Beginnen wir mit "Victoria" aus den mittleren 1980er Jahren, aus den Brix-Jahren, den kommerziell erfolgreichsten der besten Popgruppe der Welt. Aber trotz des vergleichsweise aufwendig produzierten Videos mit Mark E. Smith als napoleonisch gekleidetem Prinzgemahl und Michael Clark (als Zofe?) schafft die Gruppe es nicht, dem Original eine neue Qualität zu verleihen, war dies doch weitaus lässiger, ja schlampiger eingespielt, geradezu Fall-esk rumpelt die Nummer dahin:

Kommen wir als nächstes zu "Mr. Pharmacist" aus der selben Fall-Epoche. Der Song, ursprünglich auf der 1986er LP "bend sinister" enthalten, ist einer der wenigen, der sich über Jahrzehnte im Live-Repertoire der Gruppe hielt, was für seine Qualität spricht. Durch das Video

schreitet der zu früh an Aids verstorbene Künstler Leigh Bowery. Die Originalversion aus dem Jahr 1966 von der amerikanischen Gruppe "The other half" ist nicht schlecht, wirkt aber etwas angestrengt und vergleichsweise schlaff:

Kommen wir jetzt zum 3. Beispiel von Original und Cover. 1967 versuchte die britische Band "The Beatles" an die Qualität ihrer grandiosen LP "Revolver" und der nicht minder famosen Single "strawberry fields forever / penny lane" anzuknüpfen. Das ging leider schief, aus der LP "Sgt. Pepper" ragt allein der abschließende Song "a day in the life" heraus, eine Collage aus 2 unabhängig voneinander entstandenen Songs, die auf durchaus geniale Art und Weise verknüpft werden:

Als 20 Jahre später diverse englische Bands die Songs für die Compilation "Sgt. Pepper knew my father" coverten, konnten es nur The Fall sein, die sich an den herausragenden Titel wagten:

Mark E. Smith erwies den Beatles die Ehre, einen Versuch im Singen zu wagen und nahm dem Song damit einiges von seinem Bombast, was ihn aber zugleich gespenstischer erschienen lässt, härter auch - aber vielleicht hatte auch niemand mehr das Geld, um ein ganzes Orchester unter Drogen zu setzen.

Trotzdem 2:1 für The Fall, ein verdienter Sieg.