2018 Jahr durfte Donald Trump bei der Militärparade am französischen Nationalfeiertag (14. Juli, Die Aristokraten an die Laterne, eh schon wissen) [1] zuschauen. Gut war das nicht für sein kindliches Gemüt.
Ich mein, die alljährliche Militärparade über die Tschämps Ileisis [2] gehört zu den widerwärtigsten Schauspielen, die man sich vorstellen kann [3]. Abgesehen davon, daß sich hier erwachsene Männer (zunehmend auch Frauen) in aller Öffentlichkeit im Gleichschritt bewegen und auch noch stolz drauf sind, daß sie sich wie Idioten aufführen...
Jedes Jahr donnern Kampfjets über die Innenstadt von Paris und ziehen - wie beim Kindergeburtstag - bunte Fähnchen aus Rauch hinter sich her. Würde ich in Paris wohnen - was GOtt, der Herr verhüten möge - würde ich am Nationalfeiertag einen Ausflug möglichst weit weg machen.
Weil? Weil es lediglich eine Frage der Zeit ist, wann die Pariser zu Ehrenbürgern von Ramstein werden. Mit jedem verstrichenen Jahr mehr frage ich mich, woher Verantwortliche [4] die Seinszuversicht nehmen, es werde schon nichts passieren.
Im Jahr darauf, also 2019, hat Trump versucht, die französische Marotte nachzuahmen. Aber... Ich mein, was kann man sich schon von den Franzosen abschauen? Viel Wein saufen, keine Fremdsprachen reden, unfreundlich sein.
Als Buße für meine antifranzösischen Ausfälle werde ich jetzt eine Makrone verzehren.
"Und Monsieur le Président nahm das Kekserl, dankte, brach es, gab es ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis!" (Lukas 22:19)
_________________________
[1] Gott, wie ich die Franzosen um die historische Erfahrung beneide, ein Staatsoberhaupt, das versagt hatte, verurteilt und öffentlich hingerichtet zu haben.
[2] Zu Ehren von Trump seien hier einmal die Elyseischen Felder amerikanisch ausgesprochen.
[3] Ich hätte einen Vorschlag, wie man die Parade lustiger gestalten könnte, aber auf mich hört sowieso nie einer.
[4] Die natürlich im wirklichen Leben so gut wie nie zur Verantwortung gezogen werden.