„2016 wurden insgesamt 5.771 E-Autos neu zugelassen. Das ist ein Zuwachs von 138% im Vergleich zum Vorjahr, bedeutet aber inklusiver Hybridfahrzeugen einen Anteil von lediglich 2,6% an den Gesamtzulassungen“, berichtet die Wirtschaftszeitschrift REPORT PLUS in der aktuellen Ausgabe.
Der REPORT berichtet über neue Fördermöglichkeiten, die den Vertrieb ankurbeln sollen: „Ab März gibt es Prämien beim Kauf von Elektrofahrzeugen. Der Erwerb von Autos, die ausschließlich mit Elektroantrieb oder einem Brennstoffzellenantrieb ausgestattet sind, wird mit 4.000 Euro unterstützt.“ Weiters soll der Ausbau der Lade-Infrastruktur gefördert werden und die Zahl der Ladestationen von derzeit 2.500 auf 4.000 bis Jahresende steigen.
Dass hochprofitable Konzerne wie BMW sich seit der Markteinführung des i3 im Jahr 2014 zurücklehnen und warten, bis Vater Staat in die Tasche greift, um die Trendwende zu fördern, ist ein Armutszeugnis für BMW und Co und ein weiteres Beispiel für den Bankrott der so genannten „freien“ Marktwirtschaft.
Bereits im Mai 2015 hab ich darauf hingewiesen, dass BMW eine komplett falsche Marketing- und Preisstrategie verfolgt:
Das von BMW geprägte i3 würde ich in Bezug auf die Neudefinition der Mobilität gerne übersetzen mit
Intelligenz hoch drei
- Intelligenz in Technik und Design
- Intelligenz in der Positionierung als Nahversorger und überregionales Stadtfahrzeug
- Intelligenz in der Preispolitik – und die steht hier pars pro toto für Geschäftspolitik
Darauf zu hoffen, dass 4.000 Euro staatlicher Förderung das Konsumentenverhalten grundlegend ändert, wenn diese Summe vom Aufpreis für sogenannte Sonderausstattungen aufgefressen wird, ist ein ziemlich passiver Ansatz bei Konzernen, die zur Promotion neuer Modelle ansonsten Millionenbeträge in die Werbeschlachten werfen.
Wenn der BMW i3 zum Pionier der Mobilität der Zukunft werden soll, darf er nicht 35.000 und mit ein paar Kinkerlitzchen über 40.000 Euro kosten, sondern muss für jeden erschwinglich um 15.000 Euro angeboten werden. Mit Total Cost of Ownership Berechnungen wird ein Taxibetreiber angesichts geringerer Wartungs- und Betriebskosten inklusive Förderung wohl schon bei den heutigen Preisen mit einem eCar finanziell besser aussteigen. Doch von Massentauglichkeit ist der i3, so wie die meisten eCars, bei den derzeitigen Preisen noch meilenweit entfernt.
a3ECO ww.thurnhofer.cc
Diese Analyse ist von BMW bis heute unkommentiert geblieben. Da frage ich mich manchmal, wozu Konzerne riesige Presseabteilungen unterhalten und was sie unter Social Media verstehen, wenn sie grundsätzlich jeden konstruktiven Vorschlag ignorieren.