Durch die Bundespräsidentschaftswahl kommen allerlei Themen an die Oberfläche, die sehr skurril anmuten. So plädiert der fantasyfigurähnliche Andreas Khol für das Ende der Christenverfolgung. Gibt es so etwas in Österreich, also die Christenverfolgung? Will er diese Botschaft in die Welt senden? Man weiß es nicht. Fest steht, dass einige Menschen ihn gerade wegen dieser Affinität zur Religion wählen werden. Viele vergessen dabei aber, dass ihre Ideen nicht ganz stimmen. Hier die gängigsten Irrtümer:
1. Alle Religionen sind gleich viel wert – schließlich herrscht Religionsfreiheit.
Alle offiziell anerkannten Religionen in Österreich genießen denselben Stellenwert. Naja, nicht ganz, denn an erster Stelle steht die Staatsreligion: der Katholizismus. Dieser wird aus öffentlicher Hand finanziert und darf auch aus dem Ausland, also vom Vatikan, Geld erhalt. Durch das neue Islamgesetz zum Beispiel sind Geldflüsse aus dem Ausland für muslimische Glaubensgemeinschaften verboten. Es muss sich auch die katholische Kirche nicht zu Österreich bekennen, der Islam schon.
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2. Religion bringt die Menschen zusammen
Diese These stimmt sicherlich. Also wenn man nicht Nachrichten sieht, denn würde man vielleicht zur Überzeugung kommen, dass Religionen die Menschen eher in Gut und Böse spalten. So sprechen Vertreter der katholischen Kirche im 21. Jahrhundert immer noch von der Sünde „Homosexualität“. Noch schlimmer ist, dass gewisse islamistische Terrororganisationen ihren Glauben sogar nutzen, um unschuldige Menschen über den Haufen zu schießen und einen Glaubenskrieg zu beginnen.
3. In Österreich herrscht Entscheidungsfreiheit, was den Glauben angeht
Jeder Mensch darf alles glauben, was er nur will. Egal ob mein Gott 43 Arme hat oder kleine Flügel, ich an 12 Götter glaube, ich darf das äußern und alles ist gut. In der Theorie geht das, doch sehen viele Bundesländer vor, ein Kreuz im Klassenzimmer zu haben und die Kinder zur christlichen Religion zu erziehen. Außerdem ist man bereits durch Eltern vorbelastet und so wird einem Kind der Glauben der Mutter aufoktroyiert und man hat als kleines unmündiges Kind keine Wahlfreiheit. Dadurch wird einem die Entscheidungsfreiheit genommen und zwar dadurch, dass die Kirche erfolgreich Menschen mit diesen unmöglichen Inhalten von sprechenden Schlangen und schwangeren Jungfrau indoktriniert, sodass religiöse Menschen häufig gegen Kritik immunisieren.
4. Die Kirche ist vom Staat getrennt
Vielleicht sind Kirche und Staat auf dem Papier getrennt, aber nicht juristisch oder strukturell. Warum sitzt zum Beispiel ein Mitglied der katholischen Kirche im Stiftungsrat des ORF? Ist das nicht staatliches Fernsehen? Wieso erhält die katholische Kirche Steuergelder – nicht Kirchensteuer – im Wert von 3,8 Milliarden €? Besitzt der Vatikan nicht genug? Warum dürfen katholische Firmen wie die Tyrolia oder Baumax Menschen nach dem Glaubensprinzip einstellen? Wieso gilt für Mitarbeiter in katholischen Einrichtungen wie Diözesen und ähnliches ein anderes Melderecht? All diese Fragen können nur mit einem Kopfschütteln beantwortet werden. Kirche und Österreich sind nicht getrennt.
Angesichts des staatlichen Religionswahnsinns vertrete ich die Devise, dass uns nicht nur der Afeeismus, der Ahobbitismus, der Atrollismus oder gar der der Aglobulismus helfen kann, sondern eine gesunde Portion Religionskritik und Atheismus. Und wenn man schon nicht rational denken kann, dann empfehle ich dieses Video: