Klar, die Faschos wird man eh nicht ändern können, und so soll es in diesen Notizen auch mehr um die Bereitschaft des Bürgertums gehen, deren Spiele mitzuspielen und mit ihnen anzubandeln, als um das, was die zahlreichen Plattformen, welche die Lautsprecherbasis der F‘s darstellen, in die Welt blasen. Und doch lohnt sich zuweilen der Blick auf das, was sie sich mittlerweile trauen. Da wäre zum Beispiel der Text zu nennen, den Götz Kubitschek auf „sezession.de“ zum Lob des Herrn Höcke verfasste, Panegyrik von beeindruckender Peinlichkeit: „Er weiß, daß er wieder Geschichte geschrieben hat: Er ist nun der erste Chef eines Landesverbands der AfD, der bei einer Wahl zur stärksten Kraft geworden ist. (…) Höcke wird der erste glasklare Wahlsieger sein, der nicht regieren darf. Sehen wir also einen Höcke, der erleichtert darüber ist, daß die Ochsentour des Wahlkampfs gemeistert und die Ernte eingefahren ist? Oder sehen wir denjenigen, der an die Führung einer riesigen Fraktion denkt, an die Sperrminorität, die ihm ein Gestalten durch Verhindern ermöglicht, und daran, daß nun die Abgeschlagenen sich ihren “Regierungsauftrag” zurechtquatschen? Wir sehen beides.“ usw.

Garniert wird dieser Textbrei u.a. mit einem Foto, das Kubitschek im Gespräch mit einem AfD-Politiker, der von hinten fotografiert wurde, zeigt. Die Schwarz-Weiß-Ästhetik, das lässige Sitzen Kubitscheks auf einer Brüstung, während man im Hintergrund die Dächer einer deutschen Vorortsiedlung sieht, all das sendet eindeutige Obersalzberg-Vibes aus. Und da ist der zum Führer Auserkorene (Höcke) noch nicht einmal auf dem Bild.

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Aron Sperber

Aron Sperber bewertete diesen Eintrag 06.09.2024 08:54:06

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