Herr Söder errichtet eine Brandmauer, Anfang September 2024: „Deutschland sei „auch zum Teil kulturell überfordert“, fügte Söder hinzu. „In vielen deutschen Städten fühlen sich auch die deutschen Einwohner gar nicht mehr zu Hause.“ Ganz anders der AfD-Hauspoet und Kulturkampfdackel Michael Klonovsky, Anfang September 2024: „Apropos Chemnitz. Wie in vielen Innenstädten sammeln sich auch dort allabendlich sinistre Gestalten mit dem existenzveredelnden Hintergrund, dealen mit Drogen, lungern herum und verschaffen den Einheimischen mindestens das Gefühl, nicht mehr recht zuhause zu sein.“ Hier sieht man die christliche Tradition der CSU: „Zuhause“ fühlen sich Deutsche nur dort, wo Menschen genau so aussehen, wie sie sich Deutsche vorstellen, während für den faschistischen Dichter zum Zuhausegefühl auch gehört, dass er sein Gras nur von einheimischen Dealern bezieht. Die Brandmauer steht!

Dass Arbeit krank macht und viele Kolleg*innen auch psychisch zermürbt, macht ein nur flüchtiger Blick auf die Krankenstatistik deutlich. Zur faschistischen Zurichtung gehört aber der Mythos von der Gesundheit als Normalfall, in der nicht die Verhältnisse die Menschen zerstören, sondern Krankheit als individuelles Versagen begriffen. In einem der Zentralorgane der Faschisierung, dem Portal „Nius“, wettert dann auch ein Louis Hagen gegens Blaumachen: „Der Mythos, dass die Deutschen fleißig sind, rührt auch daher, dass Menschen mit Schnupfen jahrzehntelang zur Arbeit gegangen sind. (...) Heute nimmt man sich gerne eine Auszeit, wenn man sich nicht ganz wohlfühlt. (...) Ich rede hier von triefenden Nasen, nicht von echten Krankheiten! Die Rücksichtnahme auf sich selbst hat in unserer Zeit offenbar den Fleiß und Arbeitswillen verdrängt. Da niemand diese rasant gestiegenen Zahlen der Krankschreibungen ernsthaft hinterfragt, bleibt der Krankenstand, wie er ist: unverhältnismäßig hoch. Ein bisschen überspitzt kann man sagen: Deutschland hat sich die Generation Lusche erzogen.“ Es ist der faschistische Traum von der Volks- als Arbeitsgemeinschaft, in der, selbstverständlich, die Gewinne privatisiert bleiben. Die Denunziation ihrer Opfer als „Generation Lusche“ soll sie sprachlich vorbereiten.

Zum Schluss etwas zum Lachen: „Patriotisch und wertbeständig! Nur bei COMPACT: Sichern Sie sich jetzt diese exklusive Silbermedaille des Wendejahres 2024. Material: Silber. Feinheit: 999/1000. Gewicht: 1/2 Oz. Durchmesser: 28 mm. Prägejahr: 2024. Der Höcke-Taler ehrt den bedeutenden Patrioten, der im Jahr 2024 die politische Wende möglich machen kann: Björn Höcke als Ministerpräsident Thüringens, das wäre der Durchbruch für Deutschland. Der Höcke-Taler ist ein patriotisches Bekenntnis – und eine stabile Kapitalanlage. In Zeiten der Inflation und unseriöser Staatsfinanzen behält oder steigert das Edelmetall seinen Wert. Und wer weiß: Wenn der Euro kollabiert, könnte er zur Währung eines echten Freistaates werden…“ Kostet auch nur 74,95 €, was den Verdacht nahelegt, dass man im Hause Elsässer darauf vertraut, dass bei „Patrioten“ der Geldbeutel so locker sitzt wie der Verstand.

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