Der Spruch "Post coitum omne animal triste" (Nach dem Ficken ist Mensch wie Tier schlecht drauf) wird gerne gesprochen, wenn Ackerdemiker bei einer Foyerzangenbowle am bullernden Kamin beisammen sitzen und mit jedem Schluck besoffener werden. Der Spruch wird Aristoteles zugeschrieben, wahlweise auch dem antiken Arzt Galen, Cicero, Ovid oder auch Augustinus. Nachzuweisen ist der Spruch allerdings erst für das 16. Jahrhundert und inhaltlich ist der Satz sowieso ein Scheisendreck. Was stimmt - zumindest für mich - ist dagegen der Spruch "Post tonsorem omne animal triste" (Nach dem Friseurbesuch ist der Mensch von Schwermut erfüllt).

Du sagst der Friseuse, wie du die Haare gerne hättest und sie schneidet dir die Haare nach eigenem Gutdünken. Und zwar so, daß deine Mutter erst, später deine Frau und noch später deine Typberaterin meint "Jetzt schaust wieder wie ein anständiger Mensch aus."

Martin Luther seligen Angedenkens bekam auf dem Reichstag zu Worms 1521 ordentlich die Haar gewaschen und geschnitten und er hat sich danach dermaßen geschämt, daß er ein Jahr lang nicht mehr unter Leute ging. Er versteckte sich auf der Wartburg und übersetzte dort aus Langeweile das Neue Testament in's Deutsche. Noch heute endet die Bibel mit der Apokalypse und diese wiederum mit den Worten: Vom Barbier kömmt die Schwermut, von der Schwermut der Wermut und vom Wermut die Trunksucht.

1
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

sisterect

sisterect bewertete diesen Eintrag 15.07.2023 10:30:49

2 Kommentare

Mehr von Theodor Rieh