In der Star-Trek Folge „Die Neutrale Zone“* findet die Besatzung der Enterprise drei eingefrorene Menschen aus dem beginnenden 21. Jahrhundert. Die Drei werden wieder belebt. Darunter befindet sich auch ein Finanzinvestor, dessen größte Sorge darin besteht, dass er seiner Anwaltskanzlei melden muss, dass er immer noch lebt, als Besitzer seines Portfolios. Denn nach seiner Vermutung müsste sich sein veranlagtes Vermögen innerhalb dreier Jahrhunderte wohl gigantisch vervielfacht haben.
Link: www.youtube.com/watch?v=YC-IlIaf6Oc
Kundige unter den Lesern wissen allerdings, dass die Menschheit im Star-Trek-Universum ohne Geld lebt. Es gibt keinen materiellen Mangel und ein jeder arbeitet Zwecks innerer Erfüllung für das Allgemeinwohl. Ist die geldlose Gesellschaft letztlich die Befreiung von allen Unzulänglichkeiten des Geldsystems, oder bloß eine unerfüllbare Utopie? Und ist sie überhaupt eine wünschenswerte Utopie?
Die Abschaffung des Geldes und Ersetzen der Marktwirtschaft durch eine Schenkökonomie mag den meisten Menschen verrückt erscheinen, und selbst ICH hätte vor einigen Jahren noch eine solche Idee für völlig unrealistisch gehalten.
Doch bevor wir dieses Konzept von vornherein verwerfen, spielen wir es doch gedanklich durch, und geben wir uns die Chance dessen Auswirkungen zu verstehen:
Was ist Schenkökonomie ?
Schenkökonomie ist eine Form des Wirtschaftens bei der, anders als bei Marktwirtschaft, keine Bezahlung und auch kein unmittelbarer Warentausch erfolgt.
Ein jeder schafft aus freiem Antrieb , was er/sie gerne tut und /oder für nötig hält.
Was davon über den Eigenbedarf hinaus geht wird an andere verschenkt, in dem Vertrauen auch selbst von Anderen mit den benötigten Dingen beschenkt zu werden.
Im Prinzip sind auf diese Weise ebenso komplexe arbeitsteilige Produktionsprozesse möglich wie in einer Marktwirtschaft.
Die Schenkökonomie ist die natürliche ursprüngliche Form des Wirtschaftens wie sie innerhalb der Gemeinschaft unter Naturvölkern und unter allen wild lebenden Tieren praktiziert wird.
In der Kapitalistischen Marktwirtschaft wird Leistung nur für (finanzielle) Gegenleistung erbracht. Das Privateigentum wird zum Kapital sobald es nicht für den Eigenbedarf gebraucht wird, sondern anderen Personen , die es benötigen aber nicht im Eigentum haben, als Investition gegen Miete, Pacht, Zins, Gebühr, etc.. überlassen. Die daraus entstehenden juristisch gedeckten Ansprüche an die Nichteigentümer lassen das Kapital ( theoretisch exponentiell) wachsen.
In der Natur gibt es kein Privateigentum und auch keine Pacht , Miete, oder Zins.
Die Natur schenkt ihre Schätze allen, die sie brauchen und nutzen können, nahezu bedingungslos.
Ein prähistorischer Mensch brauchte niemanden dafür bezahlen oder um Erlaubnis fragen wenn er eine Unterkunft oder Nahrung brauchte. Er suchte sich eine freie Höhle, oder nahm Steine, Äste, Blätter, Schilf etc. um sich eine Unterkunft zu bauen. Auch an Nahrung konnte er beliebig sammeln und jagen was ihm die Natur bot.
Die Menschen waren damals zwar ohne moderne Technik weit weniger produktiv, aber sie waren völlig frei und selbstbestimmt darin sich die Dinge zu suchen und zu produzieren, die sie zum leben brauchten.
Anders heute, wo man ohne Geld weder Essen noch Unterkunft bekommt (weil diese Dinge sich meistens in fremdem Eigentum befinden), und man dieses Geld „verdienen“ muss indem man seinen Verstand, seinen Körper und seine Solidarität in Form von Lohnarbeit in fremde Dienste stellt, wenn man nicht bereits wohlhabend geboren ist.
In einer Schenkökonomie gehen wir davon aus, dass ein jeder frei und selbstbestimmt leben kann. und freiwillig nach eigenen Interessen und Fähigkeiten der Gemeinschaft gibt, und von anderen aus der Gemeinschaft wiederum geschenkt bekommt, was er braucht.
Dieses System wie es auch bei Naturvölkern und auch bei allen sozial lebenden Wildtieren- also überall in der Natur angewandt wird, steht im krassen Gegensatz zur Marktwirtschaft in welcher das Streben nach Geld ( sei es aus Knappheit, sei es aus Gier) die menschlichen Tätigkeiten lenkt. Somit haben nur wenige Menschen die Freiheit und das Privileg, einer beruflichen Tätigkeit aus reiner Freude oder von einer inneren Mission angetrieben nach zu gehen, anstatt aufgrund der Notwendigkeit Geld zu erwerben.
Die Logik von Geld und Markt ist in unserer Gesellschaft so verinnerlicht worden, dass es kaum noch vorstellbar scheint, dass Menschen von alleine freiwillig noch genug Waren und Dienstleistungen produzieren würden, ohne finanziellen Anreiz und finanziellem Druck.
Das Argument für die Marktwirtschaft im Gegensatz zur reinen Selbstversorgung ist die Arbeitsteilung , und somit Vergrößerung und Verbesserung des Spektrums an Produkten und Dienstleistungen .
Das Argument für Geld gegenüber Tausch ist , die Erleichterung und Erweiterung von Tauschmöglichkeiten
Schenkökonomie bringt jedoch nochmals wesentliche Erleichterungen gegenüber der Geldwirtschaft:
Denn Zunächst einmal verursacht unsere Marktwirtschaft eine Menge an sich unnötiger Arbeit, welche den Produktivitätszuwachs wieder deutlich reduziert.
Folgende Arbeiten könnten durch den Wegfall von Geld und Markt eingespart werden:
Sämtliche Tätigkeiten in der Finanzbranche, bei einer Bank, Versicherung, oder für das Finanzamt wären in einer Schenkökonomie überflüssig.
Auch Werbung und Marketing wären dann nicht nötig. Werbung ist für den Konsumenten nicht nützlich sondern meistens lästig. Sie dient vor allem der Desinformation um beim Konsumenten ein Bedürfnis für bestimmte Produkte erwecken welches zuvor gar nicht vorhanden war. Ohne Werbung würde der Kunde nur das konsumieren was er von sich aus haben möchte.
Die zuvor in der Werbung kreativ tätigen Menschen könnten dann ihre Fähigkeiten selbstbestimmt für Kunst oder etwas gesellschaftlich Sinnvolles einsetzen, anstatt sich in den Dienst des Profits stellen zu müssen.
Weitere signifikante Arbeitsersparnis gäbe es bei:
Juristen und Exekutive da die meisten Delikte und Streitigkeiten um Geld und Eigentum handeln.
Verwaltung, Buchhaltung, Marketing, Steuerberatung, Verhandlungen um Löhne und Preise, Preisvergleiche, etc...
Arbeit für den Bedarf oder für den Profit?
Es liegt in der Natur des Kapitals, dass nicht für den Bedarf produziert wird, sondern für den Profit, und bei hoher Produktionskapazität letztlich sogar für die Müllhalde.
Es ist in der industrialisierten Welt schon lange nicht mehr die Herausforderung ob die Produktivität ausreicht um die Bedürfnisse der Menschen zu stillen. Sondern diese liegt für die Industrie darin neue Bedürfnisse bei den zahlungskräftigen Kunden zu erwecken, damit mehr Waren abgesetzt werden können.
Durch die Manipulation der Konsumenten ,werden daher auch Waren gekauft und (oft unter fraglichen Bedingungen) produziert, die dem Kunden kaum einen Nutzen bringen, und für die Produzierenden aber mühsame eintönige Arbeit verursacht.; wie etwa Plastikspielzeug aus Fernost, das ohnehin bald im Müll landet, weil die beschenkten Kinder schnell ihre Freude daran verlieren, und/oder weil es schnell kaputt wird.
Die mit der Produktion verbundene Reduktion von Lebensqualität für die Fabrikarbeiter findet in der Marktwirtschaft aber keine Berücksichtigung, solange mit der unnötigen Ware Gewinn erwirtschaftet werden kann, und solange sich Menschen finden, die für einen Lohnsklavenarbeitsplatz dankbar sind, und nicht fragen ob ihre Arbeit sinnvoll ist oder nicht.
Die Fragestellung in einer Schenkökonomie lautet aber:
„Wie schaffen wir mit möglichst effizienten Mitteln Nahrung, Unterkunft, Gesundheitsvorsorge, Waren, Bildung, Mobilität, Information, Telekommunikation, und Unterhaltung für alle die es brauchen und wollen, und dabei auch selbst Freude an der Arbeit zu haben?“
In diese Überlegungen fließen dann auch gesamtökonomische und ökologische Überlegungen ein, wie z.B. der Ressourcenverbrauch. Umweltaspekte, Lebensdauer, und Müllaufkommen am Ende des Produktzyklus mit ein
.
Wenn wir bedenken , dass in einer Schenkökonomie leicht 60% der derzeit geleisteten Arbeiten eingespart werden könnten, und wie viele arbeitslose Menschen auch derzeit nicht ihr produktives Potential nutzen können , so zeigt sich dass eine geldlose Schenkökonomie sich sogar durchaus eine Menge zusätzliche „Faulpelze“ leisten könnte bzw. jedeR weniger arbeiten bräuchte, ohne dass der real gefühlte Lebensstandard sinkt.
Motivation zu Leistung ohne finanziellen Druck
Hier kommen wir auch zum am häufigsten vorgebrachten Kritikpunkt an der Schenkökonomie:
„Ja , das wäre ja alles schön und wunderbar, aber die Menschen sind zu egoistisch, dass dies funktionieren würde“
Aber fragen Sie sich ehrlich selbst, was DU tun würdest, wenn DU in einer Gemeinschaft lebtest, in der alle unentgeltlich für einander sorgen.
Würdest Du dann einfach nichts tun, und voraussetzen dass andere für dich arbeiten?
Würdest Du dir von anderen Menschen deren Arbeit und Waren schenken lassen, und ihnen dabei in dem Bewusstsein in die Augen sehen wollen, dass Du selbst nichts für andere tust und bloß schmarotzt?
Oder würdest Du dich nicht lieber einer Aufgabe finden, die dir selbst und Anderen Freude macht, und die dir in der Gemeinschaft soziale Anerkennung bringt?
Wir unterstellen meisten immer nur jeweils den Anderen angeborene Faulheit, die sich nur durch finanziellen Druck überwinden lässt, während wir uns selbst zu den Leistungswilligen zählen.
Von der Konsumseite her verhält es sich ebenso: in unser heutigen geldgetriebenen Gesellschaft dient der Konsum ab einem gewissen Punkt nicht mehr der tatsächlichen Bedürfnisbefriedigung sondern dem sozialen Prestige. Wer von den in der Gesellschaft produzierten Gütern möglichst viel an sich nimmt, und sich von anderen bedienen lässt, genießt hohes Ansehen. Es ist dabei auch nicht relevant ob jemand zuvor für sein Geld etwas geleistet hat.
In einer Schenkökonomie trägt aber materieller Besitz nicht dazu bei von den Mitmenschen mehr geliebt oder geachtet zu werden.
Alles an Besitz was man aus eigener Kraft nicht mehr nutzen und bewirtschaften kann, könnte nicht als Investitionskapital genutzt werden, sondern wäre nur eine Belastung. Wenn z.B. jemand eine 20-Zimmer Villa für sich alleine in Anspruch nehmen wollte, so würde er kein (finanziell bedürftiges) Putzpersonal finden.
Aber wie mag man dann Menschen zu besonders hohen Leistungen motivieren?
In der Geldwirtschaft gilt im Allgemeinen, dass herausragende Leistungen nur gegen ebenso besonders hohe Bezahlung zu bekommen sind.
Dies trifft aber nur dann zu wenn diese Personen ihre Arbeitskraft in den Dienst fremder Interessen stellen. Viele Künstler, Erfinder, Forscher, Sportler, oder auch karitativ Tätige, arbeiten oft hoch motiviert unter großen finanziellen Entbehrungen, weil sie an der Verwirklichung ihrer eigenen Ziele arbeiten.
Wenn sich dann später doch der äußere Erfolg einstellt, ergreifen Sie zwar die Möglichkeit eines hohen Einkommens. Allerdings nicht weil das Geld an sich Ziel und Motivation der Tätigkeit ist, sondern weil in unserer Gesellschaft eine hohe finanzielle Entlohnung das wesentliche Zeichen von Anerkennung ist, und man daher auch nicht weniger „verdienen“ mag als andere mit vergleichbarer Tätigkeit.
Wenn wir aber in einer Gesellschaft lebten, in welcher Geld als Zeichen von Anerkennung und Prestige nicht existierte , würden die Dankbarkeit die Liebe und die Bewunderung der Mitmenschen , sowie damit verbundene größere Beliebtheit beim anderen Geschlecht als äußere Motivation genügen. Die innere Motivation wiederum resultierte aus der Freiheit selbstbestimmt im Sinne der eigenen Ziele zu arbeiten.
Diese ideelle Anerkennung ist sogar befriedigender, als finanzielle Anerkennung, denn sie kommt freiwillig und aus dem Herzen, während Geld meistens nur aufgrund wirtschaftlicher und juristischer Zwänge gezahlt wird.
Anderen Freude zu bereiten verschafft Zuneigung, Anerkennung, und somit auch innere Befriedigung. Dies liegt in der menschlichen Natur; wenn nicht Geld diese Motivation korrumpiert und teilweise ins Gegenteil kehrt:
Heutzutage bekommen jene Anerkennung die viel haben. In einer Schenkökonomie hingegen würden aber jene ein hohes soziales Ansehen genießen, die viel geben.
Ohne finanziellen Zwang würden viele Menschen vielleicht weniger arbeiten als jetzt, und/oder auch etwas ganz anderes arbeiten. Aber Sie würden höchstwahrscheinlich etwas tun worin Sie einen Sinn sehen, für sich selbst und auch für andere.
Wenn wir uns fragen was die Ursache ist, warum Menschen die Natur ( und somit die eigene Lebensgrundlage) zerstören, warum z.B. Tiere in Massenhaltung unter unerträglichen Bedingungen gehalten werden, warum sogar Menschen versklavt , betrogen und ausgebeutet werden, und warum es Krieg gibt, warum viele Menschen sich prostituieren und korrumpieren lassen, etc.
So sehen wir, dass für fast jedes Übel das Geld verantwortlich ist. Sei es weil die meisten davon nie genug haben können; sei es weil manche aus finanzieller Not Verbrechen begehen.
Wie Funktioniert also Schenkökonomie in der Praxis?
Nehmen wir mal an, Du wärst BäckerIN:
Unter Wegfall von finanziellem Druck liegt deine Motivation dann wohl nicht darin möglichst viel Umsatz und Gewinnspanne zu erzielen , auch nicht der Druck finanziell zu überleben, sondern dass es dich mit Stolz erfüllt allerbeste Qualität zu produzieren, und dafür die Anerkennung Deiner Kunden zu erhalten. Die Entscheidung was Du mit den von dir produzierten Waren machst liegt bei Dir.
Wenn nun jemand in deinen Laden kommt, und z-B. um einen Laib Brot bittet, so wirst Du vermutlich nicht lange überlegen, sondern das Brot einfach aushändigen, denn Du hast davon weit mehr als Du für dich selbst brauchen kannst, und dein Kunde ist offensichtlich hungrig.
Angenommen es kommt aber jemand der 100 Laib Brot täglich haben möchte, so könntest Du zuerst Erkundungen anstellen, wofür dieser Mensch soviel Brot tatsächlich braucht ( es könnte z.B. für eine Schule oder einen Kindergarten sein) Denn Du willst sicher stellen, dass solch eine in Bezug zu deiner Produktivität relevante Menge, dort verwendet wird, wo sie den möglichst größten Nutzen stiftet. Sei es weil Dein Produkt dort am meisten gebraucht wird, oder weil es am meisten geschätzt wird.
Wenn Du nun Mehl brauchst, wendest wiederum Du dich an eineN MüllerIN , der/die wiederum für sich entscheidet, ob das Mehl bei Dir seine beste Verwendung findet, oder ob vielleicht ein anderer Bäcker es dringender braucht oder vielleicht bessere Brote damit backt.
Der/die MüllerIN wiederum muss sich einEn BauerINn finden der/die das Getreide schenkt.
Wenn Du bei einem Lieferanten kein Glück hast, kannst DU es allerdings immer noch bei einer Vielzahl anderer versuchen.
Wenn Du Leute brauchst die Dir beim Betreiben deiner Bäckerei helfen, so kannst Du diese nicht mit einem für den Lebensunterhalt benötigten Gehalt locken. Du musst diese Leute davon überzeugen, dass sie mit dir besser sich beruflich verwirklichen können als alleine, oder mit jemand anderen.
Auch bei Luxusgütern würde das System des Schenkens funktionieren, da die Kontrolle über die Verteilung nicht beim Konsumenten sondern beim Schenkenden liegt:
Angenommen Du willst Luxusautos produzieren, so wäre dies ein Produkt welches pro Stück viel Aufwand erfordert. Du müsstest zunächst einmal eine Gruppe freiwilliger Mitarbeiter und auch Zulieferer finden, die ebenso für solch ein Projekt zu begeistern sind.
Unter heutigen Gegebenheiten würdest Du als Eigentümer der Fahrzeugfabrik deine Produkte jenen Leuten verkaufen, die über genug Kaufkraft verfügen, unabhängig davon wodurch sich diese Leute verdient gemacht haben, oder wofür diese ein solches Auto benutzen.
In einer Schenkökonomie entscheidest Du unabhängig vom Geld im Kollektiv mit den anderen an der Produktion Beteiligten, wie, und an wen die Produkte verteilt werden.
Wenn nun ein bestimmter Mensch den Wunsch nach einem Luxussportwagen äußern würde, und Du weißt, dass nicht genug solche Fahrzeuge für jeden produziert werden können, so würdest Du z.B. diesen Wunsch abschlagen, und stattdessen deine exklusiven Fahrzeuge nur auf begrenzte Zeit verleihen, damit nicht nur einer, sondern möglichst viele Menschen in den Genuss eines solchen Fahrzeugs kommen können.
Oder Du bist dir mit deinen Kollegen vielleicht einig, dass ausgerechnet dieser eine Mensch (aus welchem Grund auch immer) es verdient hätte solch ein Fahrzeug, und somit auch einen hohen Teil ihrer geleisteten Arbeit nutzen zu können.
Das erfreuliche an der Schenkökonomie ist, dass sie jedem Menschen eine maximale eigene Entscheidungsfreiheit ermöglicht: Wer eine Idee umsetzen, etwas Sinnvolles tun, oder auch etwas konsumieren möchte, ist dabei nicht vom Staat abhängig, aber auch nicht von Kapitalgebern und Banken.
Du selbst bestimmst, was mit den Früchten deiner Arbeit geschieht, und nicht dein Geldgeber.
Alles geschieht durch freiwillige Selbstorganisation und Kooperation freier Individuen.
Somit würde genau jener Effekt eintreten, welchen laut neoliberaler Theorie angeblich der Markt bewirken sollte: Arbeitskraft und Konsum finden auf natürliche Weise ihren Weg dorthin wo sie am meisten Nutzen stiften, sowohl für Produzenten als auch für Konsumenten.
Es gibt zu diese Thema noch viel mehr zu sagen, aber das würde den Rahmen eines Artikels sprengen.
Ich verweise daher lieber auf unsere Internetseite:
und auch auf die Facebookseite:
https://www.facebook.com/geschenkoekonomie
Dort wird alles viel näher erläutert und auch auf Fragen und Kritikpunkte eingegangen.
Es gibt auch ein Buch über Schenkökonomie, welches wir sinngemäß ´nicht verkaufen sondern verschenken.
Schenkökonomie ist sicher nicht etwas ,was innerhalb von 10 Jahren auf breiter Ebene umgesetzt werden könnte.
Aber sie wäre ein schönes Ziel für die Zukunft, und nur wenn wir jetzt in unserem Köpfen und in unserem kleinen eigenen Bereich mit dem Wandel beginnen, kann einige Generationen später dieses Ziel erreicht werden.
Denn was derzeit noch unvorstellbar scheint, kann morgen machbar sein, und übermorgen Realität.
Stellen wir uns vor wir würden eine Zeitreise machen, und die Menschen des antiken Rom mit der Idee konfrontieren die Sklaverei abzuschaffen:
Die hätten wohl gemeint: „nette Utopie aber eine Gesellschaft kann nun mal ohne Sklaven nicht funktionieren. Die Sklaven hätten doch gar keinen Anreiz unsere Latrinen zu putzen oder im der Zirkusarena zu kämpfen wenn sie frei wären.“
Ähnlich wie viele heute meinen: „Wer würde denn die Klos putzen, und sonstige mühsame Arbeiten machen, wenn kein finanzieller Anreiz/Druck besteht?“
Ich könnte da noch viele weitere Dinge nennen, die früher zeitweise völlig unvorstellbar waren, und heute Realität sind:
Demokratie, Frauenwahlrecht, Kindererziehung ohne körperliche Züchtigung, Gleichberechtigung der Geschlechter und Rassen, ein Leben ohne Religion, etc..
Die Ferne eines Ziels sollte uns nicht davon abhalten dieses an zu streben.
Auch eine Welt ohne Hunger und Krieg scheint derzeit unrealistisch. Dennoch ist es richtig und wichtig , dass viele Menschen sich genau dafür einsetzen. Warum also sollten wir dann nicht auf eine Gesellschaftsform hinarbeiten, in der es keine finanzielle Hierarchie, Schuld und Ausbeutung gibt?
Auch wenn man kurzfristig nur kleine aber machbare Schritte setzen kann, so sollten wir uns für die Zukunft kein geringeres Ziel setzen als die Verwirklichung von Utopia!
links:
auszug aus oben zitierter star trek folge:
www.youtube.com/watch?v=YC-IlIaf6Oc
homepage des amerikanihchen schenkökonomen charles eisenstein
Patrick Sieberts Blog
http://patrickseabird.blogspot.co.at/2013/09/geschenksokonomie.html
vortrag über schenkökonomie