt wie in weiten Teilen Deutschlands, sondern "Roß". Und dieses Wort spricht man nicht aus wie der Normal-Piefke, also mit wütend gebelltem kurzem "o" und dem ultraharten SS-Runen-"ß", sondern mit ganz weich hingehauchtem, langen "oo" und baiser-zartem "s" [1].

Was weiterhin rätselhaft bleibt - und das hat mir als Kind viel zu denken gegeben - ist das, was nach dem fliehenden Ferd kommt: "...aus einer Wurzel zart".

Was denn für eine Wurzel?

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[1] Baiser spricht man seinerseits nicht wie B-See aus, sondern wie Beiser.

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