Das in Ungarn verabschiedete Gesetz, das Bücher und Filme, die Minderjährigen zugänglich sind und in denen Sexualität dargestellt wird, die von der heterosexuellen abweicht, verbietet, könnte ungarische Lehrer vor einige Probleme stellen: Dürfen sie überhaupt noch das „Symposion“ behandeln, in dem Alkibiades seinen Liebhaber Sokrates preist? Und was ist mit den Eklogen des Vergil? An die Literatur des 20. Jahrhunderts wollen wir gar nicht denken: Der Tod in Venedig. Die Verwirrungen des Zöglings Törleß. Frühlings Erwachen. Das alles müsste den ungarischen Schülern nun vorenthalten werden, es sei denn, die Schulbuchverlage finden konstruktive Lösungen: Alkibiades preist nicht Sokrates, sondern Xanthippe – ist zwar Ehebruch, aber wenigstens nicht schwul. Die Hirten bei Vergil träumen von Hetären und Gustav von Aschenbach sieht einfach ein hübsches blondes Mädchen, in das er sich verknallt.
Aber wäre das nicht cancel culture, ja Zensur? Achwas, die fängt doch erst dann an, wenn Pippi Langstrumpfs Vater als „Südseekönig“ tituliert wird.
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