Bisher kaum genutzte Nahrungsquelle aus der Natur: Wildpflanzen

Ich besitze nun seit 4 Jahren ein Grundstück am Land, das ich unter anderem verwende, um mich mit Nahrung zu versorgen, mit dem Ziel, mich von Lebensmitteleinkäufen soweit als möglich unabhängig zu machen.

Wie sich nun herausstellt, besteht die beste Nahrungsquelle aber nicht aus selbst angebautem Gemüse und Obst, sondern aus Wildpflanzen.

Diese von Anfang April bis Ende November verfügbare Nahrungsquelle hat zudem den Vorteil, dass sie auch für Menschen verfügbar ist, die kein eigenes Land besitzen, denn sie sind auch auf öffentlich zugänglichen Grünflächen reichlich vorhanden.

Die Tabelle in der Grafik zeigt deutlich, dass Wildpflanzen bezüglich Gehalt von Vitaminen, Mineralstoffen und Protein Kulturpflanzen weit überlegen sind.

Das selbst angebaute Gemüse muss der Natur mühsam abgerungen werden:

Zuerst muss man aus den Samen in Vorkulturen Pflänzchen groß ziehen, dann den Boden umgraben, düngen und von „Unkraut“ frei halten, ständig gegen „Schädlinge“ wie Nacktschnecken Insekten und Pilzbefall schützen.

All dies zieht Eingriffe in die Natur mit sich, welche natürlich die Artenvielfalt und das ökologische Gleichgewicht stören, insbesondere bei größeren Feldern mit Monokulturen.

Wildpflanzen brauchen all diese Pflege nicht,Sie haben alleine aus sich  heraus genug Kraft um in der rauen Natur bestehen zu können, und reichlich zu wachsen und sich zu vermehren.

Sie brauchen bloß frisch geerntet zu werden, ohne dass man dabei anderen Lebewesen in der Natur den Lebensraum streitig macht.

Ich möchte hier daher  die folgenden aus meiner Sicht wichtigsten Pflanzen anführen, weil jeder diese kennt, und sie besonders häufig vorkommen:

1; Gänseblümchen:  Sowohl Blätter als auch Blüten können als Salat gegessen werden. Das Gänseblümchen ist recht beständig gegen niedrige Temperaturen, sodass man oft unter einer Schneedecke noch frische Gänseblümchen finden kann.

2;  Beinwell zeichnet sich durch große raue spitz zulaufende Blätter aus mit Violetten Blüten. Es können sowohl die Blätter als auch die Wurzeln gegessen werden.

3; Breitwegerich:   Wächst an Wegen mit festgetretenem verdichtetem Boden .Die essbaren Samen an den langen  Kolben werden im noch grünen Zustand von Mitte August  bis Mitte September geerntet

4;  Löwenzahn:  alle Teile dieser Pflanze sind essbar, sogar die Wurzeln. Ich persönlich habe am liebsten die Blütenstengel, die allerdings nur im April und Mai verfügbar sind

Jüngere Blätter sind weniger bitter als ältere große  Blätter. Wenn man den Löwenzahn als Salat zubereitet kann man der Marinade Honig zugeben, damit der bittere Geschmack kompensiert wird.

5; Fichtennadeln:  Diese sollten noch hellgrün und weich sein, um als Gemüse gegessen werden zu können. Erntezeit ist auf Mai bis Mitte Juni beschränkt wenn die jungen Fichtenwipferl frisch heraus sprießen. Aus alten harten Nadeln kann man immerhinTee zubereiten oder diese als Gewürz verwenden.

Man kann jungen Nadeln als Gemüse kurz dünsten, oder  roh mit etwas Wasser im Mixer zerkleinern.  Dies ergibt einerseits , durch das Sieb gepresst, einen erfrischenden Saft, andererseits kann man aus dem im Sieb verbliebene Brei ein gutes Pesto zubereiten.

Junge Fichtennadeln enthalten vor allem sehr viel Vitamin C und ätherische Öle.

6:  Brennessel

von der Brennessel können die Blätter und die Samen gegessen werden.

Junge helle Blätter schmecken zarter und weniger bitter. Die Samen  sollten im grünen zustand zwischen Mitte August und Mitte September geerntet werden.

Die Brennessel enthält vor allem sehr viel Vitamin C  und Eiweiß.

Brennessel wachsen auf allen Stickstoffreichen Böden auf Wiesen und Waldrändern, aber auch in Gärten.

Aus ernährungstechnischer Sicht, und auch in Bezug auf Schonung der Natur ist es völlig  irrsinnig  dass die Brennessel ,die von alleine ohne Dünger und ohne Pflege äußerst üppig von April bis November auf Waldrändern, Wiesen, und auch in Gärten wächst, als „Unkraut“ ungenutzt abgemäht und ausgerissen wird , um stattdessen mühsam weit weniger nähstoffreichen Salat oder Spinat  zu züchten.

Wildpflanzen können die Ernährung des Menschen völlig abdecken, wenn man noch Wildfrüchte ( Obst, Beeren, Hagebutten) hinzufügt, sowie Nüsse, und Samen zur Abdeckung des Kohlehydratbedarf. Vorausgesetzt man kann genug Zeit für Nahrungssuche aufwenden.

Auch Eicheln können von Menschen verzehrt werden wenn man die Bitterstoffe extrahiert.

Honig und Eier von freilaufenden Hühnern ( die somit selbst Wildpfanzen, Insekten und Schnecken als Nahrung zu sich nehmen)  können eine nicht vegane  Ergänzung bilden, um schneller an Kohlehydrate und Protein zu kommen als nur durch Wildpflanzen.

Ich baue auch Kulturgemüse an, konzentriere mich dabei allerdings vorwiegend auf Tomaten , Paprika und Kürbisse. Diese Planzen werden zuerst geschützt in Töpfen groß gezogen und erst dann  Ende Juni im Freibeet gepflanzt wenn sie bereits so groß und kräftig sind ,dass sie sich gegen Schnecken und „Unkraut“ behaupten können.

Ich möchte nicht so weit gehen zu behaupten dass die gesamte Menschheit nur von Wildpflanzen ernährt werden könnte.  Aber auf jeden Fall handelt es sich hier um eine ganz besonders wertvolle und umweltschonende Nahrungsquelle ,die bisher leider kaum genutzt wird, und noch dazu von der Natur als Geschenk bereit bestellt wird.

Es gibt natürlich eine Vielzahl weiterer essbarer Wildpflanzen, als die von mir aufgezählten.

Wer sich weiter dazu informieren möchte, der/dem empfehle ich Literatur und Videos von Markus Strauß

http://www.dr-strauss.net

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Herbert Erregger

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