Am Sonntag wollte eigentlich mein Süßer mit mir Segeln gehn, sofern die Winde wehn, das wär so wunderschön... ichsachma: gewesen. Wer am Sonntag nicht wehte, das war die Windin, die Luft über dem See gehörte dem Flaut. Säuftsend sitz ich also vor dem Computer und versuche tränenden Auges, die Sportnachrichten zu ignorieren. Dann sehe ich auf einmal dieses Bild und bin hellwach.
Hl. Muttergottes von Tschenstochau! Ein Bild aus den dreißiger Jahren, mitten in der aktuellen Fußballberichterstattung. Und in Farbe. Bin ich durch ein Wurmloch zurückgefallen in die Vergangenheit? Was ich sehe ist eine Original-Nazifresse, von der geometrisch strengen Gasmaskenfrisur über den Entschlossenheit simulierenden Mund bis zum vorgereckten Kinn. Laß mich schweigen von der Körperhaltung, die...
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Ich recherchiere ein wenig und die Reschärsche verrät mir, daß es sich um Ivan Prtajin handelt, einen Stürmer beim SV Wehen Wiesbaden, einem Verein, der schon im Vereinsnamen dem Geburtsschmerz der Frauen ein anrührendes Denkmal setzt. Prtajin, so erfahre ich weiter, kommt aus Kroatien. Das Schlimme für mich ist natürlich, daß das obige Bild mich an ein anderes Bild erinnert.
Es zeigt den jungen Adolf Eichmann während eines Sportfestes in Linz. Oder, warte mal... nein, nicht Eichmann ist auf dem Bild zu sehen, sondern ein anderer junger Mann auf einem Hitlerjugend-Sommerlager in den Dreißiger Jahren, in der Nähe von Österreich..
In Wirklichkeit war es natürlich ganz anders. Der Typ ganz rechts mit den weißen (!) Socken in den Sandalen bin nämlich ich und das Bild ist aus der Mitte der sechziger Jahre.