„Ich bin nicht alt, ich bin ein Klassiker“ - mit diesem Slogan auf seinem T-Shirt trat Erwin Holzer kürzlich bei seiner ersten Autorenlesung nach 20 Jahren im Kunsthaus Mürzzuschlag auf. Nun ist er zwar in diesem Jahr achtzig geworden, aber immer noch unermüdlich, wenn es darum geht Fehlentwicklungen in Politik und Wirtschaft aufzuzeigen.
Hubert Thurnhofer www.thurnhofer.cc
Holzer war ein Milieu-Wechsler: der Stahlarbeiter hat die Abendmatura gemacht und dann in Wien Publizistik und Germanistik studiert. Anschließend bekam er einen Assistenzjob an der Publizistik, aber er und seine Frau wollten nicht in der Großstadt bleiben. Schließlich hat er die für ihn ideale Stelle in der Stadtbibliothek Mürzzuschlag gefunden. Als ich das Gymnasium in der Bezirkshauptstadt besuchte, hab ich ihn regelmäßig in der Bibliothek getroffen.
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Das große Jugend-Idol von Erwin Holzer war Bruno Kreisky, der den Zugang zu den Universitäten geöffnet hat. Bei der Abstimmung gegen Zwentendorf war Holzer aber auf der Seite der Kreisky-Gegner. Später, schon in Pension, wechselte der gestandene Sozialdemokrat ins Lager der Grünen und stellte zwei Legislaturperioden den einzigen Grünen Stadtgemeinderat. In der Zeit hat er kaum Zeit für seine schriftstellerischen Tätigkeiten gefunden, immer aber hat er kritische Kommentare und Leserbriefe publiziert.
Im Kunsthaus Mürz zeigte Holzer auch seinen Auftritt in der ORF-Reihe „Kunststücke“. Ein gelungener Beitrag aus Zeiten, als der ORF noch weniger auf Mainstream und Blockbuster gesetzt und alternativen Geistern der Zivilgesellschaft mehr Raum gegeben hat.
Rückblickend kann ich sagen: Erwin Holzer und mein Deutsch-Professor Gerhard Wenger waren meine wichtigsten Mentoren in meiner Gymnasialzeit. Ihnen gewidmet zwei aktuelle Beiträge:
Als ich noch ein Waldbauernbub war
Siehe auch Artikel von Heike Dobrovolny in kleinezeitung.at