Tod eines 14jährigen – Postscriptum zu „Danke, Katar“

Und so blöd, wie‘s von Anfang an war, ging es auch zu Ende. Zwar war das Endspiel spannend und phasenweise von einiger spielerischer Brillanz, doch kaum war‘s abgepfiffen, das Spektakel, inszenierten sich die Ausrichter auf eine sehr peinliche Art und Weise selbst und folgten den Weltmeistern auf dem Laufsteg, als wären sie Kletten – aber nein, der Vergleich hinkt, selbst Kletten hätten sich längst aus dem Staub gemacht.

Und natürlich ist kein Fußballspiel der Welt das Leben des 14jährigen wert, der überfahren wurde, nachdem er mit anderen Jugendlichen in Montpellier eine französische Fahne von einem Auto abgerissen hatte. Der Täter soll immer noch flüchtig sein, auf einem Video sieht man, dass es kein „Unfall“ gewesen ist, wie in der Presse berichtet wird, sondern wohl eine sehr bewusste Tat.

Dass sich andernorts – vgl. den Beitrag von belltower-news (https://www.belltower.news/hass-der-hooligans-franzoesische-rechtsextreme-greifen-marokkanische-fans-an-144403/) - rechte Hooligans verabredeten, um Jagd auf marokkanische Fans zu machen, blieb in der Presse unerwähnt, stattdessen wetterte einer der „profiliertesten Extremismus-Experten in Deutschland“ auf bild.de gegen Marokkaner und ihren „Neid gegenüber den Ländern , in denen sie vielleicht physisch leben – aber emotional nie angekommen sind!“ Sehr emotional angekommen in der deutschen Volksgemeinschaft ist dagegen Beatrix von Storch, AfD, die der französischen Nationalmannschaft in einem Tweet vom 15.12. „herzlich“ dankt, weil „uns (wer immer das sein mag, TS) die nächste marokkanische Siegesfeier erspart“ bleibe. Am selben Tag bescheinigte ein anderer AfDler, Georg Padzerski, den marokkanischen Fans, „Machtdemonstrationen“ veranstaltet zu haben, „getrieben von einer tiefen Verachtung für den Westen“. Ihre Integration werde nicht gelingen. Die Integration von Herrn Padzerski, der als Profilbild auf Twitter ein trashiges Selbstporträt auf seinem Motorrad gewählt hat, ins westliche Wertesystem halte ich im übrigen nicht für gänzlich gelungen, twitterte er doch am 11.12. - erneut mit Bezug zu den marokkanischen Fans – die „katastrophale Migrationspolitik“ habe „Mord und Totschlag“ zur Folge, verschwieg dann aber, da dieser totgeschlagene Tote von den Falschen totgeschlagen wurde, den Tod des 14jährigen drei Tage später.

(Und müßig zu sagen, dass das dieselbe Klientel ist, die sich – one love, Knien gegen Rassismus etc. – vehement gegen eine „Politisierung des Fußballs“ ausspricht.)

s. auch https://www.fischundfleisch.com/thomas-schweighaeuser-ex-gotha/danke-katar-80532

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Aron Sperber

Aron Sperber bewertete diesen Eintrag 21.12.2022 21:01:48

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