Wir haben es mit einem amerikanischen Industriellen zu tun, der nicht geringen Einfluss auf die deutsche Innenpolitik genommen hat: Er hat sich im Jahre 19 ein eigenes Medium gekauft und lässt dort eine ganze Reihe von Artikeln veröffentlichen, in der die Angehörigen einer Religionsgemeinschaft zum „Weltproblem“ erklärt wurden. Von deutschen Faschisten wird er hofiert und belobigt, seine Texte werden verbreitet und wirken enorm. Eine Zumutung, dieser Mann, keine Frage.

Es handelt sich natürlich um Henry Ford, der 1919 die Zeitung „The Dearborn Independent“ erwarb, in der antisemitische Artikel veröffentlicht wurden, die unter dem Titel „Der internationale Jude – ein Weltproblem“ auch in Deutschland verbreitet und rezipiert wurden, z.B. von Hitler, z.B. von Himmler, z.B. von von Schirach. So verwundert es nicht, dass Henry Ford 1938 nicht nur der „Adlerschild des Deutschen Reiches“, sondern auch das „Großkreuz des Deutschen Adlerordens“ verliehen wurden, weil man, wenn man sich bei Nazis beliebt gemacht hatte, auch irgendwelche Quatschtrophäen abstauben durfte.

Das alles lässt sich bei wikipedia nachlesen, dort fehlt aber der Hinweis darauf, dass in Deutschland, genauer: in Köln eine Realschule nach dem glühenden Antisemiten Henry Ford benannt ist. Mag man, warum auch immer, diesen Fehler nicht aus der Welt schaffen, so hege ich doch die vage Hoffnung, dass es nie zur Benennung einer Schule nach Elon Musk kommen wird, dem amerikanischen Industriellen, der gemeinsame Sache mit dem Faschisten Trump macht, der die britische Regierung dazu auffordert, den faschistischen Kleinkriminellen Yaxley-Lennon („Tommy Robinson“ ), der wegen Missachtung des Gerichts einsitzt, freizulassen, und der nicht nur von der faschistischen Partei AfD behauptet, sie sei „als einzige“ in der Lage „Deutschland (wovor auch immer, TS) zu retten“, sondern auch noch die Vorsitzende dieser Partei zu einem Interview auf sein Medium „X“ einlädt. Eine Zumutung, der Mann, keine Frage.

Dass durchgeknallte Oligarchen politische Meinungen haben, ist ihr gutes Recht, dass sie wegen der brutalen kapitalistischen Weltverhältnisse die Macht haben, diese Meinungen, so wirr sie auch sein mögen, zu verbreiten, sollte man ändern, dass aber diese Oligarchen auch noch durch die Benennung öffentlicher Gebäude geehrt werden, das möge eine aufmerksame, demokratisch legitimierte Bürokratie bitte verhindern. Eine Henry-Ford-Realschule reicht.