Ein Gedankenexperiment: Würde ich dir erzählen, es gäbe in München im Olympiaeinkaufszentrum einen Automaten, an dem du binnen Minutenfrist einen Goldbarren, ein Goldbärrlein oder auch nur ein Goldbärrleinchen kaufen kannst, würdest du mir so einen Scheisendreck glauben?
Womöglich zeigst du mir den Spechtgruß [1] und tust mein obenstehendes Photo, auf dem dieser Goldautomat zu sehen ist, als Fiebertraum meiner Künstlichen Intelligenz ab. Der Gedanke ist aber auch zu verrückt: Im Vorbeigehen einen Goldbarren kaufen, so wie unsereiner vor der Einfahrt des Zuges auf dem Bahnsteig schnell mal einen Schokoriegel aus dem Automaten zieht.
Obwohl... Es wär vielleicht doch eine wunderbare Sache, wenn es diesen Goldomaten wirklich und tatsächlich gäberte. Ich versteh zu wenig von den Details, aber ich gehe stark davon aus, daß der Goldkauf am Automaten ein pfiffiges Steuersparmodell [2] wäre, vorausgesetzt, es wäre möglich, das Geld für das Gold aus dem Geld-Waschvollautomaten auch in bar zu hinterlegen.
Einen Goldbarren können Sie entweder per EC-Karte oder Bargeld erwerben.
Wie spricht Herr Engelsberger, der Geschäftsführer von Gold to Go: "Mit unseren für alle Menschen einfach zugänglichen Goldautomaten demokratisieren wir den Zugang zu physischem Gold und schaffen durch die unterschiedliche Größe der Goldbarren eine Möglichkeit zum Goldkauf für jede Einkommensklasse."
[1] Mit dem Zeigefinger mehrmals gegen die Stirn tippen, tok, tok.
[2] Wer nicht weiß, was ein Steuersparmodell ist... Es ist die freundliche Umschreibung für "ganz legale Steuerhinterziehung für Selbständige und andere reiche Leute".