"Unter dem Slogan »Fuck the Troika« demonstrierten sie gegen EU, Europäische Zentralbank und Internationalen Währungsfonds."
"Leider kann auch dieses Jahr kein "Fuck the Bands" stattfinden, da uns die Gemeinde für den geplanten Platz keine Genehmigung erteilt hat."
"Fuck The Motherfucking Pope"
"Fuck the Umweltzone - Ihr fühlt Euch auch total verscheissert? Umweltzonen? Umweltplaketten? Was genau soll es bewirken. Wir sind dagegen!"
"Fuck the greens"
Ich muß gestehen, der - durchaus gängige, ich geb es zu - Spruch "Fuck the Irgendwen" hinterläßt bei mir immer wieder einen Stich im Herzen.
Ficken (wahlweise auch Bumsen, Gamsen, Schnackseln, Pudern etc. pp.) ist ja eine für die beteiligten Parteien durchaus angenehme Sache oder sollte es zumindest sein, zumindest dann, wenn nach den Regeln der bairischen Fickverordnung von 1583 gefickt (gebumst, gegamst, geschnackselt oder gepudert) wird.
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Danke!
Diese, aus dem englischen, vor allem aber amerikanischen Sprachgebrauch, entlehnte Bedeutung des Wortes, dergemäß der Fickende dem Gefickten Schaden oder Schande oder beides zufügt, scheint mir eine äußerst nachdenkenswerte Sache zu sein. Es ist dies die Sprache eines Vergewaltigers. Und zwar noch nicht einmal die eines Vergewaltigers, der unter sexuellem Überdruck steht und sich deshalb eine Frau (oder einen Mann, was gern vergessen wird) durch Gewalt gefügig macht. Es ist die Sprache eines Vergewaltigers, der nicht aus sexuellen Motiven handelt, sondern vielmehr gezielt die vergewaltigte Frau (oder den vergewaltigten Mann) erniedrigen, demütigen, peinigen will. So wird aus einem eigentlich äußerst angenehmen Vorgang eine verfluchte Sache, und zwar für beide Seiten. Der Vergewaltiger handelt nicht lustvoll, sondern verbissen und aggressiv, die/der Vergewaltigte erleidet vor allem eine Gewalttat, weniger ein Sexualverbrechen.
Im übrigen ist es bemerkenswert, daß im Deutschen eine üble Sache gerne mit einem Wort aus dem Ausscheidungsbereich bezeichnet wird, während im Englischen dafür ein Wort aus dem Sexualbereich steht. "A fucking desaster" würde man sinnvollerweise als "verschissene Katastrophe" bezeichnen. Die inflationäre Verwendung des Begriffs "fuck" im angelsächsischen Sprachraum zeigt, daß es immer noch verklemmte Puritaner sind, die in detailverliebten Pornos Schwanz und Möse in die Kamera recken.
Apropos "fucking desaster". Es ist auffallend, daß Wörter aus dem Themenfeld Sexualität generell sehr gerne als Schimpfworte benutzt werden. Wenn etwa ein Mann in Wort und Tat sein konkretes Interesse an einem möglichen Geschlechtsverkehr bekundet, dann ist er schnell als "geiler Sack" oder "geiler Bock" gebrandmarkt. Ich frage mich, was im Hirn eines Menschen vorgehen mag, der geil sein als beschimpfenswert einstuft.
Ich beobachte, daß auch - und mir scheint, vor allem - in Kreisen, die sich als Erben der 68er-Errungenschaften verstehen, Wörter aus dem Sexualbereich als Schimpfwörter verwendet werden: Vom schon erwähnten "geilen Sack/Bock" über den "Wichser" und "Ficker" bis zum "Bumser" und "Arschficker".
In einem Blogbeitrag über Chauvinismus und Antifeminismus, aufgezeigt am Beispiel Strauss-Kahn, schreibt Nadine Lantzsch: "Was ja am Ende (...) u.a. dazu führt, dass Wichser wie Strauss-Kahn trotz relativ eindeutiger Beweislage wohl am Ende freigesprochen werden."
Dominique Strauss-Kahn - ausgerechnet Dominique Strauss-Kahn! - einen Wichser zu nennen, das hat was. Wäre er ein Wichser, dann wäre seine Karriere als Chef des IWF damals nicht so jäh beendet worden.
Nö.
Wäre