1.) Eine gute Voraussetzung ist immer, wenn Sie Mitglied einer so genannten „Burschenschaft“ sind. Das lässt auf eine fundierte vaterländische Gesinnung schließen, war es doch ein „Bursche“, der eines der ersten rechtsterroristischen Attentate (die Ermordung August von Kotzenues 1819) in Deutschland verübte. Außerdem lernen Sie so recht schnell Gleichgesinnte kennen, die Ihnen bei Ihrem akademischen wie beruflichen Fortkommen hilfreich sein können.
2.) Lassen Sie es sich aber nicht nehmen, während Ihrer Studentenzeit richtig die Sau raus zu lassen. So jung kommen wir nicht mehr zusammen, zumindest nicht zum Saufen.
3.) Wenn auf einer Saufparty ein neuer Gast auftaucht, sollte er natürlich gefragt werden, ob er Jude sei. Das gehört sich so.
4.) Antwortet er dann, er habe eine jüdische Großmutter, reihen Sie sich in die Gruppe ein, die ihn mit Gürteln schlägt. Achten Sie nicht darauf, wenn er ruft, man solle aufhören und beschimpfen Sie ihn als „Drecksjude“, „Saujude“ und „Judensau“. Wenn es ihm gelingt zu entkommen, bewerfen Sie ihn mit Münzen, das können Juden, wie man weiß, immer gut gebrauchen.
5.) Natürlich sollten Sie auch mit der Rhetorik der AfD vertraut sein, zum Beispiel mit Sätzen, in denen betont wird, keine andere Partei tue so viel zum Schutz der Juden in Deutschland (zumindest all derjenigen, die sich nicht auf Burschenschaftspartys verirren).
6.) Wann möchten Sie anfangen? Einer unserer Mitarbeiter ist gerade zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.
Quellen: u.a. Kölner Stadt-Anzeiger vom 8.6. resp. 26.9.2024