Manchmal lohnt es sich. über den Tellerrand zu blicken, zum Beispiel nach Niederösterreich, wo das Wort "Brandmauer" längst hässliche Geschichte ist und ÖVP und FPÖ harmonisch zusammenarbeiten.
Eine schöne Frucht dieser Zusammenarbeit stellte 2023 die so genannte "Wirtshausprämie" dar, mit der das Gasthaussterben im ländlichen Raum bekämpft werden sollte. Voraussetzung dafür war allerdings, dass sich die Gasthäuser zur regionalen Kultur und zu regionalen Lieferanten bekennen mussten, um in den Genuss der 10000 € Förderprämie zu gelangen. Als um so infamer muss daher der "Fake"-Brief angesehen werden, den das "Satire"-Magazin "Die Tagespresse" an Gastwirte in Niederösterreich verschickte: Unter dem Logo der FPÖ wurde dort zwar völlig Richtiges behauptet: In den letzten Jahren gerieten unsere traditionellen Speisekarten gleich von zwei Seiten unter Druck: Einerseits von den ins Land strömenden fremden Kulturen, die etwa Kebab oder Gyros einschleppen und salonfähig machen. Andererseits aber auch von den immer mehr werdenden Wienern, die sich als Zweitwohnsitzer in unserem schönen Bundesland ansiedeln und die Nachfrage nach anglikanischen Trend-"Speisen" wie Tofu erhöhen. Aber bei den folgenden Ratschlägen handelte es sich um komplette Fake-News: Keinesfalls verlangt die FPÖ ausländische Begriffe wie Cordon Bleu, Ragout oder Palatschinken durch deutschsprachige zu ersetzen oder mittelrohe Fleischschnitte statt medium-rare Steak zu schreiben. Auch die Forderung nach einer Panierquote (...) gerne auch im Dessertbereich habe ich nirgendwo im Wahlprogramm der FPÖ gefunden. Es ist klar, dass ein solches Schreiben Wirte verunsichern musste, und es ist nur allzuverständlich, dass sich die FPÖ juristisch wehrte (https://www.kleinezeitung.at/service/newsticker/kultur/6294151/TagespresseChef_FPOe-will-ganze-Branche-einschuechtern). Dass sie nicht Recht bekam, kann nur mit einer linken Infiltration der Justiz (68! Kulturmarxismus!!) erklärt werden (https://www.derstandard.de/story/3000000236459/wirthauspraemie-naechster-etappensieg-der-tagespresse-gegen-fpoe-noe), aber das letztinstanzliche Urteil steht zum Glück noch aus. Es besteht also noch Hoffnung für alle, die sich gegen die linke Hegemonie wehren wollen und etwas Genugtuung daraus ziehen, wenn sich im Auftrag kleiner Wirtsleute kleine Parteien gegen mächtige Presseorgane zu wehren versuchen.
PS: Es ist beinahe müßig zu erwähnen, dass der in triumphaler Geste veröffentlichte Kontobeleg über erstattete Anwaltskosten auch den Zahlungseingang einer fünfstelligen Summe der George Soros Foundation an die "Tagespresse" dokumentiert. Zufall oder nicht: Die FPÖ kämpft nicht nur für Schnitzel, sondern auch gegen die globalen Eliten.