Gemeinhin wird nicht gerne darüber gesprochen, aber am Anfang der Abendländischen Ethik, die, wie so vieles aus dem Morgenland kam, stand ein relativ unerfreulicher Vorfall.
Als Moses auf dem Berg Sinai war, von GOtt die Zehn Gebote zu empfangen, hatte das Volk sich ein goldenes Kalb gemacht und ein Fest gefeiert.
Mose wandte sich und stieg vom Berge und hatte zwei Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand, die waren beschrieben auf beiden Seiten. Und Gott hatte sie selbst gemacht und selber die Schrift eingegraben. Da nun Josua hörte des Volks Geschrei, daß sie jauchzten, sprach er zu Mose: Es ist ein Geschrei im Lager wie im Streit. Er antwortete: Es ist nicht ein Geschrei gegeneinander derer, die obliegen und unterliegen, sondern ich höre ein Geschrei eines Singetanzes.
Als er aber nahe zum Lager kam und das Kalb und den Reigen sah, ergrimmte er mit Zorn und warf die Tafeln aus seiner Hand und zerbrach sie unten am Berge (...) Da nun Mose sah, daß das Volk zuchtlos geworden war (denn Aaron hatte sie zuchtlos gemacht, zum Geschwätz bei ihren Widersachern), trat er an das Tor des Lagers und sprach: Her zu mir, wer dem HERRN angehört! Da sammelten sich zu ihm alle Kinder Levi. Und er sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Gürte ein jeglicher sein Schwert um seine Lenden und durchgehet hin und zurück von einem Tor zum andern das Lager, und erwürge ein jeglicher seinen Bruder, Freund und Nächsten. Die Kinder Levi taten, wie ihnen Mose gesagt hatte; und fielen des Tages vom Volk dreitausend Mann. Da sprach Mose: Füllet heute eure Hände dem HERRN, ein jeglicher an seinem Sohn und Bruder, daß heute über euch der Segen gegeben werde.
Am Anfang der Weltkarriere der 10 Gebote ("Du sollst nicht töten", wir erinnern uns) stand also ein Massaker.
Aaron, der angeblich maßgeblich verantwortlich für das Goldene Kalb und die Zuchtlosigkeit des Volkes war, wurde nicht erschlagen, denn er war der Bruder von Moses. Am Anfang der abendländischen Ethik stand also auch die Freunderlwirtschaft.