Als ich noch in der FREITAGs-Community unterwegs war, bevor man mich wegen Sexismus, Fremdenfeindlichkeit und - versteht sich - Rassismus rausgeschmissen hat, hat ein Mitdiskutant zum Thema Gott und die Welt geschrieben:
Man darf sich das moderne ideologische Syndrom ja nicht als einfaches Dogma vorstellen, an das man entweder zu glauben hat oder man des Todes ist, sondern als Meinungskomplex: Man muß eine Meinung haben, jeder hat eine andere, und die muß immer und überall die Länge und Breite durchdiskutiert werden.
Worauf ich antwortete:
Der Religionsmarkt ist ja seit den Tagen der Hl. Inquisition mehr und mehr liberalisiert worden. Neben den großen Sinn-Konzernen haben sich kleine und kleinste Metaphysik-Tandler etabliert. Deren Angebot ist mittlerweile so vielfältig, daß für fast jeden Geschmack etwas zu finden ist. Da gerade die mittelständischen Religionsangebote OpenSource-Konzepte sind, haben selbst anspruchsvollste Sinnsucher ("Gottchen, ich bin es mir wert" ) die Möglichkeit, sich Gott ("Sehet, ich bin euch ein geduldiger Gott" ) so zu gestalten, daß er wirklich paßgenau auf die eigenen psychischen Bedürfnisse abgestimmt ist.
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Danke!
"Ach, nein, Herr Pastor, ein zürnender Gott mit Brutzeln in der Hölle, ist mir denn doch zu krude. - Was, Sie haben auch 'Hölle als Gottferne' im Angebot? Ja, schon feinsinniger, das, aber Ihr Kollege da links hinten bietet Gott auch als abstraktes Prinzip ohne detaillierte Ansprüche an mich an. Das scheint mir denn doch eine wirklich attraktive Alternative zu sein, nichts für ungut, Herr Pastor."
Jesus, meine Zuversicht! So hat nun jeder seinen ganz individuellen Gott, der am besten zur Couchgarnitur paßt. Wieso keiner von diesen Gott- und Sinnsuchern auf die Idee kommt, Gott könnte eventuell nichts weiter sein als eine angenehm gestaltete Hirnblähung? Ich weiß es nicht.
Vielleicht liegt es aber nur daran, daß ich ein bisserl schlicht denke und das, was ich denke, auch verstehen will.