Aus gegebenem Anlaß erneut eingestellt
Mit der Verwendung des Bolzenschußapparates ist es folgendermaßen bestellt [1] [2]: Der Bolzenschußapparat verschießt keine Kugel, die in das Hirn eindringt und das Tier dann natürlich sofort töten würde. Der Bolzenschußapparat wird an der Stirn des zu tötenden Tieres angesetzt. Wie der Name andeutet, wird durch die Explosionskraft der Patrone im Bolzenschußapparat eine spitzer Stahlbolzen einige Millimeter (ein bis zwei Zentimeter, denke ich) nach vorne getrieben. Dieser Bolzen durchschlägt den Schädelknochen an der Stirn und dringt lediglich peripher in das Hirn des Schlachttieres ein.
Diese Verletzung verursacht sofortige Bewußtlosigkeit, nicht jedoch den Tod, der zu diesem Zeitpunkt nicht erwünscht ist. Um das Fleisch des Tieres verwenden zu können, ist es notwendig, daß es nahezu vollständig ausgeblutet ist. Dies aber muß das noch lebende (wenn auch bewußtlose) Tier selbst besorgen. Bei den Hühnern ist es meines Wissens anders, die hängen in der Hähnchenschlachterei mit den Füßen an einem Fließband, kopfunter, versteht sich, dann wird ihnen der Kopf abgetrennt und den Rest besorgen die Reflexe des Tieres und die Schwerkraft.
Beim hierzulande normalen Schlachten wird das reichlich entweichende Blut in einem Eimer aufgefangen, um daraus dann Blutwurst, schwarzen Preßsack oder Thüringer Rotwurst zu bereiten. Der schächtende Jude oder Moslem läßt dagegen das Blut einfach in den Sand oder den Ausguß entweichen, weil er nicht weiß, was gut schmeckt. Der Zeuge Jehovas ißt übrigens auch nix, wo Blut drin ist.
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Das hört sich alles nicht so wahnsinnig appetitlich an. Wer aber, spricht der HErr, sich die Semmel mit Leberwurst bestreicht, darf nicht rümpfen die Nase über das Messer des Schlachters.
Wo er recht hat, hat er recht, der HErr.
Der Bolzenschußapparat ist gerade mal knapp 150 Jahre alt. Das heißt, davor haben die Metzger den Tieren ebenfalls die Kehle durchgeschnitten, und basta, sie hatten gar keine andere Wahl ([3]. Umlaufende Gerüchte, es seien früher die Tiere zu Tode gestreichelt worden, sind höchstwahrscheinlich pure Propaganda.
Aber, Leute, das Problem ist ohnehin weder das Schlachten von Tieren im Allgemeinen, noch der Bolzenschußapparat im Besonderen. Das Problem ist - wie fast immer hier auf "Fisch und Fleisch" - der Moslem und - so grausam ist der Moslem nun mal - das Schächten.
Das Schächten ist auch nicht wesentlich anders als das hierorts übliche Schlachten. Beim Schächten wird dem Tier die Gurgel durchgeschnitten, das schlagartig eintretende Absinken des Blutdrucks macht das Tier bewußtlos, noch ehe du "Moslem" sagen kannst.
Eine 1978 veröffentlichte Studie von Forschern der Tierärztlichen Hochschule Hannover deutet auf die Abwesenheit von Schmerzreizen beim Schächten hin. Ziel der Studie war die „Objektivierung von Schmerz und Bewußtsein“ der Tiere, um objektiv gültige Urteile bezüglich des Tierschutzes zu erlangen, da die diesbezügliche Diskussion bisher weitestgehend mit subjektiven und emotional geprägten Argumenten geführt worden war. Die EEG-Messungen der Untersuchung zeigten vor und nach dem Schächtschnitt unveränderte Hirnströme, wohingegen die Bolzenschußbetäubung im EEG auf deutliche Schmerzen hinwies. Die Wissenschaftler zogen daher folgendes Fazit: „Die hierbei in vergleichender Untersuchung gewonnenen Einblicke in sinnesphysiologische Abläufe beim Schlachten dieser Tiere weichen z. T. erheblich von bisherigen Vorstellungen ab.“(Quelle: Wikipedia)
Ich möchte an dieser Stelle zum wiederholten Male drauf hinweisen, daß der Moslem für den österreichüblichen Herrn Karl ein wahrer Segen ist. Auf Juden zu schimpfen ist immer noch (?; wie lange noch?) schwer verpönt. Wie gut, daß Moslems und Juden von ihrer Religion und ihren Gebräuchen her einander so ähnlich sind. Auf den Moslem kannst hier- und dortzulande einhauen, das wird nicht als so wahnsinnig schlimm gewertet. Du haust auf den Moslem und meinst den Juden gleich mit.
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[1] "Ah, Thomas Mann", wird der Literaturfreund jetzt sagen. Freilich, mit den längst berühmt gewordenen Worten "Mit dem Typhus ist es folgendermaßen bestellt" beginnt das vorletzte Kapitel der "Buddenbrooks", gefolgt vom Artikel eines Konversationslexikons über die genannte Krankheit. Im weiteren Verlauf des Kapitels stirbt Hanno, der Letzte der Buddenbrooks im zarten Schüleralter an - klar - Typhus.
[2] Wer auch nur leidlich der deutschen Sprache mächtig ist, dem wird aufgefallen sein, daß meine von Thomas Mann übernommene Formulierung ziemlich schräg ist. Es müßte natürlich heißen "Um den Typhus ist es folgendermaßen bestellt", wahlweise auch "Mit dem Typhus verhält es sich folgendermaßen." Tröstlich zu sehen, daß auch ein ausgewiesener Sprachmagier wie Thomas Mann gelegentlich einen Schmarrn hinschreibt - und stehen läßt. In den Memoiren der Stadler Hilde, die damals in "Gsottmaiers Biergarten" jobbte, um sich ihr Studium zu verdienen, steht geschrieben, er habe ihr besagtes Kapitel vorgelesen. Als sie ihn auf den haarsträubenden Grammatikfehler aufmerksam gemacht habe, habe er zum einen ihr Pantscherl beendet, zum anderen - vor Wut zitternd - reichlich Bier auf seinem Laptop verschüttet, wodurch die Festplatte teilweise Schaden genommen habe und der Dammerl daraufhin vergessen habe, den Fehler zu korrigieren.
[3] Damit ich nicht lüge: In den fünfziger Jahren habe ich es im väterlichen Schlachthaus noch miterlebt, wie Kälbern mit einem riesigen Holzschlegel so lange vor die Stirn gehauen wurde, bis sie ohnmächtig wurden.