DER SPIEGEL bringt einen ersten Bericht über die Krisengewinner: Hedgefonds-Manager hat mit Corona-Crash 2,6 Milliarden Dollar eingestrichen.
Indessen haben die Staaten dem Finanz-Sektor wie Musterschüler gemeldet, wie viel Geld sie nachschießen wollen, um das Rädchen der Irrealwirtschaft am Laufen zu halten. Nur ein paar Beispiele:
Deutschland: 750 Milliarden Euro
Österreich „Koste es was es wolle“: 38 Milliarden Euro
Und die Europäische Zentralbank EZB spielt mit 750 Milliarden Euro als Rückversicherung mit.
Wie die Medien pflichtgemäß berichten, solle damit den Menschen und der Wirtschaft geholfen werden. Genauer gesagt: den Konsumenten und der Realwirtschaft. Dass die Konsumenten und die Realwirtschaft aber am Ende als Steuerzahler die Rechnung bezahlen werden, während die Finanzindustrie zuerst ihren endlosen Bedarf an frischem Kapital stillt um dann die Casino-Gewinne aus diesem Spiel abzuschöpfen, darüber berichten die Medien natürlich nicht. Darüber wird es spätestens in einem Jahr (so wie ab 2009) wieder sehr viele Bücher von Insidern geben, die enthüllen werden, wie genau das gelaufen ist.
Hudson, Der Sektor, Klett Cotta Verlag https://www.klett-cotta.de/buch/Gesellschaft_/_Politik/Der_Sektor/35814
Jenen, die immer noch an die Volkswirtschaftstheorien aus den 1950er Jahren glauben, empfehle ich die Lektüre von Michael Hudson, „Der Sektor, Warum die globale Finanzwirtschaft uns zerstört“ und einen Blick auf The Money Project um eine Ahnung davon zu bekommen um welche Geldmengen es im Spiel des finanzindustriellen Sektors geht. Diesem Sektor geht es schon längst nicht mehr darum als „Dienstleister der Wirtschaft zu dienen“, sondern allein um das Prinzip Geld durch Geld, also durch die Produktion von Derivaten, zu mehren. Lest den Spiegel-Artikel und ihr werdet verstehen, wie einfach das geht - wenn man die Mittel dazu hat und die Spielregeln beherrscht. Ja, darum geht es: fast alle kennen bereits die Spielregeln, aber nur wenige beherrschen sie.