Als Freund der Liberalen Politik muss ich jetzt mal was loswerden:
Das grüne Biotop hat sich über die letzten Jahre schon extrem verändert. Die sympathischen Urgrünen gibts nicht mehr in Österreich. Die zottelhaarigen Hausbesetzer, Anti-Zwentendorf Demonstranten und Cannabis-Legalisierer haben sich zu den neuen Spießern der Nation weiter entwickelt. Von den basisdemokratischen Überzeugungen von früher ist wenig geblieben, es wird verboten und vorgeschrieben was das Zeug hält, mehr als jede andere Partei. Da verschwimmt die Grenze zwischen Aufklärung und Bevormundung immer mehr. Die Oberlehrerhafte Art der Grünen geht doch mittlerweile jedem gewaltig auf die Nerven: Verbot von Glücksspielautomaten, Heizpilzverbot, Frackingverbot, Verbot von Zigarettenautomaten, man könnte die Liste ewig fortsetzen..
Es gab einmal eine Grüne Partei, die sich dagegen gewehrt hat, dass einem der Staat ins Privatleben hineinpfuscht.
Und heute? Die Grünen sind zu dem Monster geworden, das sie immer bekämpft haben: Zu einer Partei moralischer Spießer, die mit dem Zeigefinger auf die anderen deuten. "Wir sind die Guten, wir wissen was gut für euch ist": Bürgerlicher gehts nicht.
„Wir sind eine linksliberale Partei“ behauptete Glawischnig bei ihrer Wahl vor wenigen Wochen. Naja. Links können sich die Grünen schon nennen, aber liberal? Persönliche Freiheit ist heute nicht mehr das Ziel der Grünen, eher soll durch Gebote und Verbote ein neuer Mensch herangezüchtet werden. Anstatt auf Bildung und Selbstverantwortung zu setzen, zwingt man die Leute einfach zu den gewünschten Verhaltensweisen. Verboten wird, was nicht ins Weltbild passt. Dabei sollten es die Grünen eigentlich am besten wissen: Wer Cannabis verbietet, treibt das Drogengeschäft auf den Schwarzmarkt. Trotzdem glauben die Grünen immer noch an die Prohibition: Ein Verbot von Zigarettenautomaten soll davon abhalten zu rauchen. Da freuen sich die Dealer am Bahnhof.
Was ist aus den wirklich liberalen Werten geworden? Eigenverantwortung durch Bildung, nicht Bevormundung durch den Staat. Wer springt da jetzt ein für die Grünen?
„Ich bin da radikaler wie die Freiheitlichen: Ich will so wenige Flüchtlinge wie möglich“, tönte Peter Pilz neulich in der Presse. Einen Grenzzaun bauen will er nicht, hier unterscheidet er sich dann schon von den Blauen. Klar, ein Einzelfall bei den Grünen, aber trotzdem symptomatisch was aus den meisten Alt-Grünen geworden ist: Das neue, konservative Establishment.