Eine der Hauptursachen von Depressionen sind Friseure, meinte schon im frühen 16. Jahrhundert der Schweizer Arzt Theophrastus Bombastus von Hohenheim, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Paracelsus. Von ihm stammt das geflügelt gewordene Wort "Post tonsorem omne animal triste" (Nach dem Friseurbesuch ist der Mensch von Schwermut erfüllt).

Du sagst der Friseuse, wie du die Haare gerne hättest, sie aber schneidet dir die Haare nach eigenem Gutdünken. Und zwar so, daß deine Mutter erst, später deine Frau und noch später deine Typberaterin meint "Jetzt schaust wieder wie ein anständiger Mensch aus." In Normaldeutsch übersetzt heißt der Satz "Du hast jetzt ein Arschgesicht / Ein arschgesicht'res findst du nicht".

Martin Luther seligen Angedenkens bekam auf dem Reichstag zu Worms 1521 ordentlich die Haare gewaschen und geschnitten und er hat sich danach dermaßen geschämt, daß er ein Jahr lang nicht mehr unter Leute ging. Er versteckte sich auf der Wartburg und übersetzte dort aus Langeweile das Neue Testament in's Deutsche. Noch heute endet die Bibel mit der Apokalypse und diese wiederum mit den Worten: Vom Barbier kömmt die Schwermut, von der Schwermut der Wermut und vom Wermut die Trunksucht.

Die Frisur, die der depressive Herr weiter oben auf dem Photo trägt, nannte man früher Topfschnitt, weil die Mutter, wahlweise auch die Großmutter einem da einen Topf überstülpte und alles wegschnitt, was unten rausguckte. Heute nennt sich die Frisur Undercut und ist wahnsinnig trendy und stylish.

Die Wikipedia meint zum Undercut (Ein Uppercut ist übrigens ganz was anderes): "Der Haarschnitt war bereits von den 1920er bis zu den 1940er Jahren populär und wurde daher 2012 in der Süddeutschen Zeitung als „HJ-Frisur“ bezeichnet".

Und genauso ist es,

wenngleich der Herr auf diesem Bild aus dem HJ-Alter schon ein wenig heraus ist. Nichtsdestotrotz: SS rulez!

Dieser Herr trägt eine Original-Nazifresse zur Schau, von der geometrisch strengen Gasmaskenfrisur über den Entschlossenheit simulierenden Mund bis zum vorgereckten Kinn. Laß mich schweigen von der Blitzkrieg-Körperhaltung.

Minutenkurze Reschärsche hat mir verraten, daß es sich bei diesem Herrn um Ivan Prtajin handelt, einen Stürmer beim SV Wehen Wiesbaden, einem Verein, der schon im Vereinsnamen dem Geburtsschmerz der Frauen ein anrührendes Denkmal setzt. Prtajin, so erfahre ich weiter, kommt aus Kr******. Auch das noch.

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Dieter Knoflach

Dieter Knoflach bewertete diesen Eintrag 17.07.2023 12:46:03

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