1994 hatten wir Urlaub in Silvi Marina gemacht, Region Abruzzen, im Hotel "Abruzzo Marina".
Eines Tages sitzen wir in einem Aufenthaltsraum, außer uns sind nur noch zwei oder drei italienische Kinder anwesend, vielleicht sieben oder acht Jahre alt und nach der Dialektfärbung vermutlich Neapolitaner (Es waren damals im Hotel relativ viele Neapolitaner). Sie sprachen ständig etwas, das sich für uns, die wir damals allesamt noch kaum italienisch sprachen (meine Frau konnte es damals schon ein bißchen, aber eben nur ein bißchen), wie "Katze inne Kuhle" anhörte. Dabei warfen sie immer wieder kichernd interessierte Blicke in unsere Richtung, ob wir darauf irgendwie reagieren würden. Wir interpretierten dies so, daß sie uns wohl als Deutsche identifiziert hatten, daß sie irgendwann einen deutschen Satz aufgeschnappt hatten, in dem von einer Katze in einer Kuhle (oder was immer) die Rede war.
Erst Jahre später hatten wir, nachdem wir erstmals in Paestum, dann in Castellabate, beides in Campanien, Urlaub gemacht hatten, mitbekommen, daß im neapolitanischen Dialekt Substantivendungen auf "o" oder auch auf "a" wie "e" ausgesprochen werden. Auch hatten wir inzwischen mitbekommen, daß cazzo im Italienischen soviel heißt wie "Dreck", "Scheiße", "Mist", "Unfug", aber auch: "Schwanz". Und culo heißt nichts anderes als "Arsch".
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"Katze inne Kuhle" müßte man also cazze in cule schreiben, auf Italienisch cazzo nel culo. Und dann wird klar, warum die neapolitanischen Kinder immer wieder interessiert und kichernd in unsere Richtung schauten - und vermutlich wahnsinnig enttäuscht waren, daß wir so gar nicht auf diese Provokation reagierten. Scheiß-Ausländer halt.