Der Erste Weltkrieg ist ausgebrochen, weil die Spannungen in der Gesellschaft so groß waren, dass ein Krieg als Aufbruch - verbunden mit der Hoffnung auf Entspannung - empfunden werden konnte. Dass Aufbrüche auch schmerzen, wusste wohl jeder, insbesondere Kulturschaffende und Intellektuelle. Doch alle sind zu Apologethen des Krieges geworden. Wirklich alle! Details dazu hat Ernst Piper in der „Nacht über Europa. Kulturgeschichte des Ersten Weltkriegs“ gesammelt.

Ernst Zdrahal, Die letzten Tage der Menschheit, 67x78 cm www.thurnhofer.cc

Den Zweiten Weltkrieg will ich hier nicht weiter erläutern, dazu wurde alles bereits gesagt und geschrieben.

Der Beginn des Dritten Weltkriegs wird von Historikern erst rückblickend festgelegt werden können. Denn er hat nicht mit einer Kriegserklärung begonnen. Politologen sind sich heute nicht mehr einig, was überhaupt ein Krieg ist. Und Politiker umso weniger. So hat nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo (Paris 2015), der damalige Präsident Sarkozy erklärt, man sei im Krieg mit dem IS – und den IS damit indirekt offiziell anerkannt, denn nur mit anerkannten Staaten können Staaten Krieg führen. Ebenso hat der derzeitige Präsident Macron dem Corona-Virus den Krieg erklärt. Der Krieg hat sich zwar nicht durch Kampfhandlungen, sehr wohl aber durch die Ausgangssperre (keine Ausgangsbeschränkung wie in unserer Alpenrepublik) bemerkbar gemacht. Über die Flüchtlinge als angebliche Migrationswaffe möchte ich hier gar nicht spekulieren, nur darauf hinweisen, dass der Dritte Weltkrieg (Stichwort Cyberkrieg) andere Waffen kennt, als die bisherigen.

Nun können wir als Pazifisten nicht einfach sagen „stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin“. Denn wir sind – nolens volens – alle mitten drin. Wir können als Pazifisten nur davor warnen, dass es so weiter geht wie bisher, denn bisher gilt: Stell dir vor es ist Krieg und keiner schaut hin. Unter dem Titel „Der Dritte Weltkrieg hat bereits begonnen“ möchte ich daher in weiterer Folge Indizien sammeln, die darauf hinweisen, dass der Dritte Weltkrieg bereits begonnen hat. So berichtet heute die NZZ:

„Grossbritannien schliesst Huawei von seinem 5G-Mobilfunknetz aus. Das ist passiert: Der chinesische Technologiekonzern Huawei wird nicht am Ausbau des superschnellen 5G-Mobilfunknetzes in Grossbritannien beteiligt. Nach einem Regierungsbeschluss ist es britischen Telekomanbietern ab Ende Jahr gesetzlich untersagt, neue Huawei-Technologien zu nutzen. Zudem müssen Mobilfunkfirmen bis im Jahr 2027 bestehende 5G-Infrastruktur von Huawei aus ihren Netzen entfernen. Dies dürfte nach Einschätzungen der Regierung Zusatzkosten von bis zu 2 Milliarden Pfund sowie Verzögerung des Ausbaus des britischen 5G-Netzes von zwei bis drei Jahren nach sich ziehen. … Die Regierung von Boris Johnson hat einen beachtlichen Meinungsumschwung vollzogen und sich gegen die Zusammenarbeit mit Huawei gestellt. Damit schwenkt er auf den Kurs der amerikanischen Regierung ein, die Huawei für ein trojanisches Pferd der Kommunistischen Partei hält. Die meisten europäischen Regierungen dürften ähnlich handeln wie Johnson, wenn sie vor die Wahl gestellt werden, ob sie mit Peking oder Washington brechen wollen. Ob die Vorwürfe gegen Huawei zutreffen oder nicht, ist dabei irrelevant geworden.“

Ich würde sagen: Es ist Krieg, sobald Fakten irrelevant sind, während Willkür-Entscheidungen und ihre propagandistische Legitimation auf der Tagesordnung stehen. Denn mehr denn je ist die Kriegspropaganda die wichtigste Waffe im Krieg.

Siehe auch: Der Dritte Weltkrieg hat bereits begonnen (2)

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